In Hövelhof entsteht ein Pfarrheim mit Gastronomie

Hövelhof. Kirchen sind traditionell Orte der Begegnung, das gilt nicht minder für die zugehörigen Pfarrheime. In Hövelhof ist nun die Tür für einen Aufbruch in ein völlig neues pastorales Schwerpunktkonzept aufgegangen. Das in die Jahre gekommene Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Nepomuk wird umgebaut und grundlegend renoviert. Und die Besonderheit: es wird auch ein Kirchengasthaus. Die Kosten für die gesamte Maßnahme, die durch die Architektur-Werk-Stadt geplant wird, belaufen sich auf 3,15 Millionen Euro. Das Erzbischöfliche Generalvikariat bezuschusst die Maßnahme mit 1,85 Millionen Euro. Die Kosten für das neue gastronomische Angebot müsse aber allein durch die Kirchengemeinde getragen werden, betonte Pfarrer Bernd Haase. Im Sommer 2022 soll mit dem Umbau begonnen werden und ein Jahr später die Eröffnung gefeiert werden. Erstmals wird es auf dem zentral gelegenen Gelände, in direkter Nachbarschaft zur Kirche auch eine öffentliche Gastronomie mit einem neu zur Schlossstraße geöffneten Außenbereich geben. Dafür gab es vor drei Jahren schon Kritik. Dass nicht nur das Gebäude saniert wird, sondern gleichzeitig die zukunftsweisende Nutzung überdacht wurde, spricht für das Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde. Bei der weiteren Planung wird auch auf die Mithilfe der Gemeinde vertraut, deshalb waren am Dienstagabend auch die Vertreter der örtlichen Gruppierungen, Vereine und Verbände eingeladen, um aus erster Hand den Planungsstand zu erfahren. Der Hövelhofer Gemeindereferent Bertold Filthaut ist mit einer halben Stelle Leiter des Hauses. &bdquo;Wir haben das Projekt mit dem gesamten Kirchenvorstand wohlüberlegt geplant und ich freue mich darauf, dass es jetzt bald in die Umsetzungsphase geht", sagte Filthaut bei der Vorstellung. Das Pfarrheim entspreche in vielerlei Hinsicht nicht mehr den Anforderungen, sagt Hubert Vullhorst, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Eine Renovierung sei daher dringend notwendig. Denn der Bodenbelag sei an vielen Stellen gebrochen, die Technik und die Sanitäranlagen seien veraltet und die Akustik lasse zu wünschen übrig, zählt er auf. Zum Team, das das neue Konzept ausgearbeitet hat, gehört auch der aus Hövelhof stammende Pater Werner Vullhorst. Er ist Benediktiner in der Abtei Königsmünster in Meschede, wo es bereits eine Abteigaststätte gibt. Als gelernter Industriekaufmann und Koch hat der Gemeindeseelsorger Erfahrung in der Gastronomie. &bdquo;Der Kaffeetisch ist ein guter Ort für ein seelsorgliches Wort", sieht der Pater in der Gastronomie eine urchristliche Erfindung. Für Anne Theismann aus dem Kirchenvorstand entsteht mitten im Zentrum Hövelhofs nun &bdquo;ein ganz besonderer Begegnungsort der Menschen aus dem Pastoralverbund und darüber hinaus." Hövelhof habe sich in den vergangenen Jahren dank des Engagements der Marketingverantwortlichen, touristisch sehr gut entwickelt, sagt Berthold Filthaut. Er sieht durch das Projekt &bdquo;Senne für alles Sinne" und die Optimierung der Radrouten bis zum geplanten Radschnellweg einen stark steigenden Bedarf an gastronomischen Angeboten. Er ist sich sicher, dass Radtouristen, Wanderer, Tagesgäste oder auch Familien beim Spaziergang durch den Ort vom Kirchengasthaus angezogen werden. Das Konzept des Pfarrzentrums mit angegliedertem Gasthaus sei in der ganzen Region bisher einzigartig. Im Konzept des Pastoralverbundes sei die Gastronomie ein Werkzeug, das Menschen miteinander ins Gespräch bringen soll. Das Pfarrheim ist neben der Kirche der zentrale Ort zwischen dem neu gestalteten Schlossgarten, mit der neuen Bücherei und dem neu gestalteten Hövelmarkt- und Henkenplatz.

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