Lichtenau Familien wehren sich gegen Holtheimer Neubaugebiet

Lichtenau-Holtheim. Grasende Kühe und Schafe, saftige Wiesen bis runter ins Altenautal und zum angrenzenden Wald – Idylle pur bietet ein Blick von der Straße Am Charlottenbusch in Holtheim. Doch damit könnte bald Schluss sein. Denn das etwa 6.000 Quadratmeter große Areal, das am Naturschutzgebiet &bdquo;Marschallshagen und Nonnenholz mit oberem Altenautal" grenzt, soll ein Neubaugebiet werden. Dagegen wehren sich die Familien Koch und Breker und hoffen auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung. &bdquo;Wir hoffen, dass wir die Ratsmitglieder noch umstimmen können und sie sich für die Natur und gegen den Profit aus den Bauplätzen entscheiden", sagt Michael Breker. Acht Bauplätze sollen am oberen Charlottenbusch entstehen, dafür soll auch der Spielplatz wegfallen. Das sei ein großer Schaden für das Ortsbild und die Natur. &bdquo;Die Entwertung der Wanderwege zu den renaturierten Fischteichen, zur EGV-Hütte und Marschhallshagen wären die Folge", so der Naturliebhaber Breker, der als Anwohner mit vielen Wanderern und Fahrradfahrern ins Gespräch kommt. &bdquo;Die haben kein Verständnis dafür, dass man für einige wenige Bauplätze vielen das Ortsbild, die Natur und Sicht nimmt." Auch über seinen Instagram-Account (brekers-blick) bekommt der Hobbyfotograf viele Rückmeldungen, denn die Wanderwege in der Holtheimer Natur werden auch von sehr vielen Auswärtigen genutzt. Ein Paradies für Tiere und Pflanzen wird zerstört Für viele Tiere und Pflanzen ist es wie ein kleines Paradies. &bdquo;Schwarzstorch, Rotmilan, Sperber, Star, Fledermaus, Mäuse, Heuschrecken, Molche, Rotwild, Rehe, Hasen und vieles mehr fühlen sich hier sehr wohl und können sich frei entfalten. Mittlerweile leben dort auch Nil- und Kanadagänse", zählt Michael Breker auf. Sollte es zum Bau der Häuser kommen, wäre der Lebensraum bedroht. Und auch das Projekt an den Fischteichen gefährdet. Dort wurden seit 2008 diverse Maßnahmen zur Renaturierung einer Fischteichanlage am Holtheimer Bach durchgeführt. &bdquo;Hier sollen vollkommen ohne Not Häuser in die Natur gebaut werden", meint Thomas Koch, denn im Ort gebe es seit Jahren ein noch freies, vollerschlossenes Baugebiet. &bdquo;Aber stattdessen soll am Ortsrand gebaut werden. Das Gebiet am Charlottenbusch gehört der Stadt. Da geht es nur darum, lukratives Bauland zu erschließen und Kasse zu machen", so Koch. Da die Stadt Lichtenau für Natur, Energie und Nachhaltigkeit stehe, sollte sie ein Zeichen setzen und das Baugebiet dem Naturschutz dauerhaft übergeben, fordern Koch und Breker. "Es geht hier um den moralischen Grundsatz" Doch die Chancen auf Erfolg stehen für die Familien schlecht. Im Bauausschuss wurde mit 12:1-Stimmen für das Bauland gestimmt und auch die Bezirksregierung hat bereits ihr Okay gegeben. &bdquo;Der Bezirksregierung sind die Hände gebunden, denn rein baurechtlich kann man da nichts machen. Es geht hier eher um den moralischen Grundsatz. Wir müssen versuchen, möglichst viele für den Erhalt der Natur zu sensibilisieren", sagt Koch. Und daher rufen die Naturliebhaber alle Holtheimer auf, sich an der Bürger-Initiative per E-Mail (naturpur@freenetmail.de) zu beteiligen. Zudem sollen auch noch Flyer an alle Haushalte verteilt werden. Denn man müsse allen die Problematik erst aufzeigen. Mit möglichst vielen Unterstützenden wollen Koch und Breker dann noch Beschwerde gegen die Pläne einreichen. &bdquo;Man kann nur über Generationen der Natur helfen und sie schützen. Wir Erwachsene müssen Vorbilder für unsere Kinder sein, damit sie und die Natur eine Zukunft haben", betont Michael Breker, der auch von seinem Vater Hermann und Tochter Sarah beim Kampf gegen das Bauland am Rand des Naturschutzgebietes unterstützt wird.

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