
Lichtenau. Eigentlich sollten schon längst Umleitungsschilder in Lichtenau stehen und alles für die große Sanierung der Ortsdurchfahrt vorbereitet sein. Wie vergangene Woche erst berichtet wollte die Straßen-NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift Ende April damit beginnen. Doch nun kündigte der Landesbetrieb an, dass die komplette Maßnahme – Sanierung der B 68 inklusive der Stützmauer und Brücke über die Sauer – um mindestens ein Jahr verschoben wird.
Das habe mit der aktuellen Situation in der Ukraine zu, teilte der Landesbetrieb mit. Aufgrund der verhängten Sanktionen komme es zur Preissteigerung vieler Baustoffe. Bund und Land haben daher Sonderregelungen erlassen, um frühzeitig negativen Auswirkungen und drohenden, wirtschaftlichen Schieflagen in der Bauwirtschaft entgegenzuwirken. Demnach müssten neue Angebote eingeholt werden, um der Bauwirtschaft einen kalkulierbaren Umgang mit der aktuellen Preisentwicklung zu ermöglichen.
Würde mit Blick auf die Sonderregelung noch im weiteren Jahresverlauf begonnen werden, könnte in diesem Jahr kein Abschluss der witterungsempfindlichen Arbeiten an Brücke und Stützmauer mehr erfolgen, wie Björn Becker, Projektleiter der Regionalniederlassung, erklärt: „Die Maßnahme und die damit verbundenen verkehrlichen Einschränkungen würden unnötig verlängert. Um einen witterungsbedingten Baustillstand zu vermeiden und damit die Verkehrsteilnehmer und Anlieger nicht unnötig zu belasten, wird die Maßnahme voraussichtlich im kommenden Jahr durchgeführt.“
Stadt muss Co-Finanzierung sichern
Für die Stadt Lichtenau ist das auch eine Chance, die Co-Finanzierung auf etwas sichere Füße zustellen. Erst sollte die Energiestadt 300.000 Euro beisteuern für die Sanierung der Brücke und den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen. Da gab es Probleme und die Stadt suchte Gespräche mit dem Landesbetrieb und wollte aufgrund der klammen Kasse einen Aufschub der Sanierung.
Das wurde nicht gewährt, aber es gab eine andere Lösung: Der Anteil der Stadt an den Ausbaukosten wurde in den Haushaltsplan für das Jahr 2023 bereitgestellt. Nun muss die Sanierung zwangsweise auf später verlegt werden.