Alter Bekannter führt neue Gesellschaft: Lichtenau plant den Klima-Turbo

Lichtenau. Ein Rückkehrer soll in Lichtenau für Aufbruch sorgen. Am 1. Januar wird Jörg Altemeier Geschäftsführer einer im Kreisgebiet einmaligen Gesellschaft. Die Kommune will mit der &bdquo;Zukunftswerk Energiestadt Lichtenau GmbH“ in Energie- und Klimaschutzfragen neue Impulse setzen und sich als Modellstadt profilieren. Bürgermeisterin und Lokalpolitik versprechen sich davon eine Menge. Ziel: Lichtenau will verstärkt in eigene Klimaprojekte - wie etwa Windkraft und Photovoltaik - investieren. Altemeier, einst in Bürens Stadtverwaltung ausgebildet, war zwischen 2010 und 2019 im Lichtenauer Rathaus tätig. Dort wirkte er als Allgemeiner Vertreter der Bürgermeister Dieter Merschjohann (CDU) und Josef Hartmann (SPD), wechselte aber 2019 zurück nach Büren, um den Job des Abteilungsleiters Zentrale Dienste zu übernehmen. Dort ist er vom Bürgermeister in der jüngsten Ratssitzung bereits verabschiedet worden, Lichtenaus Bürgermeisterin Ute Dülfer (parteilos) empfängt den Brenkener nun mit offenen Armen und darf sich über einen Personalcoup freuen. Im Frühjahr habe es bereits erste Gespräche über eine Rückkehr gegeben, sagen Dülfer und Altemeier bei der Vorstellung der neuen Gesellschaft. Für den 53-Jährigen stand schnell fest, dass es ihn zurückzieht zum früheren Arbeitgeber. &bdquo;Es gibt viel zu gestalten, wir wollen Zukunftsthemen voranbringen. Das ist spannend und hier passt es einfach. Ich habe den Kontakt nie abreißen lassen“, sagt Altemeier. Lichtenaus Stadtrat gibt grünes Licht auf den letzten Drücker Ein achtköpfiges Team soll im neuen Jahr mit der Gesellschaft an den Start gehen, erläutert die Bürgermeisterin. Standort wird das Technologiezentrum, das Altemeier einst als Geschäftsführer betrieb. Aktuell werden hier schon Büroräume hergerichtet. Zur Mannschaft zählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bisherigen städtischen Fachbereichs fünf (Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur und Klimaschutz) mit Leiterin Miriam Günther an der Spitze. Auch Klimaschutzmanager Günter Voß gehört dazu. Lesen Sie auch: Rathaus-Vize Altemeier verlässt Lichtenau in Richtung Büren Dass die Umstrukturierung in eine GmbH-Gründung mündete, habe auch steuerrechtliche Gründe, sagt Dülfer. Zudem habe die Risikoverteilung bei städtischen Investitionen eine Rolle gespielt, da die Stadtverwaltung selbst vor allem für die Daseinsvorsorge ihrer Bürger existiere. Eine Münsteraner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft habe die Kommune im Vorfeld dazu beraten. Den Beschluss für die Gründung der neuen Gesellschaft traf der Stadtrat der gerade beendeten Wahlperiode am vorletzten Tag seiner Amtszeit, am 30. Oktober. &bdquo;Einstimmig“, darauf legt die Bürgermeisterin Wert, sei diese Abstimmung ausgegangen. Altemeier als gut vernetzter Brückenbauer und gewinnender Kommunikator soll nun dafür sorgen, dass die erhofften Synergien zwischen Stadt, Stadtwerken und Zukunftswerk-Gesellschaft entstehen. Windräder, Photovoltaik und Wasserstoff im Blick &bdquo;Wir haben hier super-starkes Potenzial bei Themen des Klimaschutzes und der erneuerbaren Energien. Die Windkraft, das Wasserstoffprojekt ’Schlafender Riese’, Photovoltaik und Wärmeversorgung sind wichtige Zukunftsbereiche“, umreißt der neue Geschäftsführer seine wichtigsten Tätigkeitsfelder. Die Bürgermeisterin bestätigt, dass die Stadt in diesen Bereichen künftig investieren will. Der Wechsel Altemeiers soll die dafür notwendigen Ressourcen liefern und Zugriff auf Förderprogramm ermöglichen. Als Geschäftsführer mit großer Entscheidungsbefugnis, da sind sich die Protagonisten einig, könne er auf allen Ebenen mit viel Rückenwind auftreten. Auch interessant: Wasserstoff-Zukunft für OWL wird im Kreis Paderborn gemacht Zu seinem Aufgabengebiet wird auch der Tourismus gehören. Wichtiges Thema ist in diesem Feld die mögliche Ansiedlung eines Hotels in der Stadt. Laut Bürgermeisterin haben schon die beiden Lichtenauer Firmen Enercon und IABG ihr Interesse an Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher hinterlegt. Dülfer erwartet, dass auch die Eröffnung des Bad Lippspringer City-Outlets im September 2026 Gäste bescheren kann. &bdquo;Jetzt liegt es an uns, einen Investor und einen Betreiber zu finden. Eine Fläche würden wir dafür bestimmt auch finden“, ist sie optimistisch. Auch darum darf sich ab Januar der Rückkehrer kümmern.

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