Investition in die Zukunft

Grüne Tankstelle direkt an der Autobahn 44 bei Lichtenau

Zwei Investoren wollen mit ihrem Ladepark beweisen, dass Elektromobilität auch nachhaltig und vor Ort realisiert werden kann – auch für Lkw.

Alexander Köster (Technischer Leiter Raiffeisen Volt, v. l.), Christian Förster (Geschäftsführer Raiffeisen Volt), die beiden Geschäftsführer des Grünstrom-Ladeparks Christoph Luis und Josef Dreps, Stefan Geise (Geschäftsführer Geise Elektrotechnik) und Manuel Stark (Leiberger Tief- und Straßenbau) beim offiziellen Spatenstich des Großprojektes. | © Grünstrom Ladepark A44 GmbH

28.09.2025 | 28.09.2025, 05:00

Kreis Paderborn/Marsberg-Meerhof. Kurz vor der Grenze zum Hochsauerlandkreis wird auf Paderborner Kreisgebiet einer der modernsten Ladeparks für Elektrofahrzeuge in Nordrhein-Westfalen entstehen - das Besondere: Der Strom ist grün und stammt hauptsächlich aus den Wind- und Solarparks der beiden Investoren. Christoph Luis und Josef Dreps haben sich zum Ziel gesetzt, mit dem Ladepark neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilität zu setzen. Gemeinsam mit der Raiffeisen-Volt GmbH als technischem Partner realisieren die beiden Meerhofer das Großprojekt.

Nun erfolgte der Spatenstich zwischen Meerhof und Dalheim direkt an der A44-Abfahrt Lichtenau. Im Frühjahr 2026 soll das Großprojekt fertig sein, wie Desirée Sauerland von der Grünstrom-Ladepark-A44 GmbH mitteilt - bis zu zehn Pkw könnten dort dann gleichzeitig ihre Akkus aufladen und auch für Lkw sei der Ladepark ausgelegt. Auch an die Lkw-Fahrer werde gedacht. „Es wird noch ein Häuschen gebaut, in der es Snacks und Getränke geben wird, und auch Toiletten und Duschen für die Fahrer werden gebaut“, so Sauerland. Während die Autos ihre Akkus recht flott aufgeladen habe, dauert es bei den Lkw bis zu 45 Minuten.

Die Idee zur Errichtung eines Ladeparks mit Stromversorgung aus dem eigenen Photovoltaik- und Windpark sei bereits vor rund drei Jahren entstanden, wie die Investoren erklären. Doch die Umsetzung sei deutlich komplexer als zunächst angenommen gewesen. In zahlreichen Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern, der Kommune und den zuständigen Behörden sei die Grundlage für eine umfassende Bauleitplanung geschaffen worden.

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Die direkte Lage an der A44 war mit ausschlaggebend

Parallel dazu mussten die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu zählten die Zusage des Netzbetreibers, eine geeignete elektrotechnische Anbindung sowie die Bereitstellung ausreichender Leistungskapazitäten, um Hochleistungsladesäulen zuverlässig mit regenerativer Energie versorgen zu können. Ein weiterer entscheidender Faktor sei die Standortwahl gewesen. Die direkte Lage an der A44 sowie die langfristige Sicherung der entsprechenden Fläche waren laut Dreps und Luis ausschlaggebend für die Realisierbarkeit des Projekts, über deren Kosten sie keine Angaben machen.

„Unser Anspruch ist es, die Region zukunftssicher und unabhängig zu machen. Mit diesem Ladepark entsteht nicht nur eine leistungsstarke Infrastruktur für die Elektromobilität, sondern auch ein wichtiger Impuls für die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der heimischen Wirtschaft“, erklären Luis und Dreps in einer Mitteilung.

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Mit zehn Hyperchargern wird bei Lichtenau geplant

Schon in der ersten Ausbaustufe bekomme der Ladepark die aktuell modernste Ausstattung: Zehn Hypercharger-Ladepunkte mit bis zu 400 kW (500 A) Leistung, flüssiggekühlte Ladekabel, die für den Dauerbetrieb mit 400 KW ausgelegt sind und extra breite Ladebuchten, die auch für große Lkw und Transportfahrzeuge nutzbar sind. Damit entstehe an der A44 ein zentraler Knotenpunkt für Speditionen, Gewerbe und private E-Mobilisten, heißt es in die Mitteilung der GmbH.

Weitere Ausbaustufen seien vorgesehen, um der wachsenden Nachfrage im Schwerlastverkehr und bei gewerblichen Flotten gerecht zu werden. „Wir setzen dabei ganz bewusst auf regionale Wertschöpfung und erneuerbare Energiequellen“, betonen die Investoren. Sie wollen zeigen, dass Elektromobilität nicht nur sauber, sondern auch nachhaltig und unabhängig vor Ort realisiert werden könne. Die Grünstrom-Ladepark-A44 GmbH sei zudem an längerfristigen Partnerschaften im Bereich Schwerlast- und Busverkehr sowie Transport- und Logistikunternehmen interessiert.