Förster warnen vor hoher Waldbrandgefahr im Kreis Paderborn

Paderborn. Seit Wochen gibt es kaum Regen und auch für die nächste Zeit erwarten Meteorologen keine nennenswerten Niederschläge. Wegen der anhaltenden Trockenheit ist die Waldbrandgefahr im Kreis Paderborn hoch und kann sich weiter verschärfen. Vereinzelt ist es bereits zu Bränden gekommen, so jüngst auf Kahlflächen im Ringelsteiner Wald oder erst am Dienstagabend am Habichtsee in Schloß Neuhaus. Dort brannte auf einer Fläche von knapp hundert Quadratmetern das Unterholz in einem Waldstück zwischen Thuner Weg und Drei-Seen-Weg. Die Paderborner Feuerwehr und der Defence Fire und Rescue Service waren schnell vor Ort und brachten das Feuer unter Kontrolle. Rauchen im Wald ist verboten &bdquo;Die Waldbrandgefahr ist durch die lange Trockenheit recht hoch", sagt der Paderborner Stadtförster Klaus Wullenweber. Vor allem Nadelwälder, von denen es im Stadtgebiet angesichts der Borkenkäferplage derzeit nur noch Restbestände gibt, seien gefährdet. &bdquo;Kein offenes Feuer, keine Zigaretten im Wald", appelliert der Stadtförster eindringlich an alle Waldbesucherinnen und -besucher. Und das sind in Coronazeiten eine ganze Menge, deutlich mehr als sonst, hat Klaus Wullenweber beobachtet. Dadurch kann das Risiko von Waldbränden, die fast immer menschlichen Ursprungs sind, steigen. Auch Glasscherben sind im Wald tabu, betont Wullenweber. &bdquo;In der Sonne können sie wie ein Brennglas funktionieren und einen Brand verursachen". Trockene Kahlflächen sind anfällig &bdquo;Es ist wahnsinnig trocken", betont Jan Preller vom Waldinformationszentrum Hammerhof, eine Einrichtung des Regionalforstamtes Hochstift von Wald und Holz NRW. &bdquo;Die aktuelle Gefahrenstufe 3 von insgesamt 5 Stufen hört sich zwar erst einmal nicht so dramatisch an", sagt Preller, aber die Lage sei ernst und &bdquo;wir sind hellwach". Insbesondere die durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer betroffenen Fichtenflächen, oftmals jetzt Kahlflächen, seien aufgrund des trockenen Ast- und Reisigmaterials sehr brandanfällig. So viele Waldgänger wie nie &bdquo;Wenn das anfängt zu brennen, kann sich das Feuer schnell ausbreiten", warnt Jan Preller. Und der kalte Ostwind könne ein Feuer immer wieder entfachen. Ein Vollfeuer sei durch den starken Wind sehr schlecht unter Kontrolle zu bringen, befürchtet Roland Schockemöhle, Leiter des Regionalforstamtes Hochstift. Preller, der die Wälder noch nie so voller Besucher erlebt hat wie derzeit, warnt davor, Autos angesichts überfüllter Parkplätze auf Wiesen abzustellen und damit möglicherweise das &bdquo;supertrockene Gras" zu entzünden. Förster Schockemöhle und die Feuerwehr weisen auf die Rauch- und Feuerverbote hin. Das Forstamt will seine Präsenz verstärken und wichtige Wanderparkplätze beschildern. Waldzufahrten dürfen nicht zugeparkt werden, allein schon wegen der Feuerwehrautos. Brände sofort melden &bdquo;Wir sind gut vorbereitet", sagt Kreisbrandmeister Elmar Keuter. Neben der Trockenheit bereite der Wind, der noch einige Tage anhalten soll, große Sorge. Wichtig sei, dass die Wehr frühzeitig eingreifen und eine Ausbreitung verhindern könne. Die Experten bitten Bürger deshalb, Waldbrände unverzüglich über den Notruf 112 zu melden. Dann müssen die Feuerwehrleute den Ort lokalisieren, dort heran kommen und genug Wasser zum Löschen haben. Keine leichten Aufgaben mitten im Wald. Schwieriges Löschen im Wald 2019 hat der Kreis Paderborn nach Erfahrungen in der Waldbrandbekämpfung einen Löschwassertransportzug als schnelle Hilfstruppe aufgebaut. Kernstück sind fünf geländegängige Tanklöschfahrzeuge mit einem Fassungsvermögen von je 3.000 bis 5.000 Litern sowie ein Wechselladerfahrzeug. Der Wassertransportzug, einer von sieben in NRW und seit 2016 im Kreis stationiert, ist für große Einsätze vorgesehen. Glutnester im Boden Bei dem Brand am Dienstagabend übernahm der ehrenamtliche Löschzug Schloß Neuhaus die Nachsorge. Teile eines brennenden Baumes mussten mit einer Axt geöffnet werden, um Glutnester abzulöschen. Der mit Laub bedeckte Boden sei mit zwei Strahlrohren regelrecht durchpflügt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Feuerwehr.

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