Diese Traumsofas aus Paderborner Dorf trotzen der Krise in der Möbelindustrie

Lichtenau-Atteln. Besonders gut geht es der Möbelbranche aktuell nicht. Aber ähnlich wie das kleine gallische Dorf in den Asterix-Comics gegen die Römer kann sich ein Unternehmen aus einem kleinen Dorf bei Lichtenau gegen die günstigen Möbel aus China oder Polen gut zur Wehr setzen. Die Werner Polstertechnik aus Atteln besetzt seit Jahren eine besondere Nische und wurde von der Krise höchstens tangiert. Nach eigenen Angaben ist das in dritter Generation geführte Familienunternehmen größter deutscher Schrankbett-Spezialist. &bdquo;Wir sind Exoten und ebenso Spezialisten. Wir bieten hochwertige Möbel, die andere Mitbewerber nicht können“, erklärt Firmengründer Heiner Werner (73) den krisenbeständigen Erfolg. &bdquo;Für unsere Kunden steht Qualität über allem. Wenn man solche Produkte anbietet, kippt das auch nicht um in Krisenzeiten.“ Für die Zukunft hat sich das Attelner Unternehmen nun auch breiter aufgestellt. Es kooperiert mit der Polster-Manufaktur &bdquo;Wolkenweich“ aus Lübbecke. &bdquo;Wolkenweich“ setzt schon seit den 80er-Jahren nur auf nachwachsende Rohstoffe wie Kokosfasern, Naturlatex und Schafschurwolle zur Polsterung. Unter einem Dach an der Finkestraße werden nun neben den hochwertigen Verwandlungsmöbeln auch die nachhaltigen Wolkenweich-Möbel in Handarbeit gefertigt - alles &bdquo;Made in Atteln“. In Atteln sollen die Produktions- und Lagerflächen erweitert werden Dort ist auch der große Showroom des Unternehmens, das seine Produkte aber vor allem über digitale Kanäle vermarktet - unter dem Markennamen &bdquo;Traumsofas“. &bdquo;Wir nennen es so, weil der Begriff Schlafen und Träumen suggeriert“, erklärt Heiner Werner. Nun kommt auch &bdquo;Wolkenweich“ hinzu. Über diese Namen wird sich wohl jeder Werbefachmann freuen. &bdquo;Wir produzieren auch für andere Unternehmen, unter anderem auch schon seit 30 Jahren für Wolkenweich. Daher verbindet uns schon eine langjährige, partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und wir teilen die gleichen Werte und Überzeugungen“, erklärt Traumsofas-Geschäftsführer Mario Werner (36) den Zusammenschluss der gut 100 Kilometer entfernten Firmen. Die Wolkenweich-Inhaber Jens Martin (55) und Matthias Plätzer (62) hätten zuletzt einen Mietvertrag in Lübbecke nicht verlängern können und suchten dringend Fläche. Die fanden sie in Atteln. Für beide Firmen, die zusammen ein Gesamt-Jahresumsatz von 6,5 Millionen Euro haben, sei diese Kooperation ein großer Gewinn - für Traumsofas ein zusätzliches Standbein zur Sicherung und Erweiterung der 42 Arbeitsplätze in Atteln. Aktuell hat die Polstertechnik drei Auszubildende im Bereich Polsterer und Näherei, bildet aber auch Industriekaufleute aus. Und während andere Möbelhersteller Insolvenz anmelden, planen die Attelner sogar die Erweiterung der Produktions- und Lagerflächen. Vom Raumausstatter zum Onlinehändler Den Grundstein des Unternehmens legt Heinrich Werner. 1939 bekommt er den Meisterbrief als Polsterer und Sattler und gründet ein Jahr nach Kriegsende die Polsterei Werner in Atteln. &bdquo;Mein Vater kam aus der Raumausstatterwelt, legte aber schon früh den Schwerpunkt auf Polstermöbel“, erklärt Heiner Werner, der 1973 als Raumausstattermeister den Betrieb übernimmt, neue Ideen einbringt und vor allem auch Patente anmeldet. Alles soll funktional sein, hochwertig und auch für kleinere Räume geeignet sein. Diese Nische füllt Werner schnell mit seinen Schlafsofas aus, die perfekt in Hotels, Ferienwohnungen oder kleine Appartements passen. 2003 kommt Wolfgang Protte vom Delbrücker Unternehmen Gepade als geschäftsführender Gesellschafter hinzu. Es geht weiter aufwärts, auch dank des Internets. &bdquo;Wir haben 2003 die ersten Sofas bei Ebay reingesetzt und es funktionierte“, blickt Werner zurück. Unter dem Namen &bdquo;Traumsofas“ startet der Direktvertrieb und bleibt bis heute das Erfolgsmodell. 2013 kommt noch der Vertrieb von hochwertigen, italienischen Schrankbettsystemen hinzu. &bdquo;Die Produkte ergänzen sich gut mit unseren selbst produzierten Schrankbetten. Und es gibt einen wachsenden Markt. Die Räumlichkeiten in den Ballungszentren sind kleiner, wir bieten Lösungen“, so der Geschäftsführer. Daher haben die Werners aus Atteln Kunden aus ganz Deutschland und auch aus Österreich und der Schweiz. Viele kommen auch direkt ins Dorf und schauen sich die Möbel vor Ort an. &bdquo;Vor allem aus dem Rheinland und Ruhrgebiet kommen viele Kunden zu uns nach Atteln. Samstags ist hier richtig was los“, versichert Heiner Werner mit einem Lächeln. &bdquo;Traumsofas“ hat Showrooms in Berlin und München Man sieht dem 73-Jährigen an, wie stolz er auf das Erreichte ist. &bdquo;Man muss immer Visionen haben und optimistisch sein, auch wenn es mal Rückschläge gibt. Das gehört dazu“, weiß der Geschäftsmann. Die Nachfrage nach den Traumsofas aus Atteln ist so groß, dass die Werners auch außerhalb von Atteln ihre Produkte zur Schau stellen. Aber nicht in Paderborn oder Bielefeld: In Berlin wird in direkter Nähe zum Ku’damm 2016 ein Showroom eröffnet und zwei Jahre später einer in München. Mittlerweile finden sich die Funktionsmöbel auch auf einem Kreuzfahrtschiff und in Luxushotels. Und ein neuer Auftrag für die Ausstattung von 400 Kabinen eines Kreuzfahrtschiffes liege bereits vor, wie Mario Werner berichtet. Nach Krise sieht es an der Finkestraße in Atteln bei Weitem nicht aus. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn. .responsive23-C6IEBBF3nTvhnQE1-map-traumsofas-lichtenau-atteln { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-C6IEBBF3nTvhnQE1-map-traumsofas-lichtenau-atteln { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-C6IEBBF3nTvhnQE1-map-traumsofas-lichtenau-atteln { padding-top: 142.86%; } }

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