Händler und Gastro zufrieden: "Libori light" belebt die Paderborner City

Paderborn. Im vergangenen Sommer konnte das Liborifest nur digital gefeiert werden, in der Innenstadt spürte man so gar nichts von Paderborns fünfter Jahreszeit. Das ist in diesem Jahr anders. Im 500. Jubiläumsjahr haben Stadt, Schausteller und Kulturmacher unter Pandemiebedingungen "Libori light" auf die Beine gestellt und auch wenn im Vergleich zu herkömmlichen Liborifesten sehr wenig stattfindet, kommt das Format gut an und belebt die Stadt. In den Fußgängerbereichen wird flaniert und auch geshoppt und nicht nur in der Außengastronomie der Restaurants und (Eis-)-Cafés sind die Tische belegt. "Es ist eine bessere Stimmung in der Stadt als letztes Jahr und es ist mehr los", freut sich Uwe Seibel, Vorsitzender der Paderborner Werbegemeinschaft. "Wir sind sehr froh, dass die Menschen wieder unterwegs sind und etwas erleben möchten. Die Frequenz ist sehr, sehr gut, die Gastronomie hochzufrieden", berichtet er. Auch der Einzelhandel sei zufrieden, bis auf die Textiler, die noch stark unter den coronabedingten Einbußen litten. Aber das Konzept von "Libori light" sei passend und werde sehr positiv bewertet. "Textiler sind noch längst nicht über den Berg", bestätigt Daniel Lükel, Hausleiter im Modehaus Klingenthal. Dort sei trotz belebter Westernstraße erst seit Donnerstag mehr Frequenz zu spüren. "Die Stimmung ist gut, der Umsatz stimmt, wir sind zufrieden", sagt hingegen Ralf Konersmann, Geschäftsführer des Schuhhauses Wüseke. Wenngleich die Nachfrage nicht mit dem echten Libori vergleichbar sei. Bereits vor "Libori light" seien wieder mehr Menschen ins Geschäft gekommen, nachdem die Maskenpflicht beim Shoppen gefallen war. "Die hohe Frequenz in der Stadt ist auch gut für unser Geschäft", konstatiert Michael Stauber, Geschäftsführer bei der Galeria Kaufhof. Er lobt das Ambiente des Pottmarkts und findet Libori light "super". "Diese sehr erfreuliche Veranstaltung ist ein Schritt zurück zur Normalität." Gefragt in der Galeria seien reduzierte Artikel ebenso wie die kurze Hose oder der Badeanzug für den Urlaub. In der Gastronomie fehlt nach wie vor Personal Auch in der Gastronomie läuft's - allerdings nicht überall ganz problemlos. "Wir sind völlig überrannt worden, das hatten wir so extrem nicht erwartet", sagt Stefan Bohr vom Markt 5 am Marktplatz, wo das Café Ostermann noch nicht wieder geöffnet ist. Der Umsatz sei gut, sagt Bohr, aber das Personal gehe am Stock, denn noch immer fehlen auch dem Markt 5 Café Mitarbeiter. Aus diesem Grund könne nicht der gesamte Gartenbereich geöffnet werden. Stefan Bohr ist froh, dass die Gäste Verständnis aufbringen. "Es sind auch viele Auswärtige in der Stadt und Radfahrer, die auf einer Tour unterwegs sind", beobachtet er. "Libori lebt", konstatiert Mario Voss, Chef vom KÖ13, wo derzeit "Gruppen, die an unseren Tischen bis zu acht Stunden verweilen" und offenbar Libori feiern, keine Seltenheit sind. "Leider fehlen auch uns die Aushilfen", so Voss. Studierende, die man benötige, um Spitzen abzufangen, seien schlicht nicht da. Wegen des Aushilfsmangels bleibt das KÖ13 montags derzeit geschlossen. "Dennoch sind wir mit den Umsätzen und der Frequenz seit jüngster Öffnung sehr zufrieden und können an alte Zahlen anschließen." "Viele Gäste von außerhalb freuen sich, dass sie sich jetzt den Schrein im Dom mal ohne Menschenmassen anschauen können", berichtet Karl-Heinz Militzer, Geschäftsführer der Bono-Gastronomie, die unter anderem das Deutsche Haus und das Paderborner Brauhaus an der Kisau betreibt. Auch dort läuft es wie erhofft gut in der "Libori light"-Woche, freut er sich. Doch auch Militzer treibt der Personalmangel um, im Moment müssen seine Mitarbeitenden einiges stemmen. "Wir suchen immer noch Leute." Ein Stück weiter, am Rand des Paderquellgebietes zwischen den beiden Pottmarkt-Standorten, lassen sich ebenfalls gern Besucher zum Speisen nieder. "Mittags ist hier von 12 bis 15 Uhr richtig was los und ab 18 Uhr geht es weiter", ist Nelton Mebelli vom Restaurant Plaza an der Mühlenstraße "sehr zufrieden" mit der Frequenz an "Libori light".

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