Wie sich Hövelhof vor 25 Jahren selbst ein Altenzentrum baute

Hövelhof. &bdquo;Jahrhundertwerk“, &bdquo;hervorragendes Konzept“, &bdquo;fast wie im Ferienhotel“: Bei der Eröffnungsfeier des Haus Bredemeier im Juni vor 25 Jahren haben Redner, Ehrengäste und Besucher in Hövelhof nicht mit Superlativen für das neue Altenzentrum gespart. Die damalige NRW-Sozialministerin Ilse Brusis (SPD) lobte das &bdquo;gelungene Werk“ in den höchsten Tönen und zollte vor allem dem Förderverein um Initiatorin Marianne Wesseler großen Respekt. Aus Privatinitiative war eine Einrichtung mit Vorbildcharakter entstanden. Eingezogen sind die ersten Bewohner schon am 28. Februar 2000. Als im Sommer dann die Ministerin kommt, ist die so genannte Verbundeinrichtung schon belegt. Seinerzeit lebten im Haus Bredemeier 58 Dauerbewohner und es gab 18 Plätze für Tages- und Kurzzeitpflege. Rund 80 Mitarbeiter kümmerten sich um das Wohl der Bewohner im Neubau, den der damalige Bürgermeister Werner Thor (CDU) bei der Eröffnung als &bdquo;Jahrhundertwerk“ bezeichnete. Ministerin Brusis hatten es beim Rundgang durchs Haus besonders die Plätze für junge Langzeitpflegebedürftige angetan. Architekt Georg Niederleig übergab einen großen goldenen Schlüssel als Symbol für die Fertigstellung des Gebäudes an eine strahlende Marianne Wesseler. Vor allem ihrem Einsatz war es zu verdanken, dass das 17-Millionen-Euro-Projekt von der ersten Idee 1988 über die Fördervereinsgründung 1992 und den Baubeginn 1998 bezugsfertig wurde. Nie gab es mangelnde Nachfrage im Hövelhofer Haus Bredemeier Seit dem Start vor 25 Jahren ist die Einrichtung aus dem Ort nicht mehr wegzudenken. Sie hat sich durch Projekte erweitert und ist als &bdquo;Haus von und für die Hövelhofer“ in der Gemeinde und darüber hinaus angesehen. So arbeiten etwa Vereine, Schulen, Kitas und andere Institutionen mit dem Altenzentrum immer wieder zusammen. Laut der heutigen Geschäftsführerin Monika Stricker musste sich das Haus nie über mangelnde Nachfrage beklagen. Lesen Sie auch: Fahrten mit der Fahrradrikscha sind der Renner im Haus Bredemeier Die Palette der Angebote erweiterte sich um einen ambulanten Hospizdienst im Jahr 2003 und eine Palliativpflege im Jahr 2006. Der ambulante Pflegedienst, bereits seit 1995 aktiv, diente als Gründungszelle für den Trägerverein und gab einst den Anstoß zum Bau des Altenzentrums auf Stollmeiers Wiesen. Im Jahr 2012 wurden weitere 20 Pflegeplätze durch Aufstockung eines Gebäudeflügels geschaffen, wodurch das Haus insgesamt 84 Plätze anbot. Auch die Tagespflege wuchs um fünf Plätze. Neue Wohnhäuser entstanden am Haus Bredemeier 2020 2016 wurde eine zweite Tagespflegeeinrichtung in einem Ladenlokal in der Einkaufsstraße eröffnet, um die Besucher &bdquo;mitten im Leben“ zu halten. Trotz anfänglicher Widerstände der Behörden, die in der Fußgängerzone einen Garten vermissten, setzte der Trägerverein das Konzept durch. Auch interessant: Hoffnungsvolle Töne am Hövelhofer Haus Bredemeier 2018 erwarb der Verein ein ans Haus angrenzendes Grundstück an der Dr.-Sonnenschein-Straße von der Gemeinde und eröffnete 2020 zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften für ältere und jüngere Pflegebedürftige sowie fünf Seniorenwohnungen. Bemerkenswert: Das Projekt konnte eigenständig ohne Investoren realisiert werden. Das Altenzentrum verdankt seinen Erfolg der Philosophie, als &bdquo;Gegenmodell“ zu agieren, wie Klaus Heckmann, ehemaliger Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von 2009 bis 2018, in einer Mitteilung betont. Die Hövelhofer hätten von Anfang an, auch gegen viele Widerstände, &bdquo;ihr eigenes Ding“ gemacht. &bdquo;Klein, aber fein“ sei die Verbundeinrichtung. Die Begrenzung auf einen regionalen Einzugsbereich habe eine hohe Qualität &bdquo;mit viel Menschlichkeit und Bürgernähe“ ermöglicht. Sturheit als Hövelhofer Erfolgsrezept Seine Nachfolgerin Monika Stricker, seit 2012 Einrichtungsleiterin der stationären Pflege, seit 2018 Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied, schätzt eine Hövelhofer Eigenschaft: &bdquo;Wir sind bei der Umsetzung unserer Pläne gerne stur, wenn es notwendig ist. Hier wird gewagt, ausprobiert und vorangegangen. Das macht das Caritas-Altenzentrum in Hövelhof bis heute einzigartig.“ Zum Thema: An Stollmeiers Wiesen in Hövelhof gibt es jetzt WGs für Jung und Alt

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