Paderborn. Der erstmalig verliehene Tierschutzpreis des Landes NRW geht an eine Paderbornerin: Die bekannte Tierschützerin Gudrun Lumpp aus Benhausen darf sich gemeinsam mit dem Verein Tierschutzjugend NRW über den ersten Platz und ein Preisgeld von jeweils 7.500 Euro freuen.
Die Ehrungen nahmen Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser und die Tierschutzbeauftragte Gerlinde von Dehn vor. Neben den beiden ersten Plätzen wurden auch drei zweite Plätze vergeben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert, schreibt das Umweltministerium.
Gudrun Lumpp ist bereits seit mehr als 60 Jahren im Tierschutz aktiv und setzte sich schon in den 70er Jahren aktiv für die Kastration von frei lebenden Katzen, die artgerechte Haltung von Nutztieren und gute Rahmenbedingungen für wild lebende Tiere ein. Anfang der 80er Jahre gab sie zugunsten der Tiere ihren Beruf als Krankenschwester auf. Zuvor hatte sie im Brüderkrankenhaus St. Josef die Nachtschichten übernommen, um sich tagsüber um die Tiere kümmern zu können. Für ihr außerordentliches Engagement erhielt sie neben dem deutschen Tierschutzpreis 2018 vor zwei Jahren vom damaligen Landrat Manfred Müller bereits das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Fachjury entscheidet
Unter großem persönlichen und finanziellen Einsatz betreibt sie seit mehr als 20 Jahren das private Tierheim „Tierhort Albert Schweitzer", für dessen Realisierung sie sogar ihr eigenes Wohnhaus verkaufte. Der Unterschied und die besondere Herausforderung im Gegensatz zu der Situation anderer Tierheime bestehe darin, dass Gudrun Lumpp kaum Einnahmen aus Tiervermittlungen erhalte, schreibt das Umweltministerium.
"Sie nimmt vor allem sehr alte und kranke Hunde auf, die nicht mehr vermittelt werden können und pflegt sie bis zu deren Tod. Ihr Tierhort ist ein Ort, an dem die Tiere einen ruhigen Lebensabend verbringen können", heißt es weiter.
Mit dem Preis werde besonderes Engagement im und für den Tierschutz gewürdigt. „Tierschutz ist der Landesregierung und mir persönlich ein großes Anliegen. Die vielen Anträge zeigen, wie viele Menschen sich in NRW im Tierschutz engagieren. Tiere sind unsere Mitgeschöpfe, so müssen wir sie auch behandeln – egal ob zu Hause, in Ställen oder in der Natur", sagte Ursula Heinen-Esser. „Sie helfen durch ihren unermüdlichen Einsatz täglich bedürftigen Tieren, leisten wertvolle Bildungsarbeit und engagieren sich in sozialen Projekten. Ihre Arbeit stärkt den Tierschutz und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft", lobte die Ministerin das Engagement der Preisträger. Den mit je 5.000 Euro dotierten zweiten Platz teilen sich das Düsseldorfer Bildungsprojekt „Tina macht Schule" sowie die Vereine "SAMT e. V." aus Jülich und der Neusser Tierschutzverein "Notpfote Animal Rescue".
Über die Preisvergabe hat eine Fachjury, bestehend aus Mitgliedern des Landestierschutzbeirates NRW, des Referates Tierschutz des Umweltministeriums sowie der Landestierschutzbeauftragten entschieden, heißt es.
„Die Entscheidung ist der Jury nicht leichtgefallen und alle, die in diesem Jahr nicht berücksichtigt werden konnten, möchte ich motivieren, sich weiterhin im Tierschutz zu engagieren und erneut für den nächsten Tierschutzpreis NRW zu bewerben", ergänzte Gerlinde von Dehn.