Nachruf

Trauer in Hövelhof um leidenschaftlichen Politiker

Ferdinand Wesseler ist mit 92 Jahren gestorben. Sein mehr als 30-jähriges Wirken ist noch heute in der Sennegemeinde sichtbar.

Der Hövelhofer Ferdinand Wesseler hat in der Kommunalpolitik in Hövelhof und dem Kreis Paderborn Spuren hinterlassen. | © Gemeinde Hövelhof

24.10.2024 | 24.10.2024, 12:13

Hövelhof. Eine starke politische Stimme im Kreis Paderborn ist verstummt. Der langjährige Kommunalpolitiker Ferdinand Wesseler aus Hövelhof ist im Alter von 92 Jahren gestorben. In seiner politischen Laufbahn hat er Hövelhof und das Kreisgebiet mitgeprägt – Spuren seines Wirkens sind nach wie vor sichtbar.

Wesseler war als Verbandsprüfer und Dozent beim Westfälischen Genossenschaftsverband tätig. 30 Jahre lang – von 1969 bis 1999 – war er darüber hinaus ehrenamtlich Mitglied des Gemeinderats seines Heimatortes. Zwischen 1986 und 1994 engagierte er sich als Fraktionschef der CDU. Von 1970 bis 2004 gehörte er dem Paderborner Kreistag an.

Seine Kenntnisse als Fachmann für Finanzen konnte er in Hövelhof beim Bau der Dreifachsporthalle sowie als Mitglied des Sonderausschusses für den Rathaus-Neubau einbringen. Auf seinen Vorschlag hin erhielt Architekt Jörn Miehe den Rathaus-Auftrag, der zuvor auch in Salzkotten das Verwaltungsgebäude geplant hatte. Auch beim Bau des ersten Sennebads 1972 hat Wesseler mitgewirkt und sich für ein wettkampfgerechtes Bad eingesetzt. Besonderen Einsatz zeigte der gebürtige Paderborner bei der Arbeit mit Jugendlichen. Mit Öffnung des Hauses der Jugend (HoT) im Jahr 1976 übernahm Wesseler den Vorsitz in dessen Kuratorium.

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Lebenswerk ?Caritas-Altenzentrum

Zusätzlich zur politischen Tätigkeit unterstützte Wesseler seine Frau Marianne beim Aufbau des Caritas-Altenzentrums Haus Bredemeier. Mit ihr war er mehr als 60 Jahre verheiratet und zog drei Kinder groß. Als Vorsitzende der Hövelhofer Caritas nahm Marianne Wesseler einst wahr, dass viele ältere Leute in auswärtigen Altenheimen untergebracht waren. Diese Situation wollte das Ehepaar ändern und initiierte einen Förderverein.

Dank zahlreicher Spenden und einer Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit konnte der Verein das Altenzentrum realisieren. Als Modell-Verbundeinrichtung mit Plätzen für die Tagespflege, Kurzzeitpflege und Dauerpflege für junge und alte Menschen sowie einem fahrbaren Mittagstisch unterscheidet sich das Haus Bredemeier von anderen Senioreneinrichtungen.

Weiteres ehrenamtliches Engagement zeigte Ferdi Wesseler auch als ehrenamtlicher Richter am Oberverwaltungsgericht in Münster, wo er für zwei Perioden wirkte. Für seinen außerordentlichen Einsatz wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Das Seelenamt ist am Samstag, 26. Oktober, um 9 Uhr in der Hövelhofer Pfarrkirche, im Anschluss folgt die Beerdigung von der Abschiedshalle Dunschen aus.