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Ergonomisch: Uli Düchting, 2. Leiter der mechanisierten Zustellbasis, kann die Pakete auf Hüfthöhe anheben. - © Katharina Thiel
Ergonomisch: Uli Düchting, 2. Leiter der mechanisierten Zustellbasis, kann die Pakete auf Hüfthöhe anheben. | © Katharina Thiel

Paderborn DHL eröffnet neue Hightech-Halle in Paderborn

9.000 Pakete landen am Tag in der neuen Zustellbasis in Mönkeloh. Weihnachten wird zur echten Bewährungsprobe

Katharina Thiel
15.10.2018 | Stand 11.04.2022, 12:02 Uhr |

Paderborn. "Wir jagen von Rekord zu Rekord", sagt Rainer Ernzer und blickt auf die vier Bänder, die täglich etwa 9.000 Pakete in die neue mechanisierte Zustellbasis der Post befördern. Der Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group erklärt, dass über 80 dieser Anlangen in Deutschland stehen, die neuste in Paderborn-Mönkeloh.

Am 17. September wurde die Zustellbasis in Betrieb genommen. Seitdem werden die Sendungen für die 45 Bezirke im Paderborner Zentrum direkt vor Ort sortiert. Bisher lieferte das Bielefelder Paketzentrum die Sendungen vorsortiert, doch der erhöhte Bedarf machte eine Erweiterung notwendig. "Das ist Entlastung für Bielefeld", sagt Ernzer.

Bundesweit steige die Zahl der Pakete um 7 bis 8 Prozent im Jahr, in Paderborn seien es mehr. "Hier ist auch eine gewisse Kaufkraft." An einem normalen Tag beliefern vier Laster mit Anhänger, die früh morgens aus Bielefeld kommen, das Zentrum in Mönkeloh. Förderbänder fädeln die Sendungen automatisch auf ein größeres Band ein. Dort liest ein Scanner den Barcode auf dem Paket und verteilt es auf die richtige Rutsche. Von hier fällt das Paket fast direkt in die Hände des Zustellers, der es nur noch in seinen Wagen tragen muss.

Brennholz und Zementsäcke werden mit der Post verschickt

Um 8 Uhr morgens trifft der erste dieser Zusteller an einem der 30 kleinen Tore ein. Ohne sich zu bücken kann er die Sendungen von der Rutsche heben. Das Einladen auf Hüfthöhe sei enorm wichtig, sagt Ernzer, da Pakete bis zu 31,5 Kilo schwer sein dürfen. Viele Menschen bestellen im Internet Hundefutter, Katzenstreu oder sogar Brennholz und Zementsäcke. "Ein Großteil der Pakete wiegt aber unter zehn Kilo", erklärt er.

200 Pakete trägt ein Zusteller im Schnitt pro Tag aus, damit ist er bis in die Nachmittagsstunden beschäftigt. "Montags ist das Volumen weniger", erklärt Uli Düchting, 2. Leiter der Zustellbasis. Trotzdem werde die erste Sortierung am Morgen bald von halb fünf auf vier Uhr vorgezogen, weil das Weihnachtsgeschäft bereits anziehe. Ernzer erwartet bei dieser ersten echten Bewährungsprobe statt der üblichen 9.000 mindestens 15.000 Sendungen am Tag. "Vielleicht werden es auch 16.000." Auch die Zustellbezirke werden dann von aktuell 45 auf etwa 70 ausgeweitet.

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"Wir sind ständig auf der Suche nach zuverlässigen Mitarbeitern", erklärt der Pressesprecher. Über 100 Mitarbeiter beschäftigt DHL an Spitzentagen in dem Zentrum. Im Frühjahr begann das Paderborner Unternehmen Bremer mit den Bauarbeiten für die neue Halle, nach drei Wochen stand sie bereits. Die Technik habe länger gedauert, sagt Ernzer. "Wir sind jetzt auf Jahre gut gerüstet, auch für Weihnachten." Düchting ergänzt: "Das ist Fortschritt."

Doch auch die mechanisierte Anlage kommt bei beschädigten Paketen oder zerrissenen Barcodes an ihre Grenzen. Mitarbeiter des Innendienstes bearbeiten und reparieren diese Sendungen und verteilen sie selbst auf die Lkw. Außerdem müssen Pakete mit zerbrechlichem Inhalt "so verpackt sein, dass Glas einen Sturz aus einem Meter Höhe übersteht", sagt Ernzer. Die Rutschen der Anlage seien schon eine "gewisse Belastung". "Das muss das Paket einfach aushalten."

DHL will bis 2050 klimaneutral unterwegs sein

Die Post gehört zu den großen Herstellern von E-Autos in Deutschland. Der Hersteller Streetscooter, eine Tochter der Deutschen Post, startete mitseinem Partner Ford in Köln die Serienfertigung des großenTransporters, der ein Ladungsvolumen von 20 Kubikmetern hat. Die Ladetechnik der Anlage in Mönkeloh sei bereits dafür ausgelegt. Bis 2025 will DHL 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen, bis 2050 sogar klimaneutral unterwegs sein.

Am alten DHL-Standort an der Halberstädter Straße passiere aktuell nichts, erklärt der Pressesprecher. "Aber die Möglichkeit der Weiternutzung ist da."

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