Großer Warnstreik der IG Metall bei Diebold Nixdorf in Paderborn

Paderborn. Zu einem der vermutlich größten Warnstreiks im Hochstift inmitten der aktuellen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektrobranche hat die IG Metall Paderborn für Dienstag, 5. November, aufgerufen. Die Aktion mit Kundgebung fand diesmal am Sitz von Diebold-Nixdorf (DN) statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von fünf Gesellschaften waren zum Streik aufgerufen. Es sollte sich hierbei um etwa 1.000 Beschäftigte handeln. Auch Beschäftigte von Atos Eviden waren eingeladen, ebenfalls zum Heinz-Nixdorf-Ring zu kommen. Unter anderem waren Beschäftigte folgender DN-Gesellschaften beteiligt: Diebold Nixdorf Systems, Wincor Nixdorf International, Diebold Nixdorf Security (und Schlosserei) sowie Diebold Nixdorf Logistics und Diebold Nixdorf DND. Paderborner Beschäftigte legen Arbeit nieder Die geplante Kundgebung mit Konrad Jablonski, Geschäftsführer und Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Paderborn, begann am Dienstagvormittag. Etwa 500 Beschäftigte waren ab 11 Uhr am DN-Standort am Heinz-Nixdorf-Ring 1 erwartet worden. Laut ersten Schätzungen waren mit 300 bis 350 Personen etwas weniger Teilnehmer vor Ort. Zugleich habe die IG Metall das Hauptziel erreicht: Mit 1.000 Beschäftigten, die am Dienstag am Diebold-Nixdorf-Standort am Heinz-Nixdorf-Ring die Arbeit niedergelegt hätten, sei dort die Produktion vorübergehend stillgelegt worden. Das teilt Felix Wagner, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Paderborn, mit. Die Arbeitsniederlegung war für die Zeit zwischen 11 und 14 Uhr geplant gewesen. Nach etwa einer Stunde war die Kundgebung beendet, ein kleinerer Kreis hielt noch eine Art Mahnwache. Auf Nachfrage teilte zudem Matthias Wowtscherk, Senior Manager Media Relations bei Diebold Nixdorf, am späten Dienstagnachmittag mit, dass sich &bdquo;beim heutigen Warnstreik bei Diebold Nixdorf in Paderborn (...) unseres Erachtens etwa 300 Teilnehmer vor unserem Firmensitz versammelt“ haben. Zudem hätten &bdquo;weitere Mitarbeitende ihre Arbeit ohne Beteiligung an der Versammlung niedergelegt“. Wowtscherk: &bdquo;Die Produktion kam während dieses Warnstreiks zwar kurzzeitig zum Erliegen, allerdings ohne Auswirkungen auf bestätigte Liefertermine.“ Paderborner Beschäftigte fordern mehr Geld Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Warnstreiks gehörte beispielsweise Ulrike Werner (63). Sie sagte: &bdquo;Ich kämpfe für mehr Geld. Nicht nur die da oben sollen immer mehr bekommen.“ Sie arbeitet in der Montage von Diebold Nixdorf Systems. Mit Blick auf die Vorgängerunternehmen ist sie bereits seit 45 Jahren tätig. Ebenfalls dabei waren Sebastian Gollmann (44), Albert Rauser (61) und Alexander Wilhelm (50). Sie betonten jeweils die Solidarität, die sie bei der Kundgebung zeigen wollten. Von der Bühne sprachen neben Konrad Jablonski auch Jenny Conrad, IG Metall-Vertrauensfrau, sowie Horst Greifenstein aus dem Betriebsrat und Martin Hershoff als Betriebsratsvorsitzender. Jablonski betonte, dass Beschäftigte einerseits wegen der Inflation mehr Lohn brauchen, damit aber auch &bdquo;die Konjunktur beleben“ könnten. Mögliche Annäherung bei Tarifverhandlungen Zum Auftakt vor einer Woche hatte die IG Metall zu einem ersten Warnstreik Beschäftigte von Benteler aufgerufen. Etwa 450 Beschäftigte waren dem Aufruf gefolgt. Zudem gab es vergangene Woche weitere Aktionen im Kreis Paderborn. Wie zu hören ist, soll es inmitten der aktuellen Tarifverhandlungen eine Annäherung zwischen der Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite zur Frage der Ausbildungsvergütung geben. Zudem könnte es ein tarifliches Zusatzgeld in Form einer Umwandlung von Geld in Zeit geben. Noch bleibe aber die Vergütung der Beschäftigten ein Zankapfel. Hinweis: Die Rückmeldung von Diebold Nixdorf zum Warnstreik hat die Redaktion nachträglich hinzugefügt.

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