Startschuss für Reitturnier OWL Challenge unter Corona-Bedingungen

Paderborn. Die Corona-Krise hatte den Springsport in Deutschland monatelang lahmgelegt. Klassiker wie das Deutsche Derby in Hamburg oder das CHIO in der Aachener Soers mussten abgesagt werden. Die OWL Challenge in Paderborn konnte dagegen das Corona-Aus abwenden. So fällt an diesem Donnerstag, 10. September, der Startschuss für die 18. Auflage des Springturniers, bei dem bis einschließlich Sonntag um knapp 100.000 Euro Preisgeld geritten wird. In den vergangenen Jahren wurden 190.000 Euro ausgeschüttet. Doch diesmal musste abgespeckt werden. Aus dem Drei-Sterne-CSI-Event wird eine Zwei-Sterne-Veranstaltung. So sank der Gesamt-Etat von 850.000 Euro auf knapp 400.000 Euro. Schließlich entfallen die Zuschauereinnahmen. Maximal 300 Personen dürfen sich gleichzeitig auf dem Turniergelände am Paderborner Schützenplatz aufhalten. Und auch für sie gelten strenge Hygiene- und Sicherheitsauflagen. "Es ist halt eine besondere Situation. Aber alle haben ihr Bestes gegeben, um in Corona-Zeiten ein bestmögliches Turnier auf die Beine zu stellen", sagt Meinolf Päsch, Vorsitzender der "Turniergemeinschaft Paderborn und Region", die als Mitveranstalter fungiert. Viel Konkurrenz für Paderborn "Wir wollten dieses Turnier nicht kampflos aufgeben", sagt Turnier-Chef Volker Wulff von der Agentur En Garde, die die OWL Challenge erneut organisiert. Wulff hatte die großen Turniere in Hamburg und Berlin schweren Herzens absagen müssen und ist umso glücklicher, dass nun zumindest in Paderborn geritten werden kann. Allerdings steht die OWL Challenge beileibe nicht konkurrenzlos da. Hochkarätige Turniere im neuen "Corona-Springsport-Mekka" St. Tropez und im niederländischen Valkenswaard bieten an diesem Wochenende Preisgelder, mit denen Paderborn nicht ansatzweise mithalten kann. Trotzdem kann sich die Starterliste sehen lassen. In Paderborn mit dabei sind beispielsweise der schwedische Weltklasse-Reiter Rolf-Göran Bengtsson, die Niederländer Gerco und Ben Schröder, der südafrikanische Shootingstar Alexa Stais sowie die Österreicher Christian Rhomberg und Felix Koller. Hinzu kommen Akteure aus Ländern wir Irland, Japan, Norwegen und Polen, die aber ihren Trainingsstützpunkt in Deutschland haben. Von der nationalen Springsport-Elite werden unter anderem Felix Haßmann, Ex-Europameister Marco Kutscher und Vorjahressieger Nisse Lüneburg ihre Runden auf dem schmucken Turnierplatz unter der Alten Kastanie drehen. Das Finale gehört der Reitern aus der Region "Wir sind sehr gut besetzt", betont Wulff. Und letztlich übertrifft die "Corona-Turnierauflage" sogar die Teilnehmerzahlen der vergangenen Jahre, denn gerade Reitsport-Asse aus der Region lechzten nach einem Start bei der Challenge. "Gerade diese Reiter hatten ja wenig Möglichkeiten, sich zu präsentieren", so Wulff. Und so gibt es auch diesmal die bewährte Mischung aus internationalen und regionalen Prüfungen. Im Turnierplan gibt es dennoch Änderungen. Auf ein Rahmenprogramm muss komplett verzichtet werden. Zudem entfallen die Riders-Tour-Prüfungen, denn die renommierte Turnierserie musste in diesem Jahr abgesagt werden. Und so geht es beim "Großen Preis", der am Sonntag um 14 Uhr steigt, diesmal nicht um Riders-Cup-Punkte. Zudem sinkt das Preisgeld von knapp 20.000 auf 10.000 Euro. Neu im Programm ist unterdessen das Barrierenspringen am späten Samstagabend. Die Reiterinnen und Reiter aus der Region werden vor allem dem Sonntagnachmittag entgegenfiebern. Zum Abschluss der OWL Challenge steigt dann um 17 Uhr die Team-Trophy, bei der die Kreisreiterverbände aus Ostwestfalen einen Mannschafts- und Einzelsieger ermitteln. Und für alle Reitsport-Fans, die diesmal nicht dabei sein können, gibt es einen Trost: So werden alle Prüfungen im Livestream bei ClipMyHorse.TV zu sehen sein.

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