Paderborn. Über 10.000 Euro haben Trickdiebe erbeutet, die eine EC-Karte gestohlen haben nachdem sie vermutlich am Bankautomaten die dazugehörige PIN ausgespäht hatten, meldet die Paderborner Polizei einen Fall vom Freitag vergangener Woche aus der Innenstadt.
Eine 72-jährige Seniorin erledigte vormittags einige Bankgeschäfte an einem Bankautomaten an der Hathumarstraße. Dabei hatte sie einige Unterlagen und auch eine EC-Karte auf einer Ablage am Automaten abgelegt. Unbemerkt schlugen dann wohl die Trickdiebe zu. Erst einen Tag später bemerkte die Frau, dass die EC-Karte fehlte. Bei einer Überprüfung des Kontos stellte sie fest, dass über die gestohlene Karte bereits mehrfach Abbuchungen vom Konto erfolgt waren. Über 10.000 Euro fehlten bereits. Die Frau erstattete Anzeige bei der Polizei. Sie erinnerte sich an ein Pärchen, das hinter ihr am Bankautomaten gestanden hatte, womöglich die Täter.
Masche mit dem Blick über die Schulter
Bei dieser kriminellen Masche, "Shouldersurfing" genannt, werden meist ältere Menschen von den Tätern beim Geldabheben beobachtet. Die Täter spähen die Karten-PIN aus, indem sie über die Schulter hinweg bei der Eingabe der vierstelligen Geheimzahl mitlesen. Dann suchen die Täter nach einer Möglichkeit, die EC-Karte zu stehlen. Meist werden die Geschädigten von einem Täter abgelenkt, während sich der andere unbemerkt in den Besitz der Bankkarte bringt. Den Opfern fällt das Fehlen der Karte entweder nicht auf oder sie gehen davon aus, dass der Automat die Karte eingezogen hat.
Die Polizei rät beim Geldabheben dazu, das Umfeld des Automaten im Auge zu haben. Außerdem solle man auf die äußere Beschaffenheit des Gerätes achten und auffällige Veränderungen sofort der Polizei zu melden. Bei der Eingabe der Geheimzahl am Bankautomaten oder im Handel an Kassen darauf zu achten, diese verdeckt zu erledigen, so dass niemand den Vorgang beobachten kann. Aufdringliche Personen oder angebliche Helfer sollten höflich aber bestimmt, gebeten werden, deutlichen Abstand zu halten.