Anwohner schlagen in Paderborn Alarm: Sorge wegen der Trinker- und Drogenszene

Paderborn. In die Diskussion um einen festen Platz für die sogenannte Trinker- und Drogenszene in der Paderborner Innenstadt schalten sich nun auch Anwohner und Gewerbetreibende aus dem Bereich an der Westernmauer 12-16 ein. Dort versammelt sich die Szene seit etwa sechs Monaten. Das sorgt vor allem für Ärger bei den Anwohnern. Manche schildern auch, dass es ihnen und Passanten unangenehm sei, an Szenemitgliedern vorbeizugehen. Auch dann, wenn sie beispielsweise den Durchgang zur Brückengasse und zur Königstraße nutzen. Wie die Situation aus Sicht der Anwohner ist, berichtet Hermann Kröger (73). Seit 20 Jahren lebt er in seiner Wohnung in dem Wohn-, Geschäfts- und Praxiskomplex. Er ist auch Vermieter. 32 Miet- und Gewerbeparteien gebe es. Offener Drogenkonsum an der Westernmauer Offener Drogenkonsum, Pöbeleien, wildes Urinieren und das Dealen mit Rauschgift von mittags bis abends, davon spricht Kröger. Und: &bdquo;Hier werden Substanzen gekocht und mit der Spritze aufgezogen.“ Etwa 30 Personen aus der Szene würden sich an der Westernmauer aufhalten. Die Drogengeschäfte würden hauptsächlich auf der oberen, ebenfalls öffentlich zugänglichen Ebene stattfinden, dann meist unter jüngeren Leuten. Nun hätten die Belästigungen ein Maß erreicht, wodurch sich bereits Mieter gezwungen sähen, auszuziehen. &bdquo;Das überlegt auch mein Mieter“, sagt Kröger. Eine Bestätigung gibt es zudem durch Anwohner und Vermieter Christoph Stork sowie durch Anwohnerin Astrid Hunstig. Sie ist auch Sprecherin der IG Innenstadt. Lesen Sie auch: Paderborner Drogenszene: Grüne wollen Aufenthaltszone am Florianparkplatz schaffen Um auf die Situation öffentlich aufmerksam zu machen, haben die Anwohner und Vermieter zu einem Lokaltermin eingeladen. Daran haben am Dienstagnachmittag Vertreter der CDU, SPD und FDP sowie Dietmar Regener, Betriebsleiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs Paderborn (ASP), Dietrich Honervogt (CDU) als stellvertretender Bürgermeister, Helmut Vonnahme als Leiter des Sozialamtes, Nicole Wiggers aus der Geschäftsführung des Vereins KIM – Soziale Arbeit sowie die Streetworker Marcus Hofgärtner und Luisa Niemann teilgenommen. Anwohner fordern neuen Standort für Szene Vor Kurzem sei ein Behälter für Spritzen an einem Pfeiler angebracht worden, berichtet Kröger. Täglich sei zudem die Polizei vor Ort, dann würde sich die Szene kurzzeitig auflösen. Der Bereich werde täglich durch den ASP gereinigt, berichtet Kröger. Was sich Kröger, Stork und Hunstig wünschen, ist Folgendes. &bdquo;Die Stadt muss eine Lösung finden“, sagt Kröger. Den jüngsten Vorschlag von Bündnis 90/Die Grünen, am Parkplatz an der Florianstraße eine Aufenthaltszone zu schaffen, begrüßt er. &bdquo;Man kann diese Menschen ja nicht immer wieder verdrängen. Aber ein Ort, wo sie sich aufhalten können, vielleicht mit einem Häuschen, das wäre gut“, sagt Kröger. Lesen Sie auch: Trotz Verbesserung an Paderborner Brennpunkt: CDU fordert Umgestaltungen für Herz-Jesu-Platz Die CDU-Haltung zum aktuellen Problemfall Westernmauer wird vor Ort deutlich. &bdquo;Wir dürfen uns den Durchgang nicht wegnehmen lassen“, sagt Honervogt, auch mit Blick auf die millionenschwere Umgestaltung des Bereiches. ASP bietet schnelle Zwischenlösung an Um die Szene aus dem Bereich zu verdrängen, habe die Inhabergemeinschaft des Gebäudekomplexes bereits überlegt, für etwa 60.000 Euro Rolltore am Durchgang zum Gebäude anbringen zu lassen. Hierbei stehe aber auch die Frage im Raum, ob Teile der Flächen öffentlich oder privat sind. Eine schnelle Lösung schlägt ASP-Leiter Dietmar Regener vor: Ein abschließbarer Bauzaun könnte vorerst helfen. Zudem bestätigt er den hohen Verschmutzungsgrad. Manche ASP-Beschäftigte würden sich deshalb weigern, dort zu arbeiten. Polizei Paderborn spricht von zahlreichen Einsätzen Dass auch die Westernmauer ein Zielbereich der Polizei ist, bestätigt Corinna Koptik, Sprecherin der Kreispolizei Paderborn, auf Anfrage. Die Westernmauer sei Teil &bdquo;unseres Präsenzkonzepts für die Innenstadt“. Zudem seien Polizeibeamte ebenso als Teil der Boss-Wache mit Kräften des Ordnungsamtes in der Innenstadt unterwegs – und somit auch an der Westernmauer. Darüber hinaus werde die Polizei regelmäßig zu Einsätzen an der Westernmauer gerufen. Hierbei gehe es laut Koptik um verdächtige Personen, die gemeldet würden, sowie um Beleidigungen, Belästigungen, Ruhestörungen und Streit. Seit Jahresanfang habe es 50 Einsätze der Polizei dieser Art an der Westernmauer gegeben. &bdquo;Auch Anwohner melden sich immer wieder“, berichtet Koptik. Das Problem bestehe aber auch darin, dass Szenemitglieder beim Eintreffen der Polizei &bdquo;über das verwinkelte Gebäude“ verschwinden würden. Das passiere auch bei Polizisten in Zivil. Zudem verweist die Polizei darauf, dass &bdquo;ein gewisses Maß“ solcher Vorkommnisse durchaus zu einem Innenstadtbild dazugehöre. Darauf macht auch Streetworker Marcus Hofgärtner aufmerksam. Ein Lob gibt es unterdessen von Astrid Hunstig für jene Kräfte der Boss-Wache, die einen engen Kontakt zu den Anwohnern pflegen. Padersprinter spricht von belästigender Situation Auf die Aufgabe der Kräfte der Boss-Wache verweist auch die Stadt, wie deren Sprecher Jens Reinhardt mitteilt. Der Verwaltung sei bekannt, dass sich im genannten Bereich die offene Trinker- und Drogenszene aufhalte. Eine &bdquo;spürbare Ausweitung dieser Szene“ würden die Kräfte der Boss-Wache indes nicht beobachten. Dagegen verweist auch der Padersprinter auf Probleme. In unmittelbarer Nähe zum Durchgang liegt ein Padersprinter-Kundencenter. So teilt Maren Kosak, stellvertretende Leitung des Bereichs Marketing/Kommunikation, mit, dass es häufig eine &bdquo;belästigende Situation“ gebe. Dies würden Padersprinter-Mitarbeitenden und Fahrgäste melden. Dazu sei der Padersprinter bereits in Kontakt mit Verantwortlichen. .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-31BE9I6tWz8WYEzR-map-1211-pb-westernmauer-12-16 { padding-top: 142.86%; } }

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