Westernreitturnier feierte in Bünde Premiere

Bünde. Vor fast genau zwei Jahren haben Alexandra und Sebastian Bausch die frühere Reitanlage Wellmann an der Werfer Straße übernommen. Sie zogen mit ihren Kindern von Süddeutschland an die Else und wollen die Anlage in der Tradition der früheren Besitzer weiterführen. Mit einem großen Westernreitturnier und Gästen aus Regionen zwischen Frankfurt und der deutschen Küste ist ihnen am vergangenen Wochenende eine Premiere in Bünde gelungen. Reining ist der Name der Königsdisziplin im Westernreiten. Und die stand am Wochenende ganz im Mittelpunkt der Großveranstaltung auf der Reitanlage im Bünder Süden, bei der insgesamt 65 Pferd-Reiter-Paare bei den Erwachsenen und Kindern an den Start gingen. Sie mussten verschiedene Prüfungen bestehen, die einerseits sehr fein und filigran aussahen, im nächsten Moment aber temporeich und spektakulär wurden. Jasmin Andersdotter ist über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und erfolgreich im so genannten Ranch-Riding und Reining und zusammen mit dem Franzosen Quentin Galliere Reitlehrerin auf der Anlage Bausch in Bünde. &bdquo;Das Reining ist quasi das Dressurreiten im Westernreitsport“, sagt sie und weiß, dass diese Form des Reitsports in der Öffentlichkeit weniger bekannt ist, denn bei den im Fernsehen übertragenen Turnieren geht es überwiegend um die Dressur im Englischen Reiten. Der Unterschied zwischen dem Westernreiten und dem Englisch-Reiten besteht einerseits in der Führung des Pferds. Beim Westernreiten einhändig, beim englischen Pendant zweihändig. &bdquo;Ein Westernpferd will ständig gefordert werden“ Beim Westernreiten geht es vor allem auch um die Selbstständigkeit des Pferds. Jasmin Andersdotter vergleicht das mit einem Australian Shepherd bei Hunden. &bdquo;So ein Hund muss ständig gefordert werden, damit er sich nicht langweilt und auf Dauer eingeht. Das ist bei Westernpferden genauso. Sie brauchen eine Aufgabe.“ Vorwiegend auf dem amerikanischen Kontinent werden diese eher kleinen und wendigen, aber sehr robusten Pferde für die Arbeit auf einer Ranch eingesetzt. Wie gelehrig und intelligent diese Tiere sind, zeigte sich selbst für Reitsport-Fremde am Wochenende beim Zusehen. Diskussionen gibt aber immer wieder um den Reitsport generell. &bdquo;Wenn es nach einigen Tierschützern geht, dürften Pferde überhaupt nicht geritten werden“, sagt Jasmin Andersdotter. Im Westernreitsport wird zudem kritisiert, dass die Reiterinnen und Reiter Sporen an ihren Reitstiefeln tragen. &bdquo;Damit wird das Pferd aber nicht malträtiert“, sagt Andersdotter. &bdquo;Als Reiter setzt man damit lediglich leichte Impulse.“ Dass die Pferde während der Prüfungen gut behandelt werden, überprüft danach immer auch jemand aus der Jury. So auch jetzt am Wochenende in Bünde. Lesen Sie auch: Die wichtigsten Reitturniere für den Kreis Herford in diesem Jahr Jury überprüft das Wohlbefinden der Pferde &bdquo;Unmittelbar nachdem eine Prüfung beendet ist, sieht sich noch auf dem Parcours die Wertungsrichterin das Pferd an, ob es durch die Sporen verletzt wurde und ob auch das Zaumzeug im Maul so angebracht ist, wie sich das gehört“, sagt Turnierteilnehmer Stefan Glass aus Hiddenhausen, der am Wochenende sehr erfolgreich war. Erfolgreich war die Veranstaltung aber vor allem auch mit Blick auf die Kinder, die am Samstagnachmittag zeigten, was sie im Umgang mit Pferden gelernt haben. Viele wurden zwar noch von erfahrenen Reiterinnen und Reitern geführt, bewiesen aber selbst schon Nerven und zeigten, dass sie ein Vertrauensverhältnis zum Pferd aufbauen können. Partys am Freitag- und Samstagabend rundeten das Programm für Teilnehmer und Besucher auf der Anlage ab. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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