Hesse Mechatronics: Paderborner Unternehmer schafft es an die Weltspitze

Paderborn. Vom Dachboden seines Paderborner Reihenhauses zu einem der weltweit führenden Hersteller von Maschinen für die Elektroindustrie – Hans Hesse hat mit Hesse Mechatronics einen langen Weg hinter sich. Jetzt feierte der Firmengründer in kleiner Runde das 25-jährige Bestehen seines Unternehmens. &bdquo;Ich habe so klein angefangen, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen", sagt Hesse. 1986 begann er parallel zu seinem eigentlichen Job als wissenschaftlicher Beamter am Institut für Robotertechnik in Hagen nachts alleine auf besagtem Dachboden mit dem Entwickeln. Einige Jahre später ging es dann immerhin in eine Einliegerwohnung mit Kellerraum. &bdquo;Damals saß ich mit zwei Informatikern in der Wohnung und zwei Studenten mussten im Keller arbeiten", erinnert sich Hesse. 1992 ging es dann an den langjährigen Firmensitz in der Paderborner Vattmannstraße im Benhauser Feld. Im April 1995 wurde Hesse Mechatronics schließlich offiziell gegründet. Sieben Mitarbeiter waren damals beschäftigt. Kooperation in 30 Länder 25 Jahre später ist aus dem kleinen Betrieb ein international agierendes Unternehmen geworden, dass mittlerweile 220 Angestellte beschäftigt, 160 davon am Stammsitz in Paderborn. Tochtergesellschaften wurden in den USA, Hongkong und Japan gegründet, um Kunden in Amerika und Asien betreuen zu können. Darüber hinaus bestehen mittlerweile Kooperationen mit Unternehmen in 30 Ländern. Alle relevanten Industrieunternehmen der Aufbau- und Verbindungstechnik zählen laut Hans Hesse zum weltweiten Kundenstamm. Aufgrund des enormen Wachstums musste das Unternehmen seinen Standort innerhalb Paderborns in den Almepark Nord verlegen, wo sich seit 2016 die Unternehmenszentrale befindet. Neben der Fertigung ist auch die Forschung ein wichtiger Eckpfeiler des Unternehmens. So haben Innovationen im Bereich der Laser- und Ultraschalltechnik die Spitzenposition des Unternehmens gesichert. Dabei legt Hesse besonderen Wert auf die internationalen Kooperationen mit Hochschulen und Forschungsinstituten. &bdquo;Dank dieses Austausches haben wir an vielen Stellen Weltspitzenniveau erreicht." Besonders die Zusammenarbeit mit der Uni Paderborn hat es dem 69-Jährigen angetan. &bdquo;Die Uni ist für uns ein Segen. Wir sind fast ausschließlich mit Absolventen aus Paderborn besetzt", so Hesse. Wie wichtig das Unternehmen für den gesamten Standort Ostwestfalen ist, unterstrich auch Jürgen Behlke von der IHK Paderborn-Höxter, der Inhaber Hesse anlässlich des Betriebsjubiläums eine Urkunde überreichte. &bdquo;Ein Unternehmen wie Hesse hat eine magnetische Wirkung und macht den Standort attraktiv. Es braucht Leute, die im Technologiebereich die Nase vorn haben. Da kann man schon stolz sein", so Behlke. Unternehmen bleibt in Familienhand Mit dem Begriff 'Stolz' kann Inhaber Hesse indes nicht so viel anfangen. "In Stolz schwingt immer ein bisschen Eitelkeit mit. Und eitel sind wir Ostwestfalen nun wirklich nicht." Es sei viel mehr Genugtuung, dass sich die harte Arbeit und der Mut, mit denen er seine Ziele verfolgt habe, schlussendlich ausgezahlt hätten. "Es war sicher nicht immer einfach und es gab Momente, in denen ich dachte, die Welt geht unter", so Hesse. Diese Situationen gehörten aber zum Unternehmerleben dazu und dann gelte es "die Zähne zusammenzubeißen". Sein Unternehmen sieht Hesse für die Zukunft bestens aufgestellt. Diese soll vor allem die nächste Generation in Person von Tochter Julia und Sohn Konrad mitgestalten. Beide sind schon seit einigen Jahren im Unternehmen tätig. Wie lange er selbst noch am Ruder stehe, könne er nicht sagen. "Mein Sohn übernimmt im kommenden Jahr die Position des Geschäftsführers. Dann könnte ich mir noch einige Jahre in beratender Funktion vorstellen", sagt Hesse. Er sei fit und habe noch einiges vor, "aber ich könnte auch sofort aufhören und müsste kein schlechtes Gewissen haben".

Meistgelesen