Kreis Paderborn. Der Lockdown im Frühjahr und die strengen Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus lassen die Norovirus-Infektionszahlen im Kreis Paderborn deutlich purzeln: In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden insgesamt nur 103 Fälle gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es insgesamt 305 Fälle. Das teilt die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. „Wir gehen davon aus, dass die verstärkten Hygieneregeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu einem positiven Nebeneffekt bei den Norovirus-Infektionszahlen geführt haben", sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
Wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern, können sich die Noroviren sehr schnell ausbreiten. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können", sagt Wehmhöner.
Gefährlich für Kinder und Senioren
Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft in der Regel kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder starkem Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber.
Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.