Bombenfund in der Südstadt: Entschärfung am Mittwochnachmittag

Paderborn. Nachdem bei Bauarbeiten auf einem Grundstück an der Husener Straße ein Blindgänger gefunden wurde, stehen nun die Details für Evakuierung und Entschärfung fest. Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg soll am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr entschärft werden. Dazu werden Gebäude in einem Radius von 250 Metern rund um den Fundort an der Ecke Husener Straße/Schorlemerstraße evakuiert werden müssen. Betroffen sind Teile der Amelungstraße, Brüderstraße, Husener Straße, Leostraße, Mallinckrodtstraße, Mathildenstraße, Schorlemerstraße, Warburger Straße und Winfriedstraße (siehe Grafik). Insgesamt sind fast 1.000 Menschen von der Evakuierungsmaßnahme betroffen: rund 700 Anwohner, zudem etwa 130 Bewohnerinnen und Bewohner mehrerer Pflegeeinrichtungen und zahlreiche Mitarbeiter. Zehn Einrichtungen müssen nach Angaben der Stadt evakuiert werden, darunter die Pauline-Schule, das Kloster der Schwestern der Christlichen Liebe sowie drei Senioren- und Pflegeheime. Das Brüderkrankenhaus, von dem nur ein kleiner Teil des Verwaltungsgebäudes in der Evakuierungszone liegt, ist davon ausgenommen. Zufahrtsstraßen werden ab 13.30 Uhr gesperrt Bis 14 Uhr müssen alle den Sperrbereich am Mittwoch, 14. April, verlassen. Ab 13.30 Uhr werden die Zufahrtsstraßen gesperrt. Während der Maßnahme ist sichergestellt, dass das Brüderkrankenhaus sowie das Parkhaus über die Husener Straße vom Südring kommend für Notfälle weiterhin erreichbar ist. Zwischen 14 und 16 Uhr wird Karl-Heinz Clemens vom Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bombe entschärfen. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Anwohner gegen 17 Uhr zurückkehren können. Zwar sind lange nicht so viele Menschen betroffen wie im Jahr 2018, als 26.000 Menschen wegen einer Bombenentschärfung in der Südstadt ihre Häuser verlassen mussten. Doch angesichts der Corona-Pandemie stellt die Evakuierung die Verantwortlichen vor besondere Herausforderungen. So müssen mehrere bettlägerige Patienten und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, den Evakuierungsbereich verlassen. &bdquo;Und zusätzlich müssen wir unter den Bedingungen der Corona-Schutzverordnung und den entsprechenden Vorgaben diese Menschen unterbringen", erläutert Udo Olschewski, Leiter des Paderborner Ordnungsamtes, eine besondere Schwierigkeit in dieser Zeit. Mehrere andere Pflegeheime hätten aber schon bereits zugesagt, die Bewohner vorübergehend aufzunehmen. Eine zentrale Sammelstelle wie bei vorherigen Bombenentschärfungen soll es deshalb dieses Mal nicht geben. &bdquo;Wir hätten aktuell Bauchschmerzen, irgendwo eine Turnhalle zu öffnen, und hoffen, dass die Menschen für einige Stunden anderweitig unterkommen", sagt Olschewski. Für alle, denen das nicht möglich ist, solle aber eine Aufenthaltsmöglichkeit geschaffen werden. Die Paderborner Feuerwehr wird mit allen zur Verfügung stehenden hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften im Einsatz sein; zudem sind Kräfte des Ordnungsamtes unterwegs. Radstreifen der Polizei sollen potenzielle Einbrecher abschrecken und für Sicherheit sorgen. Infohotline der Stadt und Feuerwehr Wer im Evakuierungsradius wohnt und nicht mobil ist, kann unter Tel. (0 52 51) 88 70 die Feuerwehr kontaktieren, die beim Transport zu einem Ausweichquartier behilflich ist. Allgemeine Fragen rund um die Evakuierung beantwortet das Telefonische Service-Center der Stadt Paderborn unter Tel. (0 52 51) 88 12 29 78. Der Padersprinter wird ab 13.30 Uhr bis zum Ende der Bombenentschärfung die Haltestellen am Kasseler Tor sowie entlang der Husener Straße nicht bedienen. Auch die Bahn wird in dieser Zeit nicht am Kasseler Tor halten. Für die übrigen Verkehrsteilnehmer bleibt das Kasseler Tor ebenso geöffnet wie die Warburger Straße. Entdeckt worden war die Fliegerbombe am Montag auf einem Privatgrundstück an der Husener Straße, Ecke Schorlemerstraße bei Tiefbauarbeiten an einer Wasserleitung. Auf dem Grundstück waren zuvor ein Einfamilienhaus abgerissen worden und Arbeiten für den Bau eines Hauses mit mehreren Eigentumswohnungen aufgenommen worden. Die Arbeiten auf der Baustelle ruhen aktuell. Zudem bewacht ein Sicherheitsdienst die Bombe. Diskussionen hatte es zuletzt immer mal wieder um die Übernahme der Kosten für die Evakuierungsmaßnahmen gegeben. &bdquo;Die Kosten werden durch die Stadt Paderborn getragen", machte Bürgermeister Michael Dreier deutlich. Seit 2019 gibt es dazu einen entsprechenden Ratsbeschluss, wonach betroffene Grundstückseigentümer für Kosten rund um eine Kampfmittelbeseitigung nicht herangezogen werden sollen. So soll auch verhindert werden, dass womöglich entdeckte Bomben wieder vergraben und das Grundstück verkauft wird.

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