Paderborn

Eindrückliche Schilderungen: Unfallopfer klärt über Gefahren im Verkehr auf

Pascal Hilleke wurde durch einen Unfall zum Pflegefall. Seit vielen Jahren kämpft er sich ins Leben zurück und will Anderen mit seinen Erfahrungen helfen.

Schwere Unfälle, wie dieser auf der B 64 mit zwei Verletzten, davon einem schwer, haben oftmals auch Folgen für Personen, die vom eigentlichen Crash nicht direkt betroffen sind. | © (Archivbild) Ralph Meyer

07.11.2021 | 07.11.2021, 02:00

Paderborn. Die Lunge wurde gequetscht, das Hirn verletzt und zahlreiche Rippen gebrochen: Nur mit Glück überlebte Pascal Hilleke aus Delbrück seinen schweren Verkehrsunfall vor 14 Jahren in Salzkotten-Verne. Seine Erfahrungen hat er an zwei Tagen mit 600 Schülerinnen und Schülern des Ludwig-Erhard-Berufskolleg geteilt, damit ihnen nicht dasselbe widerfährt.

Der heute 32-Jährige war einer der Redner bei der zweitägigen Crash-Kurs-Veranstaltung, welche die Polizei Paderborn gemeinsam mit Feuerwehr, Rettungsdienst und Notfallseelsorge in der Paderborner Maspernhalle durchführte.

Ziel des landesweit durch die Polizeibehörden in NRW durchgeführten Verkehrsunfallpräventivprogramms ist es, junge Erwachsene ab der 11. Jahrgangsstufe sowie Berufsschülerinnen und Berufsschüler für die Herausforderungen und Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Denn Schicksale wie das von Pascal Hilleke zeigen, wie schwerwiegend die Folgen eines schweren Unfalls sind.

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Nach dem Unfall Pflegestufe 5

Aufgrund der zahlreichen Verletzungen erlitt Pascal Hilleke noch zwei Schlaganfälle im Krankenhaus, die ihn zu einem Pflegefall machten. Nur durch jahrelange Arbeit und durch die Unterstützung seiner Familie habe es Hilleke mittlerweile geschafft, nicht mehr die Hilfen der Pflegestufe 5 in Anspruch nehmen zu müssen.

Sie wollen Schülerinnen und Schüler auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen (v. l.): Michael Schütte (Wachleiter Polizei Paderborn), Michael Beiwers (Feuerwehr Paderborn), Pascal Hilleke (Unfallopfer), Heinrich Friesen (Notfallseelsorger), Rainer Hoberg und August Barkhausen (Koordinator Ludwig-Erhard-Berufskolleg). - © Polizei Paderborn
Sie wollen Schülerinnen und Schüler auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen (v. l.): Michael Schütte (Wachleiter Polizei Paderborn), Michael Beiwers (Feuerwehr Paderborn), Pascal Hilleke (Unfallopfer), Heinrich Friesen (Notfallseelsorger), Rainer Hoberg und August Barkhausen (Koordinator Ludwig-Erhard-Berufskolleg). | © Polizei Paderborn

Auch Vertreter der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge berichteten durch wahrheitsgetreue Fotos und Videos über ihre Erlebnisse bei schweren Verkehrsunfällen. Dabei wurde deutlich, dass ein Unfall mit schwerwiegenden Folgen auch an den Profis, die zum Beispiel Todesnachrichten an die Hinterbliebenen übermitteln müssen, nicht spurlos vorbeigehe.

Nicht umsonst zeige die Statistik, dass von einem schwerwiegenden Unfall weit über 100 Personen aus Familie, Freunden, Angehörigen, Arbeitskollegen sowie Zeugen und Helfern am Unfallort betroffen seien.