Diese Ziele hat der Bürgermeister-Kandidat der Paderborner FDP

Paderborn. Die vierte Kandidatur um das Amt des Paderborner Bürgermeisters bei der Kommunalwahl im September steht: Wie die Freien Demokraten Donnerstagnacht mitteilten, wird der 37-jährige Alexander Senn für die Paderborner FDP kandidieren. Auf die NW-Anfrage, mit welchem Ziel er gegen den amtierenden CDU-Bürgermeister Michael Dreier und die bislang bekannten Bewerber Klaus Schröder (Grüne) und Elke Süsselbeck (Linke) antrete, antwortete Senn: "Bürgermeister werden." Der erweiterte Vorstand habe Senn einstimmig als Bürgermeisterkandidaten nominiert, erklärte der Stadtverbandsvorsitzende Sascha Pöppe. Mit ihm schicke die FDP "einen erfahrenen Kommunalpolitiker mit langjähriger Erfahrung ins Rennen, der in den vergangenen Jahren bewiesen hat, dass eine sachorientierte Politik auch außerhalb der gängigen Denkmuster möglich ist". Senn betonte, in den vergangenen Jahren eine klare politische Linie in der Paderborner Kommunalpolitik vermisst zu haben. Er verstehe sich als Fürsprecher für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Zu seinen Wahlversprechen in Bezug auf andere Parteien sagte er: "Es gibt eine Alternative zur wirtschafts- und finanzpolitischen Beliebigkeit der CDU und zur angeblichen Alternativlosigkeit linker Bevormundungs- und Verschuldungspolitik." Die Amazon-Planung macht ihn stutzig Auf Nachfrage wird er - ohne der FDP-Wahlversammlung am 18. Februar vorzugreifen, auf der das Programm beschlossen werden soll - etwas präziser: Er werde sich für ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept stark machen, das Unternehmen mehr Freiraum lasse bei der Entwicklung und Weiterentwicklung. Die Diskussion um den Standort für einen Drogerie-Markt in Elsen sei ein Paradebeispiel für den zu eng gezogenen Rahmen. Zudem benötige Paderborn dringend Gewerbeflächen. Es habe ihn schon stutzig gemacht, als bekannt wurde, dass Amazon in Mönkeloh und mit bester Autobahnanbindung nur ein Verteilzentrum plane und im weniger günstig liegenden Horn-Bad Meinberg ein größeres Logistikzentrum baue. Weitere Themen sind Mobilität und Freiheit. Um auch den etwa 60.000 bis 70.000 Paderbornern, die nicht in der Kernstadt lebten, attraktive Verbindungen zu bieten, seien etwa On-Demand-Verkehre mit Kleinstbussen möglich, die je nach Bedarf fahren, sagte Senn. Und mit Blick auf Neubaugebiete sollten nicht Politik wie auch Verwaltung entschieden, wie gebaut wird. Während seiner Zeit als Fraktionschef platzt die CDU/FDP-Koalition In die Politik stieg Senn 2002 mit 19 Jahren im Kreisvorstand der Jungen Liberalen ein und wurde kurz darauf Juli-Stadtvorsitzender. 2003 machte er am Paderborner Goerdeler-Gymnasium sein Abitur. 2004 kandidierte er erstmals für den Paderborner Stadtrat, in den er 2006 nachträglich einzog. Bis 2014 saß er dann für die FDP im Stadtparlament. Abermals als Nachrücker schaffte er 2017 für Dominic Gundlach - dieser trat aufgrund von Ermittlungen gegen sein Unternehmen, die später eingestellt wurden, zurück - den Sprung in den Stadtrat. Seit Mai 2017 ist er Chef der FDP-Ratsfraktion. Unter Senn platzte im Dezember 2017 die CDU/FDP-Koalition im Rat. Senn hat in Bielefeld Geschichts- und Politikwissenschaften studiert und ist aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die lippische FDP-Landtagsabgeordnete Martina Hannen tätig. Außerdem führt er mit einem Partner die Firma F2S Consulting für strategische Kommunikationsberatung. Er lebt in Elsen, ist verheiratet und hat zwei Kinder (3 und 5 Jahre). Zudem nominierten die Vorstandsmitglieder Sascha Pöppe als Spitzenkandidaten der Partei, gefolgt von dem Fraktionsvorsitzenden Alexander Senn, Elke Zinn, Kevin Heetfeld, Klaus Gröbing, Ralf Keller, Wilhelm Grannemann, Anke Zillmann, Simone Lenz und Frank van Koten unter den ersten zehn Reservelistenplätzen.

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