Der Müll soll weg: Über 100 Menschen packen am Habichtsee mit an

Paderborn-Schloß Neuhaus. Naherholungsgebiete sind in vielen Gemeinden sowohl Teil des gesellschaftlichen Lebens als auch eine leicht erreichbare Alternative zu weit entfernten Urlaubszielen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie gewinnt letzteres an zusätzlicher Bedeutung. Zu solch einem Naherholungsgebiet zählt auch der Habichtsee. Doch das Binnengewässer hat schon länger ein Problem. &bdquo;In den letzten Jahren ist das Müllaufkommen gerade am Strand des Sees stark angestiegen", so Mechthild Hopmeier vom ASP. Dies hat der Paderborner Extremschwimmer André Wiersig zum Anlass genommen und über Facebook zu einer gemeinsamen Aufräumaktion aufgerufen. &bdquo;Die Veranstaltung soll als Initialzündung dienen, um eine größere Aufmerksamkeit auf die eigene Müllbeseitigung zu lenken", so Wiersig. Nur durch eine höhere Sensibilisierung der Besucher sei dies möglich. &bdquo;Wenn immer mehr Leute auf ihre eigene Müllentsorgung achten und ein vernünftiger Dialog zwischen beiden Seiten herrscht, sind vielleicht große Aktionen wie diese hier bald überflüssig." Letztlich seien über 100 Menschen dem Aufruf gefolgt. Auch die DLRG und der ASP sowie der stellvertretende Bürgermeister Dietrich Honervogt halfen vor Ort mit. Verschmutzung geht nur von einer Minderheit der Besucher aus &bdquo;Heute sieht man sehr gut, dass die Müllproblematik nur von einer Minderheit hervorgerufen wird", so Wiersig. Besonders beeindruckt sei er, dass viele Jugendliche und Familien sich der Aktion angeschlossen hätten. Einige seien sogar aus Delbrück oder der Paderborner Kernstadt zum See hinausgefahren. Wiersig sieht in dem großen Aufräumen auch einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz. &bdquo;Gerade solche Gemeinschaftsaktionen vor Ort helfen, die lokale Natur und ebenso wie die Tierwelt nachhaltig zu schützen." Auch viele Anwohner sind bei der Aufräumaktion mit im Boot. So wie Mitorganisatorin Susanne Meiche. Für sie habe der Habichtsee zum einen eine wichtige Funktion innerhalb der Nachbarschaft inne. &bdquo;Der See ist eine Art Treffpunkt, bei nahezu jedem Besuch entwickeln sich Gespräche mit anderen Nachbarn aus dem ganzen Viertel." Zum anderen bereite er den Anwohnern jedoch immer wieder Kopfschmerzen. Die Parksituation sei an vielen Sommertagen problematisch, auch gebe es immer wieder übermäßig laute Personengruppen und Autorennen. Doch alles in allem überwiegen für sie die positiven Seiten des Gewässers. &bdquo;Wenn ich sehe, wie viele unterschiedliche Leute sich heute beteiligen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir nach und nach die Probleme des Sees in den Griff bekommen", so Meiche. Der ASP darf bei der Entsorgung nicht allein gelassen werden Dies sieht auch Markus Mertens, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat, ähnlich. Er beteiligte sich ebenfalls an der Aktion. &bdquo;Bei der Müllproblematik dürfen wir den ASP nicht allein lasse, es ist nicht deren Aufgabe, gerade im Sommer täglich den gesamten Strand zu durchkämmen." Auch mehr Warnschilder könnten nicht zwangsläufig die Lösung sein. Der Habichtsee mit seinem begehbaren Strand sei so in der Region einmalig und deshalb müssten die Besucher zu Bewahrung einer gesunden und sauberen Umgebung sensibilisiert werden. Abschließend fasst Wiersig zusammen: &bdquo;Wenn alle sowohl ein angenehmes Miteinander mit den Besuchern als auch mit der Natur schaffen, erarbeiten wir uns ein Stückchen mehr Zufriedenheit." Zufrieden kann er tatsächlich sein, von den über 100 Teilnehmern kam ein Großteil mit mindestens einem vollen Müllsack zurück zur Sammelstelle.

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