Steigender Inzidenzwert

Vorerst keine Öffnungen im Sport: Modellprojekt-Start verzögert sich

Der Start sollte ursprünglich am 19. April sein.

Der Ahorn-Sportpark ist Teil des geplanten Modellprojekts. | © Peter Heidbrink

13.04.2021 | 13.04.2021, 20:38

Paderborn. Aufgrund des aktuell steigenden Inzidenzwertes im Kreis Paderborn kann das Modellprojekt für Öffnungen im Sport nicht wie geplant am 19. April starten, sondern erst, wenn die Inzidenzzahlen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 lagen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Paderborn am Dienstagnachmittag.

Vom Tisch sei das Modellprojekt aber nicht. In der Sitzung am Montagabend mit allen beteiligten Experten und Verantwortlichen aus Sport, Medizin, Wissenschaft und Verwaltung sagte Landrat Christoph Rüther, man werde die zusätzliche Zeit für eine gute Vorbereitung nutzen. "Damit wir das Projekt umgehend starten können, wenn die Zahlen es zulassen." In der Sitzung sagte Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes, die Unterstützung und Kooperation des Landessportbundes zu.

Über sechs bis acht Wochen soll das Modellprojekt laufen, eine Zwischenbilanz soll nach den ersten vier Wochen gezogen werden. „Die Sicherheit steht für uns an oberster Stelle. Wir wollen den Sportbetrieb so risikoarm wie möglich abwickeln. Dafür ist es wichtig, dass wir erst mal mit kleinen, abgrenzbaren, steuer- und kontrollierbaren Bereichen beginnen", erklärte Bürgermeister Michael Dreier. Darüber hätten sich Landrat und Bürgermeister auch bereits mit Andreas Meyer-Falcke, Beauftragter für Informationstechnologie des Landes (CIO), abgestimmt.

Viele Bewerbungen von diversen Sportvereinen und Fitnessstudios seien bei Stadt und Kreis Paderborn seit vergangenem Freitag eingegangen. Allerdings werden zunächst keine weiteren Einrichtungen neben dem Ahorn-Sportpark, der Schwimmoper und der Westfalen-Therme sowie weiteren Bädern im Kreisgebiet - hier läuft die Abstimmung zwischen Kreis und Kommunen gerade - hinzugenommen, heißt es weiter. Das Modellprojekt wolle man zunächst überschaubar halten, um auch eine intensive wissenschaftliche und medizinische Begleitung zu ermöglichen.

Viele Details noch offen

Die Begleitung erfolge durch die Universität Paderborn und das Zuse-Institut Berlin sowie durch das Praxisnetz Paderborn und die lokalen Krankenhäuser. Die Öffnung ausgewählter Fitnessstudios werde frühestens im zweiten Schritt, nach einer positiven Zwischenbilanz hinzukommen, stellten Landrat und Bürgermeister klar.

„Unser Ziel ist es jetzt, schnellstmöglich mit der Umsetzung des Projektes zu beginnen, damit wir wirksame Konzepte und Handlungsanweisungen für Öffnungen im Sport in Land, Kreis und Stadt zur Verfügung stellen können", wird Projektleiter Dirk Happe, Leiter des Paderborner Sportservice in der Mitteilung zitiert.

Bis dahin sind allerdings noch viele Details abzustimmen. Was schon feststeht, ist, dass einzelne Sportvereine die Möglichkeit bekommen sollen, im Zeitraum des Modellprojektes und bei entsprechender Verfügbarkeit von geeigneten Flächen im Ahorn-Sportpark zu trainieren. Die genauen Details werden in den nächsten Tagen abgestimmt. Auch für die sportwissenschaftliche Begleitung und organisatorische Umsetzung des Modellprojektes wurde in der Sitzung am Montagabend ein erstes wissenschaftliches Konzept vorgestellt, welches jetzt weiter verfeinert werden soll.

Geplante Laufveranstaltungen

In kleineren Arbeitsgruppen zu den unterschiedlichen Themenbereichen des Modellprojektes und unter Einbindung des Gesundheitsamtes sollen in den nächsten Tagen die Details für die Umsetzung erarbeitet werden.

So muss zum Beispiel unter anderem noch geklärt werden, welche Angebote im Ahorn-Sportpark geöffnet werden, wann und wo die geplante Laufveranstaltung stattfinden kann, wie die Zugangskontrolle in den Sportstätten und Bädern erfolgen soll und wie genau die Testpflicht umgesetzt wird. Auch Kriterien für den Abbruch des Projektes müssen entwickelt werden und technische Details, wie zum Beispiel welche Apps jetzt zur Kontaktnachverfolgung eingesetzt werden.

Unterdessen kritisiert die Paderborner SPD das Zustandekommen des Modellprojektes. „Da hätten wir uns, aber auch die vielen kleinen Vereine, ungeachtet der kurzen Frist, etwas mehr Transparenz gewünscht", bemängelt Franz-Josef Henze in einer Presseinfo.

Es sei sicherlich sinnvoll, das Infektionsgeschehen in den verschiedenen Lebensbereichen nachvollziehbarer zu machen. Ob der jetzt eingeschlagene Weg der richtige ist, zieht die SPD-Fraktion jedoch in Zweifel. Durch Modellprojekte seien Konkurrenzen hervorgerufen und verstärkt worden, die den sozialen Zusammenhalt weiter belasten, so die SPD-Fraktion.