
Lichtenau-Henglarn. Wenn Kinder der Grundschule Altenautal derzeit daheim Bilder malen, sind regelmäßig Bagger und Sandhaufen zu sehen. Kein Wunder, denn die Erst- bis Viertklässler blicken seit dem vergangenen Jahr auf eine spannende Baustelle. Vor ihren Augen entsteht die neue Kita im Altenautal, in die im Juni der Kreissportbund (KSB) als Betreiber einziehen will.
Für alle kleinen Baustellenfans der Grundschule ist aber schon jetzt ein Traum in Erfüllung gegangen. Sie durften beim Projekttag auf der Baustelle Baggerfahren, Mauern, Hämmern, einen Kran lenken und viel mehr.
Möglich gemacht hat diese besonderen Erlebnisse die Baufirma Wegener, die am Stammsitz in Henglarn die Kita für knapp zwei Millionen Euro baut und selbst auch Investor ist. „Wir haben eine solche Kinderbaustelle schonmal in Paderborn angeboten, als wir eine Baustelle neben einer Schule hatten“, sagt Christoph Wegener, der das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Christoph führt.
Tipps von den Profis
Für die Planung und Ausführung des Tages waren dann aber die Mitarbeiter verantwortlich. „Die Kollegen haben sich zehn Stationen für die Kinder ausgedacht“, sagt Christoph Wegener beim Rundgang durch das großzügig geschnittene Gebäude für die künftigen drei Gruppen. Beteiligt sind auch die Paderborner Partnerunternehmen Walecki und Astloch.

Nacheinander werden die Jahrgänge von der Schule die paar Meter hinunter zum früheren Sportplatz geführt und können genau dort anpacken, wo sonst die Profis am Werk sind. Alica aus der dritten Klasse macht sich nicht bange davor, einen Stein mit Mörtel zu bestreichen und den nächsten draufzusetzen, alles mit Tipps der Profis vom Bau versehen. Am Schluss zeigt ihr der Blick auf die Wasserwaage, dass sie tipptop gearbeitet hat.
Mit Spaß bei der Sache ist auch Drittklässlerin Joleen. „Das Kranfahren war toll“, sagt sie, als sie im stilechten Pausencontainer an einer Limo nippt. Ihre Freundin Paula erzählt derweil von der Malstation, die ihr besonderen Spaß gemacht hat.
KSB eröffnet weitere Kitas
Freude, oder besser gesagt Vorfreude, ist an diesem Tag auch den Verantwortlichen des Kreissportbunds anzusehen. Die Wegeners haben fest versprochen, dass der Einzug der rund 55 Kinder und bis zu 17 Erzieherinnen und Erzieher im Juni ganz sicher gelingen wird. KSB-Präsident Diethelm Krause, Vorstand Karin Suerland und Co-Leiterin Katharina Voth sind froh über die neuen Räume.
Aktuell werden 32 Kinder von 13 Erzieherinnen und Erziehern in zwei Provisorien betreut, demnächst tut sich dann für alle im Schatten der Grundschule eine neue Welt der Möglichkeiten auf. Eine Erweiterung des Baus für eine vierte Kita-Gruppe sei zudem bereits mitgeplant worden, berichtet KSB-Boss Krause. Seine Organisation wächst im Kita-Bereich kräftig. Nach dem Start in Delbrück im August 2019 kommen in diesem Jahr Anreppen und Henglarn hinzu, im kommenden Jahr sollen auch in Bad Wünnenberg und Tudorf weitere KSB-Kitas mit Bewegungsschwerpunkt ihre Tore öffnen.
Viel bewegt haben sich auch die Schülerinnen und Schüler beim Baustellentag in Henglarn. Die großen Maschinen und Lastwagen, aber auch die Techniken wurden ihnen vom Wegner-Team geduldig und freundlich nähergebracht. Sehr zur Freude von Schulleiter Markus Kremer, der sich eigens für den Projekttag ein T-Shirt mit Bauarbeiter-Dino gekauft hatte.
Ob die außergewöhnlichen und ziemlich handfesten Eindrücke dieses Tages demnächst für Berufswünsche aus der Baubranche sorgen, wird sich zeigen. Christoph Wegener schmunzelt: „Wir würden uns gegen die Bewerbungswelle jedenfalls nicht wehren.“