Nachruf

Hövelhof trauert um einen Macher

Im Alter von 104 Jahren ist der frühere Schulleiter und Impulsgeber des Verkehrsvereins, Adalbert Jochem, kurz vor dem Hövelmarkt gestorben.

Adalbert Jochem hat in Hövelhof viel bewegt. | © Ralph Meyer

Jens Reddeker
04.10.2025 | 04.10.2025, 13:23

Hövelhof. Er war über Jahrzehnte eine zentrale Figur des öffentlichen Lebens in Hövelhof. Kurz vor Beginn des Hövelmarktes, den auch er lange aktiv mitgestaltet hat, ist Adalbert Jochem im Alter von 104 Jahren gestorben.

Jochem prägte über Jahrzehnte das Bildungs- und Gemeinschaftsleben in Hövelhof: als langjähriger Rektor der Krollbachschule, als verantwortlicher Gestalter im Verkehrsverein, als Schütze und als engagierter Brückenbauer zwischen Vereinen, Kirche und der französischen Partnergemeinde Verrières-le-Buisson. Seit 1963 in Hövelhof verwurzelt, wirkte der gebürtige Oberschlesier weit über den Schuldienst hinaus für seine Gemeinde.

Im Arbeitsleben waren es zunächst die Volksschule Klausheide, wo er als Hauptlehrer wirkte und ab 1969 die Krollbachschule, an der er als Rektor bis 1984 große Spuren hinterließ.

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Als Mitgründer und späteres Ehrenmitglied des Volksbildungswerks trug der sportbegeisterte Jochem maßgeblich dazu bei, die Einrichtung zu einem anerkannten Bildungsträger über den Kreis Paderborn hinaus zu entwickeln. Früh förderte er internationale Begegnungen und Freundschaften, organisierte jahrelang Austausche mit der Partnergemeinde und engagierte sich im Freundeskreis Salvator-Kolleg sowie in der Klausheider Kompanie der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft, wo er die Erntedankmesse mit vorbereitete.

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Bundesverdienstkreuz, Papstorden und Hövelhofer Heimatpreis

Besonders sichtbar wurde sein Wirken im monatlichen Ortsmagazin „Hövelhofer Rundschau“: Ab 1985 in verantwortlicher Funktion im Verkehrsverein, leitete Jochem von 1991 bis 2015 den Redaktionsausschuss, plante nahezu 350 Ausgaben und führte das Blatt mit Akribie vom handwerklichen „Kleben“ in die digitale Produktion – inklusive Einführung der Hausverteilung und Unterstützung eines öffentlichen Online-Archivs. Zuvor setzte er als Geschäftsführer des Verkehrsvereins erste Impulse für die Tourismusvermarktung der Sennegemeinde. 2015 wurde er auf Vorschlag des damaligen Vorstands zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken wurde Adalbert Jochem auch andernorts vielfach geehrt: mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, dem päpstlichen Ehrenkreuz Pro Ecclesia et Pontifice sowie 2021 mit dem Heimatpreis der Sennegemeinde Hövelhof. Er bleibt vielen Hövelhofern in Erinnerung als pflichtbewusster Pädagoge, präziser Organisator und menschlich zugewandter Gestalter im Sinne des Gemeinwohls.

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