Paderborn

Stadt sperrt den Sandstrand am Paderborner Habichtsee

Am Wochenende war es rund um den Bereich der Seen zu einem Verkehrschaos gekommen. Besonders am Habichtsee hinterließen die Besucher wieder Müllberge.

Der Sandstrand des Habichtsee wird von der Stadt Paderborn gesperrt. (Archivbild) | © Svenja Ludwig

10.08.2020 | 12.08.2020, 11:43

Paderborn. Nachdem es bei dem hochsommerlichen Wetter am Wochenende zu überfüllten Parkplätzen, zugeparkte Straßen und Radwegen, versperrte Grundstückseinfahrten und besonders auch Feuerwehrzufahrten gekommen war, reagiert die Stadt Paderborn nun rigoros. Der Sandstrand am Habichtsee wird gesperrt.

Am vergangenen Wochenende herrschte aufgrund von Automassen Chaos rund um die Badeseen im Paderborner Stadtgebiet. Fast 600 Knöllchen musste die Stadt an den Naherholungsgebieten Lippesee, Nesthauser See und Habichtsee verteilen, das teilt das Presseamt der Stadt mit. „So etwas darf nicht passieren. Ich appelliere eindringlich an die Paderborner Bevölkerung und auswärtigen Besucher, Disziplin zu zeigen und sich an die Regeln der Straßenverkehrsordnung wie auch der aktuellen Coronaschutzverordnung zu halten", mahnt Bürgermeister Michael Dreier.

Müllberge und verbotenes Grillen am Habichtsee

Er kündigt an, dass die Stadtverwaltung in den kommenden Tagen rigoros gegen Falschparker vorgehen werde. „Solche Zustände wie am Samstag und Sonntag sind nicht haltbar, daher werden wir hart durchgreifen", stellt der Bürgermeister klar. Sowohl das städtische Ordnungsamt als auch ein von der Stadt beauftragter Sicherheitsdienst seien verstärkt im Einsatz – auch während der Woche. Wer ein Knöllchen wegen Falschparkens erhält, muss bis zu 50 Euro zahlen. Wo es nötig sei, werde auch abgeschleppt. „Ich appelliere erneut an die Vernunft der Leute und an den gesunden Menschenverstand, dass es gar nicht so weit kommen muss", sagt Dreier.

Als Resultat des vergangenen Wochenendes wird der Bürgermeister bereits ab Dienstag den Sandstrand am Habichtsee im Stadtteil Schloß Neuhaus sperren lassen. Dort herrschte nicht nur Verkehrschaos: Die Besucher hinterließen zudem Müllberge, hielten sich nicht an die Corona-bedingten Abstandsregeln, grillten und entfachten verbotenerweise Feuer. Die Sperrung des Sandstrandes soll zu mehr Ordnung und Sicherheit beitragen.

Noch immer höchste Vorsicht geboten

Damit folgt er auch einer Aufforderung der CDU-Ratskandidatin Susanne Meiche, die in einer Stellungnahme ein konsequentes Vorgehen der Behörden forderte, denn „auf die Vernunft der Seebesucher kann man nicht bauen." Laut Verani Kartum, Bürgermeisterkandidat der Partei Volt, versuche die CDU jedoch mit dem Besuchsverbot die Verantwortung auf die Bürger „abzuwälzen".

Der Bürgermeister erinnert zudem an die grundsätzlichen Regelungen zur Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. Angesichts der steigenden Zahlen an Corona-Infizierten sei höchste Vorsicht geboten.

Weitere Entwicklung schwierig abzuschätzen

Ob es jedoch überhaupt noch einmal zu einem solchen Besucheraufkommen an den Badeseen kommt, sei schwierig einzuschätzen. „Wir betreiben unsere Wasserski-Anlage seit 40 Jahren, trotzdem leben wir aktuell in einer besonderen Zeit", sagt Geschäftsführer Markus Padberg. „Das vergangene Wochenende war das erste mit so hohen Temperaturen in diesem Sommer, natürlich treibt es die Leute da ans Wasser." Er gehe dennoch davon aus, dass es so einen „Run auf die Seen" in den kommenden Tagen nicht noch einmal geben wird.