Hövelhofer Wirte erschrocken über Entwicklung beim Kirchengasthaus

Hövelhof. Die Stimmung bei Hövelhofs Gastronomen schwankt zwischen Kampfeslust und Resignation. Nachdem die katholische Kirchengemeinde jüngst ihre Pläne für das neue Kirchengasthaus &bdquo;Johannes“ im künftig modernisierten Pfarrheim präsentiert hat, sind die Restaurant-Profis schwer enttäuscht vom Vorgehen der Kirche und über den fehlenden direkten Austausch mit Kirchenvertretern zu diesem Thema. Anfang Oktober hatten der Kirchenvorstand sowie Projektleiter und Gemeindereferent Bertold Filthaut mit der Wahl des künftigen Pächters für das &bdquo;Johannes“ einen Coup gelandet. Sie präsentierten in Paschalis Giannikis den Wirt der Gaststätte &bdquo;Einstein“ am Hövelmarkt und des griechischen Restaurants &bdquo;Delphi“ an der Bielefelder Straße. Diese Vergabe an einen professionellen Gastronomen stößt den Mitbewerbern im Ort besonders auf. Auf &bdquo;NW“-Anfrage sagt Beate Spieker, die mit ihrem Bruder Franz das Gasthaus Spieker in Riege betreibt: &bdquo;Uns ist mal gesagt worden, es soll sich beim Kirchengasthaus um eine Begegnungsstätte handeln. Jetzt wird ein stinknormales Gastrokonzept umgesetzt. Wo ist denn da der kirchliche Anteil?“ Für ihren eigenen Betrieb befürchten die Spiekers durch die Lage am Ortsrand wenig Einbußen, doch &bdquo;bei den Betrieben im Ort kann ich die Sorgen verstehen“, sagt Beate Spieker. Lesen Sie auch: Bekannter Wirt übernimmt Hövelhofer Kirchengasthaus Gastronomen bilden eine Einheit Tatsächlich befinden sich die Hövelhofer Wirte weiterhin im Austausch zum Pfarrheim-Thema. Spieker verweist auf ein Papier, das gemeinsam entstanden sei, um die Fakten festzuhalten. Es enthält deutliche Vorwürfe und liegt der &bdquo;NW“ vor. Beteiligt waren die Betreiber des Hotels Victoria, Victoria Förster-Streblau und ihr Mann Nico Streblau, Florian Brink vom Gasthof Brink, Michael Kersting, Inhaber des gleichnamigen Gasthofs und Familie Spieker. Ungläubig und erschrocken haben sie alle die Äußerungen aus dem Kirchenvorstand vernommen, es habe fünf Bewerber für die Pacht des Kirchen-Restaurants gegeben. &bdquo;Keiner der Gastronomen aus unserem Kreis hat eine Ausschreibung oder eine Veröffentlichung gesehen, dass ein Betreiber für das Kirchengasthaus gesucht wird“, heißt es im gemeinsamen Papier der Wirte. Beate Spieker sagt: &bdquo;Es hinterlässt keinen guten Eindruck, wenn so etwas derart geheimnisvoll abgewickelt wird.“ Die Argumentation von Projektchef Filthaut, der zu verteilende Gastro-Kuchen werde nicht kleiner, da ja das &bdquo;Delphi“ demnächst schließe, lassen die Wirte nicht gelten. Sie sagen: &bdquo;Dass es im Delphi keinen Saal und keine Tagungsmöglichkeiten gibt, bleibt natürlich unerwähnt.“ Vorwurf der &bdquo;Intransparenz“ und &bdquo;Unehrlichkeit“ Zudem hält sich bei ihnen die Vermutung, das &bdquo;Johannes“ agiere nicht auf gleicher Wettbewerbsbasis mit den Familienbetrieben, die ihr Geschäftsrisiko allein schultern müssten. Die Kirche könne &bdquo;eine wahrscheinlich geringere Pacht für einen Marktbegleiter“ verkraften, als wenn es sich um die Investition eines freien Bauträgers in dieser Größenordnung handele, vermuten die Gastronomen. Sie formulieren: &bdquo;Eine marktwirtschaftliche Gleichheit zwischen allen Beteiligten ist an vielen Stellen nicht gegeben. Die Intransparenz und Unehrlichkeit seitens des Hövelhofer Kirchenvorstandes ist für uns erschreckend, aber auch bezeichnend für die grundlegenden Probleme der Kirche.“ Beate Spieker sagt: &bdquo;Hätten sie es bei einer Begegnungsstätte belassen, könnten wir damit leben. Aber der Werdegang dieses Projekts ist wirklich befremdlich.“ Das Kirchengasthaus soll am 1. Juni 2025 öffnen, hatte Projektchef Bertold Filthaut im Oktober verraten. Das &bdquo;Johannes“ mit seinen rund 70 Sitzplätzen soll ein Restaurant mit Mittagstisch, Cafébetrieb und Abendgastronomie werden. Der Saal mit bis zu 100 Tischplätzen sei flexibel herzurichten für Geburtstage, Taufen, Tagungen, Beerdigungskaffeetrinken und mehr. Filthaut will das Gasthaus als Treffpunkt und überkonfessionellen Kommunikationsort etablieren. Die Planungen für den Umbau des Pfarrheims inklusive Gasthaus laufen seit 2018. Mit Gesamt-Umbaukosten von 3,15 Millionen Euro war geplant worden, vom Generalvikariat aus Paderborn gibt es einen Zuschuss von 1,85 Millionen Euro. Schon im Herbst 2021 hatten die Wirte öffentlich Kritik formuliert, seinerzeit gehörte auch Neu-Pächter Paschalis Giannikis als &bdquo;Delphi“-Wirt noch zu den Kritikern. .responsive23-RuxXFojtKQosJUm4-map-1001-hoe-kirchengasthaus { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-RuxXFojtKQosJUm4-map-1001-hoe-kirchengasthaus { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-RuxXFojtKQosJUm4-map-1001-hoe-kirchengasthaus { padding-top: 142.86%; } }

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