Auszeichnung für Klimaschutzprojekt von Auszubildenen aus Paderborn

Paderborn. Grün auf dem Dach hat viele Vorteile. Das dachten sich auch Auszubildende des Unternehmens Diebold Nixdorf in Paderborn. Mit ihrem Vorhaben siegten sie zunächst auf der regionalen Ebene der IHK Ostwestfalen und wurden jetzt im Rahmen des &bdquo;Energie-Scout“-Programms der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz als bundesbeste Energie-Scouts 2021 in der Kategorie &bdquo;Große Unternehmen“ ausgezeichnet. Doch damit nicht genug: Ihre Idee war Auslöser für eine Nachhaltigkeitsinitiative von Diebold Nixdorf mit Photovoltaik und Ladestationen für Autos und Räder. Mit dem begrünten Dach wollten Nico Ahle, Henrike Dubbi, Max Goss, Marc Nitschke, Thomas Schlee und Felix Sude, das Projektteam aus ehemaligen und aktuellen Auszubildenden von Diebold Nixdorf Systems, etwas schaffen, wovon Firma und Umwelt profitieren. Sie zeigen, welche Potenziale eine 60.000 Quadratmeter umfassende Dachbegrünung hinsichtlich des Energie- und Ressourcenverbrauchs haben könnte. Zugleich leiste die Bepflanzung mit heimischen Gräsern und Sträuchern einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt sowie zur CO2-Bindung (48 Tonnen bei 60.000 Quadratmetern oder 384.000 gefahrene Kilometer, die Strecke bis zum Mond) und Abwasserreduktion. Dafür wird zunächst auf einer 750 Quadratmeter großen Pilotfläche getestet und in einem Jahr evaluiert, ob die Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. Letztlich wäre eine Ausweitung auf 10.000 Quadratmeter möglich. Durch die Klimaerwärmung litten die Dächer, es bildeten sich Risse und Wasser fließe nicht richtig ab, so das Projektteam. Unter der Begrünung erwärmten sich die Räume weniger, so dass weniger klimatisiert werden müsse. Schließlich sorge das Grün auch für den erforderlichen Brandschutz - bisher gewährleistet durch Kies auf dem Dach. Nicht zuletzt verlängere sich die Lebensdauer eines Dachs um zehn bis 20 Jahre. "Es war gar nicht so schwierig, wie wir zu Beginn gedacht hätten", sagte Henrike Dubbi. "Das Projekt ist weit über unsere Vorstellung hinaus geschossen." "Am Puls der Zeit" Begleitet wurde das Vorhaben vom Diebold-Nixdorf-Ideenmanagement. Denn Ideen gibt es viele bei dem weltweit tätigen Unternehmen im Bereich Geldautomaten und Kassensysteme. Jedes Jahr seien es etwa 1.200, die von Mitarbeitern sowie von außen kämen, sagten Andreas Viereck und Jessica Lamarz. 70 bis 80 Prozent davon würden realisiert. Das Nachhaltigkeitsprojekt werde den ökologischen Fußabdruck des Standorts Paderborn entscheidend verändern und zeige, dass selbst aus jeder kleinen Idee Großes entstehen kann. Der Erfolg auf ostwestfälischer Ebene ermöglichte die Teilnahme am Bundeswettbewerb der IHK. Seit 2014 hätten hier 215 Teams mit 900 Azubis mitgemacht, sagte Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld. "Bei mittlerweile sechs Bundeswettbewerben konnten die Teams aus OWL bereits viermal gewinnen und erhielten zudem einen Sonderpreis“, so die IHK-Chefin. OWL sei "die Region der klugen Köpfe". Mit dem Projekt seien die Auszubildenden "am Puls der Zeit", sagte Sofie Geisel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages in Berlin. Dafür verdienten sie "ganz große Anerkennung und Wertschätzung". Der Bürgermeister sieht einklares Bekenntnis Durch die Idee der Auszubildenden motiviert, investierte Diebold Nixdorf in ein eigenes Nachhaltigkeitspaket: Einerseits in 266 Fotovoltaikmodule, die zusammen eine 650 Quadratmeter große Anlage auf dem Dach bilden und für den Gebäudeteil zwei Prozent des Strombedarfs abdecken, so Thomas Jaeger, der für das weltweite Gebäudemanagement zuständig ist. Auch hier erfolgt demnächst eine Überprüfung der avisierten Ziele. Bei der maximal möglichen Erweiterung könnten zehn bis 13 Prozent des Energiebedarfs gedeckt werden. Als Zweites wurden auf dem Firmengelände 20 Ladepunkte für Elektroautos und 16 für E-Bikes errichtet, die öffentlich genutzt werden können. Im nächsten Jahr will Diebold Nixdorf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien nutzen. Paderborns Bürgermeister Michael Dreier nannte das Projekt der Auszubildenden "wunderbar". Sie hätten einen Stein ins Rollen gebracht. Und die weiteren Maßnahmen von Diebold Nixdorf wertete er als ein klares Bekenntnis zum Standort Paderborn.

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