Trotz schweren Unfalls an Delbrücker Straße: Kreisverkehr in Hövelhof abgelehnt

Hövelhof. Der schwere Autounfall am 22. Mai hat offenbar auch die Hövelhofer Gemeindeverwaltung erneut auf den Plan gerufen. Das schon lange verfolgte Projekt eines Kreisverkehrs an der Ecke Delbrücker Straße/Grüner Weg wurde im Rathaus wieder hervorgeholt. Die Gemeinde ist nach wie vor auf der Suche nach Fördermitteln, um den Kreisel bauen zu können. Wie eine Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ ergibt, ist jedoch eine Option ganz frisch geplatzt. Aus dem Rathaus hieß zunächst von Sprecherin Ricarda Michels, dass die Gemeinde bereits &bdquo;wesentliche Schritte“ unternommen habe, um den Bau des Kreisverkehrs voranzutreiben. So seien etwa Planungsabstimmungen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW erfolgt. Zudem habe die Verwaltung einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Detmold eingereicht. Michels teilt am 8. August mit: &bdquo;Die Realisierung des Projekts ist stark von der Genehmigung dieses Antrags abhängig.“ Auf Nachfrage in Detmold, wie es denn um diesen Förderantrag steht, präsentiert Bezirksregierungssprecher Steffen Adams am 13. August eine unmissverständliche Antwort: Geld aus dem &bdquo;Förderprogramm kommunaler Straßenbau“ werde es nicht geben. Offenbar passen die Bedingungen des Fördertopfes nicht zur Hövelhofer Kreuzung. Adams begründet: &bdquo;Beim Grünen Weg handelt es sich um eine Tempo-30-Zone mit Rechts-vor-Links-Regelung und ohne Gehwege. Die Merkmale einer verkehrswichtigen Straße im Sinne der Förderrichtlinie sind nicht gegeben.“ Auf die Verkehrssicherheit schaut das Regierungspräsidium in diesem Fall nicht, sondern erteilt die Absage mit Blick auf die planerische Wertigkeit der Straße. Gemeinde Hövelhof will weiter einen Kreisverkehr Konfrontiert mit der Antwort aus Detmold, reagiert die Gemeinde am 14. August auf eine erneute &bdquo;NW“-Anfrage. Sprecherin Michels lässt wissen, dass auch das Rathaus nun &bdquo;mündlich darüber informiert“ worden ist, &bdquo;dass unser Förderantrag voraussichtlich nicht bewilligt wird“. Durch das Nein der Behörde wolle sich die Kommune jedoch nicht vom Ziel abbringen lassen. Michels schreibt: &bdquo;Der Bau eines Kreisverkehrs bleibt für uns eine sinnvolle und wichtige Maßnahme.“ Das Problem: die Finanzen. Der Kreisel sei &bdquo;ohne externe Fördermittel nur schwer realisierbar“. Als Konsequenz will die Gemeindeverwaltung &bdquo;weiterhin alle Möglichkeiten prüfen und erneut das Gespräch mit der Bezirksregierung suchen“. Vielleicht, so offenbar die Hoffnung, tun sich andere Geldquellen auf. Die Ecke Delbrücker Straße/Grüner Weg ist durch die rampenartige Anbindung des Grünen Wegs eine schwierig einsehbare Kreuzung. Den Bau eines Kreisverkehrs plant das Rathaus seit Jahren. Die Verwaltung gab schon Anfang 2022 an, Fördermittel beantragen zu wollen, wie es nun im Mai 2024 geschehen ist. Durch einen Ratsbeschluss war 2021 der dafür notwendige Straßenabschnitt des Grünen Wegs als Eigentum an die Gemeinde übergegangen. Kreisel wird seit langem geplant Bis Mitte 2022 sollten weitere Fragen zum Projekt geklärt werden, hieß es damals von der Gemeinde. Straßen NRW sollte mit einbezogen werden. Es handelt es sich beim Grünen Weg um eine viel befahrene Straße mit Erschließungsfunktion, weshalb der Baustellenablauf und die Verkehrsumleitung während der Bauphase &bdquo;einer sorgfältigen Vorplanung“ bedürfen, hieß es seinerzeit von Gemeindesprecherin Michels. Schon 2011 hatte Bürgermeister Michael Berens (CDU) angekündigt, dass bis 2014 ein Kreisel entstehen solle. 2013 scheiterte der Plan an damals avisierten Kosten von rund 700.000 Euro. Im Jahr 2017 sagte der Bürgermeister: &bdquo;Obwohl die Delbrücker Straße eine Landesstraße ist, waren wir als Gemeinde bereit, die Kosten zu tragen. Doch dann wollte das Land von uns eine Abstandslösung in Höhe von einem Drittel für Unterhaltungskosten. Das hat uns abgeschreckt.“ Schon damals hieß es, die Pläne lägen fertig vor. Nach einem Gespräch mit dem damaligen NRW-Verkehrsminister und heutigen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) rückte Anfang 2018 die Kreisel-Lösung näher. Die Gemeinde musste demnach laut Rathaus-Chef weder Abstandszahlungen ans Land leisten noch Unterhaltungskosten tragen. &bdquo;Wir müssen den Kreisverkehr aber selber planen und bauen“, so Berens. Gebaut worden ist bis heute nichts und mittlerweile wird das Geld der Gemeinde immer knapper. Tempolimit auf Delbrücker Straße beantragt Sprecherin Michels teilt mit, dass die Kommune parallel zum Kreiselbau auch ein Tempolimit auf der Delbrücker Straße von 70 km/h (aktuell 100) anstrebt: &bdquo;Wir haben bereits mehrfach Anträge gestellt, die jedoch mit der Begründung einer unauffälligen Unfalllage nicht genehmigt wurden.“ Straßen NRW hat eine &bdquo;NW“-Anfrage bislang unbeantwortet gelassen.

Meistgelesen