Paderborner Modellprojekt im Bereich Sport: Jetzt geht's um die Details

Paderborn. Nachdem am Freitag bekannt gegeben wurde, dass in Paderborn im Zuge eines Modellprojekts schon ab nächster Woche Lockerungen im Sportbereich möglich sein könnten, laufen derzeit die Gespräche und Verhandlungen darüber, wie diese im Detail umgesetzt werden könnten. Die Verantwortlichen von Stadtsportverband, Kreissportbund, Ahorn-Sportpark, Universität, Krankenhaus- und Ärzte-Netzwerk sowie SC Paderborn trafen sich am Montagabend, um die Details zu erarbeiten und zu besprechen. In ganz NRW wird es 14 Modellprojekte unterschiedlicher Ausrichtung geben; in Paderborn steht der Sport im Fokus. An mehreren Sportstätten sollen Aktivitäten unter strengen Hygienevorschriften ermöglicht werden. Voraussetzung sind die digitale Kontaktverfolgung per Smartphone-App und verpflichtende Corona-Tests, beispielsweise in mobilen Testbussen. Zudem werde das Projekt wissenschaftlich und medizinisch begleitet. Zu der Frage, welche Sportstätten konkret für das Modellprojekt ausgewählt werden, halten sich die Verantwortlichen nach wie vor bedeckt. Offiziell bekannt ist, dass der Ahorn-Sportpark in Paderborn und "ausgewählte Bäder in Stadt und Kreis Paderborn" dazugehören sollen. Nach NW-Informationen soll es sich um die Schwimmoper und die Westfalen-Therme in Bad Lippspringe handeln sowie Schwimmbäder in Delbrück und Bad Wünnenberg. Für die Laufveranstaltung in Salzkotten käme der "Salzkotten Marathon" am 6. Juni infrage, denn der Sälzerlauf fand im März bereits als Sololauf statt. Hoffnung machen kann sich wohl auch das Paderborner Fitnessstudio Activita. Offiziell bestätigen wollte man das auf NW-Nachfrage am Montag noch nicht. Seit Monaten werde auf "Hochtouren in Richtung Digitalisierung" gearbeitet, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage. Unter anderem seien eine Trainingsapp, digitale Buchungssysteme, Livestreams, ein Onlineshop und ein Zählsystem entwickelt worden, auch der Einsatz der Luca-App zur digitalen Kontaktverfolgung sei startklar - gute Voraussetzungen für eine Öffnung. Weitere Vereine und Sportler könnten vom Modellprojekt profitieren Ob es ab der nächsten Woche tatsächlich losgehen kann, hängt allerdings auch davon ab, wie sich das Infektionsgeschehen im Kreis Paderborn entwickelt. Ab dem 19. April dürften Kreis und Stadt mit dem Projekt beginnen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Inzidenz dann mindestens sieben Tage lang unter 100 gelegen hat. Die Sieben-Tage-Inzidenz für den Kreis Paderborn lag zuletzt Mitte Januar über 100. Am Montag stieg der Wert auf 78; in der vergangenen Woche lag er zeitweise bei knapp über 50. Dass die Inzidenz niedrig bleibt, hofft auch Mathias Hornberger, Vorsitzender des Stadtsportbundes. Zwar gebe es jetzt noch viele Details der konkreten Umsetzung zu planen, aber er ist sicher, das die beteiligten Partner ab der nächsten Woche starten können. Vom Ahorn-Sportpark sei dies bereits so signalisiert worden. Kritik kommt derweil vom SV Benhauserfeld. Der Vorsitzende Willi Krause kritisiert, dass die Amateure und die jeweiligen Vereine, die "Breitensport für alle Altersstufen und Gesellschaftsschichten" böten, nicht berücksichtigt seien. Stattdessen gebe es "eine Sonderbehandlung" für den Ahorn-Sportpark, während der Breitensport gar nicht mehr stattfinde. "So sind die kleinen, aber wichtigen Sportvereine bald wirklich am Ende", schreibt Krause in einer Stellungnahme an die NW. Hornberger kann diese Kritik nicht nachvollziehen. Das Modellprojekt sei auf wenige Wochen begrenzt und die gewonnen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, dass in weiteren Bereichen Lockerungen möglich seien. "Ich bin optimistisch, dass bald weitere Vereine und Sportler von diesem Projekt profitieren können", sagt er.

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