Hövelhofer Afrikahilfe schickt letzte Großspende in den Senegal

Hövelhof. Der Senegal hat sie in den vergangenen zwölf Jahren geprägt. &bdquo;Ich habe so viele Klinken geputzt und so viel Energie reingesteckt - das war mein Leben“, erinnert sich die Hövelhoferin Dorothea Martl. Mit ihrem Verein &bdquo;Wasser für Labgar“ kämpfte sie vor allem im Heimatort und in Schloß Holte-Stukenbrock für Entwicklungshilfeprojekte. Zehnmal reiste sie selbst nach Westafrika. Obwohl es den Verein nicht mehr gibt, leistet er nun noch einmal im großen Stil Hilfe. Für Dorothea Martl ist es ein wichtiger Abschluss ihres Lebenswerks. Vor rund zwei Jahren begann es im &bdquo;Wasser für Labgar“-Vorstand um Martl und ihren langjährigen Kompagnon, den aus dem Senegal stammenden Schloß Holter Mor Séne, zu knirschen. &bdquo;Es gab keine gemeinsame Linie für die Zukunft mehr und wir fanden keinen neuen Vorstand“, sagen Martl und ihr früherer Vorstandskollege Michael Athens heute. Der Verein wurde schlussendlich im März 2023 aufgelöst. Dabei blieb allerdings eine Menge Geld übrig: 50.000 gespendete Euro lagen noch auf dem Konto. &bdquo;Uns war von Anfang an ein sauberer Umgang mit Spendengeldern wichtig“, sagt Martl. Daher sei auch das konkrete Vorgehen bei der Liquidierung des Vereins schon mitgeplant worden. So wurde im Rahmen der Auflösungsversammlung im November 2022 in der Satzung festgeschrieben, das Vereinsvermögen an den befreundeten Verein &bdquo;Hilfe für Senegal“ aus dem sauerländischen Lüdinghausen weiterzureichen. Was mit dem Labgar-Geld im Senegal passiert &bdquo;Diesem Verein und den handelnden Personen dort vertrauen wir komplett. Sie haben schon viel umgesetzt“, sagt Michael Athens. Die 50.000 Euro wurden an das Team um die Vorsitzende Gudula Gotzes schließlich im Frühjahr 2024 überwiesen. Ein Jahr lang hatten die Hövelhofer mit der Transaktion warten müssen, da die Summe nach der Vereinslöschung zunächst ruhen musste. Mittlerweile seien aber sogar schon Teile des Betrags eingesetzt worden. Diesmal jedoch nicht im nordsenegalesischen Labgar, wo sich der eigene Verein jahrelang für Wasserversorgung, Landwirtschaft und medizinische Unterstützung eingesetzt hatte. Der Hauptort für die Hilfe der Lüdinghausener befindet sich im Westen des Landes, 75 Kilometer östlich der Hauptstadt Dakar, in Thies. Lesen Sie auch: Gute Ernte nach harter Arbeit der Bauern im Senegal Dort soll aktuell ein fünf Hektar großes Feld für den Anbau von Gemüse eingezäunt und bewässert werden. Auch hier geht es um Hilfe für Selbsthilfe. Vor allem Frauen aus dem Ort sollen die Möglichkeit erhalten, sich einzubringen - und die Erzeugnisse sollen Lebensmittelknappheit vorbeugen. &bdquo;Wir haben auch immer wieder erfahren, wie wichtig es ist, für solche Projekte gute Partner vor Ort zu haben. Das kann der Verein bieten, deshalb ist er seit 31 Jahren erfolgreich“, begründet Martl die Übertragung der 50.000 Euro. Viele Aktionen seit 2012 Für einen kleinen Verein, wie &bdquo;Wasser für Labgar“ es gewesen sei, bleibe es schwierig, vor Ort zielgenau zu arbeiten. Dank der Kontakte zu den Sauerländern sind Martl und Athens froh, verlässliche Abnehmer für die Spenden gefunden zu haben. &bdquo;Uns war es am wichtigsten, dass das Geld im Senegal bleibt, denn dafür hatten ja die Menschen in unserer Region gespendet“, sagt Martl. Immer wieder hat sie seit 2012 öffentlichkeitswirksame Spendenaktionen organisiert. Begonnen hatte ihr Engagement mit afrikanischen Abenden, die sie gemeinsam mit der Hövelhofer Kolpingsfamilie durchführte und wo sie weitere Unterstützer fand. Zu den Spendern hätten aber auch Unternehmen und Institutionen gezählt berichtet sie. &bdquo;Wir haben gemeinsam viel bewegt“, zieht die Hövelhoferin Bilanz. Sie ist froh, dass nun auch das restliche Geld aus der Region für die Entwicklung im Senegal eingesetzt wird und die Nachfragen zufriedenstellend beantworten kann. Den Kontakt zum Senegal-Verein will sie in jedem Fall halten. Mehr über den Verein unter: www.hilfe-fuer-senegal.de

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