Paderborn. „Die nordrhein-westfälische Polizei setzt bei der Aufnahme von schwersten Verkehrsunfällen künftig in ganz Nordrhein-Westfalen Verkehrsunfallaufnahmeteams mit spezieller Technik ein." Das teilt das Ministerium des Inneren mit. Die sogenannten VU-Teams sollen innerhalb der nächsten drei Jahre in 17 Kreispolizeibehörden eingerichtet werden. 2022 soll ein solches Team auch im Kreis Paderborn helfen, Unfälle aufzuklären.
Die Verkehrsunfallaufnahme wurde laut einer Pressemitteilung in Nordrhein-Westfalen bislang uneinheitlich gehandhabt. In acht Kreispolizeibehörden werden schwerste Verkehrsunfälle schon durch spezialisierte Teams aufgenommen, in den restlichen Behörden haben das bisher die Einsatzkräfte des Wachdienstes übernommen.
In modernen Kraftfahrzeugen sei heute schon eine Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen verbaut, weiß man im Innenministerium. Diese führten auch dazu, dass das klassische Spurenbild, wie Brems- und Blockierspuren, am Unfallort teilweise nur noch schwer vorzufinden seien. An dessen Stelle träten vermehrt Informationen, die in den Steuergeräten gespeichert seien und präzise unfallrelevante Daten lieferten. „Deshalb werden alle VU-Teams mit speziellen Fahrzeugen, 3D-Scannern, Drohnen und Technik zum Auslesen digitaler Daten ausgestattet."
Während die ersten VU-Teams im September dieses Jahres unter anderem in den Kreispolizeibehörden Bielefeld und Münster ihren Dienst aufnehmen, ist die Paderborner Behörde erst im September 2022 an der Reihe. „Die Teams sollen vor allem bei Verkehrsunfällen mit Getöteten und Schwerstverletzten sowie bei Verkehrsunfällen nach verbotenen Kfz-Rennen mit Personenschaden zum Einsatz kommen", teilt das Ministerium mit.
2020 gab es in Nordrhein-Westfalen insgesamt 430 tödliche Verkehrsunfälle. Im Jahr zuvor waren es 456.