Paderborn

Befragung: Das sagen Schülerinnen und Schüler zum Distanzlernen

Laut einer Umfrage des Gymnasiums Schloß Neuhaus in der Schülerschaft kommt dort inzwischen ein Großteil mit dem virtuellen Lernen ganz gut klar.

Inzwischen läuft das Distanzlernen an so mancher Schule besser. | © Steven Weirather/ Pixabay

05.02.2021 | 05.02.2021, 11:00

Paderborn-Schloß Neuhaus. Seit Wochen wird über Distanzlernen und Homeschooling diskutiert, das Urteil der meisten Beteiligten dazu fällt eher negativ aus. Doch es gibt es Beispiele dafür, dass virtueller Unterricht funktionieren kann. Zum Beispiel am Gymnasium Schloß Neuhaus.

Wie die Schule mitteilt, zeige eine aktuelle Umfrage unter den 1.420 Schülerinnen und Schülern, dass fast drei Viertel (72,5 Prozent der Befragten) „gut“ oder sogar „sehr gut“ mit dem Lernen auf Distanz klar komme. Nur gut 6 Prozent geben an, damit nicht so gut damit umgehen zu können. Der Rest beklage punktuelle Probleme.

Allerdings: Am Gymnasium Schloß Neuhaus hat man schon länger Erfahrung mit dem virtuellen Klassenzimmer. Bereits im letzten Schuljahr wurde dort in einzelnen Lerngruppen in Eigenregie Microsoft Teams als Plattform für den digitalen Unterricht eingeführt. „Die flächendeckende Nutzung für alle Schülerinnen und Schüler samt datenschutzrechtlicher Voraussetzungen ging nach den Sommerferien jedoch nur mit der tatkräftigen Unterstützung durch die Stadt Paderborn und vor allem dank des Engangements einiger Kolleginnen und Kollegen“, so Schulleiterin Eva Sprenger.

Jeder Unterrichtstag beginnt mit einer Videokonferenz

Doch mit der Installation der Software war es nicht getan. Kollegium und Schülerschaft mussten mit Teams geschult, Konzepte für den digitalen Unterricht entwickelt werden. Das habe gedauert, so Sprenger. Doch mittlerweile verbringen Schüler dort täglich rund 140 Minuten ihres Unterrichts in Videokonferenzen, wobei der Tag mit einer für alle verpflichtenden Videokonferenz beginnt.

Auch die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern hat sich durch Teams verändert, so die Schulleiterin: Über 80 Prozent erreichen ihre Lehrer laut eigener Aussage inzwischen direkt per Chatfunktion, nur die wenigsten nutzen noch den Mailkontakt. Auch die Schüler selbst tauschen und helfen sich untereinander bei kniffligen Aufgaben zunehmend per Videochat, so das Ergebnis der Umfrage. Insbesondere Eltern würden dadurch merklich entlastet. So gaben die meisten Schüler bei der aktuellen Umfrage im Vergleich zur GSN-Befragung im Frühjahr 2020 an, dass sie bei der Arbeit keine Unterstützung von Eltern oder älteren Geschwistern mehr benötigten.

Den Präsenzunterricht ersetze das virtuelle Klassenzimmer aber nicht. „Es ist echt okay, aber Schule ist besser!“ laute ein Schülerkommentar. Können sich die echten Klassenzimmer wieder füllen, will das GSN weiter mit Teams arbeiten. Die Anwendungsgebiete sind aus Sicht der Schulleiterin vielfältig. „Wir könnten spezielle Übungsmodule für das Abitur anbieten, kollegiale Zusammenarbeit digital vereinfachen oder die Schüler gemeinsam an Referaten oder Projekten arbeiten lassen“, nennt Eva Sprenger Beispiele.