Paderborner Club-Betreiber von Öffnungschance überrumpelt

Paderborn. Ab diesem Freitag, 9. Juli, gilt in Nordrhein-Westfalen eine neue Coronaschutzverordnung. Diese bringt Lockerungen mit sich, die mit der neuen Inzidenzstufe 0 daherkommen. Stufe 0 gilt dann, wenn die Sieben-Tages-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in Kreisen und kreisfreien Städten unter 10 liegt. Vorgesehen ist unter anderem, dass Clubs und Diskotheken dann wieder öffnen dürfen. Einzige Einschränkungen: Es muss ein entsprechendes Konzept geben, die Kontakte müssen erfasst werden und Ungeimpfte sollen ein negatives Testergebnis vorlegen. Theoretisch wäre es also ab diesem Freitag wieder möglich, feiern zu gehen. Die Neue Westfälische hat bei Paderborner Clubbetreibern nachgefragt, wie sie nun planen. Wie Ivo Klumpp, Betreiber von Residenz und Capitol, auf Nachfrage erklärt, seien die Clubbetreiber von der Öffnungschance überrumpelt worden. &bdquo;Bislang stand Anfang September beziehungsweise Ende August für uns in Aussicht. Dementsprechend hatten wir das auch in unserer Planung vorgesehen", sagt er. Aufgrund verschiedener Faktoren sei eine Umsetzung von einem auf den anderen Tag nicht leistbar. &bdquo;Wir müssen Personal reaktivieren und aktivieren, uns mit unseren Lieferanten abstimmen", erklärt er. Wegen der langen Pause von 16 Monaten müsse alles erst wieder in Gang kommen. Gleichzeitig stehe in der Schutzverordnung auch noch, dass ein Hygienekonzept vorliegen müsse. Dies sei allerdings nicht näher bestimmt und müsse kommunal ausgelegt werden. &bdquo;Wir sind mit den Ämtern bereits in Gesprächen, aber auch diese sind von der Freigabe überrascht worden. Wir müssen also erst einmal abstimmen, was gefordert wird und was wir umsetzen müssen", so Klumpp. Oberste Maxime sei es, den Gästen eine sichere Umgebung zu bieten, weshalb eine enge Absprache mit den örtlichen Behörden vonnöten sei. &bdquo;Wir wollen schließlich auch nichts falsch machen und auch nichts provozieren, was uns am Ende auf die Füße fällt." Betreiber wollen Gäste nicht gefährden Einen genauen Ausblick, wann seine Clubs wieder öffnen werden, könne er noch nicht geben. Er strebe aber in absehbarer Zeit eine Wiedereröffnung an, dann aber gezielt und gegebenenfalls punktuell, um zu schauen, wie die Konzepte funktionieren. &bdquo;Wir wollen für jeden eine sichere Umgebung fürs Feiern schaffen", betont er. &bdquo;Selbst wenn alle Menschen hungrig aufs Feiern sind, möchte ich sowohl für das Team als auch für die Gäste, dass daraus ein gutes Erlebnis wird", sagt Klumpp. Der kurzfristige Vorstoß der Regierung für die Club-Öffnung sei realitätsfremd. &bdquo;Die wenigsten in der Branche können jetzt öffnen. Manche schaffen es vielleicht in der kommenden Woche", glaubt er. Noch gebe es zu viele Unwägbarkeiten und Variablen, die noch offen seien. Umsetzung von einem auf den anderen Tag nicht machbar Das empfindet auch Tim Prior vom Container so. &bdquo;Ich frage mich, wie sie sich das vorstellen: Mittwochs bekannt geben, dass man freitags öffnen darf. Das ist super unrealistisch", sagt er. Zumal auch undurchsichtig sei, was konzeptionell gefordert wird und welche Vorkehrungen die Clubs genau treffen müssen. Der Club bleibe an diesem Wochenende deshalb definitiv noch geschlossen. &bdquo;Wir wollen ja auch keinen in Gefahr bringen", betont er. In der kommenden Woche wolle er sich nun schlaumachen, was zu tun ist. Wenn er genaue Informationen bekommt, was gefordert wird, könne er sich vorstellen, dann zum Wochenende hin zu öffnen. &bdquo;Sollten wir tatsächlich unter der vollen Auslastung öffnen dürfen, würden wir unsere Kapazitäten zunächst aber halbieren, um das selber erst einmal antesten zu können", erklärt er. Prinzipiell freue er sich über die Öffnungschance, aber Informationen dazu hätten früher fließen müssen, meint er. Auch der Club Franz Ferdinand kündigt auf Facebook an, zunächst Kontakt mit den örtlichen Behörden aufnehmen und alle Details klären zu wollen, und schreibt: &bdquo;Wir hoffen natürlich, dass wir uns sehr bald wiedersehen."

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