Das Ringen ums Hövelhofer Hallenbad geht weiter

Hövelhof. Zu einem klaren Bekenntnis für ein neues Hallenbad haben sich die Fraktionen im Hövelhofer Bau- und Umweltausschuss nicht durchringen wollen. Ein Votum wurde aufgrund offener Fragen abgeblasen, nun soll erst der Gemeinderat am 25. März einen Beschluss darüber fassen, welche inhaltliche Variante im geplanten Ratsbürgerentscheid Ende Juni vorgestellt wird. Bürgermeister Michael Berens (CDU) stellte wie angekündigt die im Rathaus favorisierte Variante vor, wonach ein Bad mit fünf 25-Meter-Bahnen sowie einem zusätzlichen Kursbecken (12,5 Mal 8 Meter) zwischen Dreifachhalle und HoT entstehen soll. Möglicher Eröffnungstermin: Sommer 2025. Als Beispiel zeigt er Bilder von einem Besuch im Gütersloher Nordbad. CDU und SPD signalisieren Zustimmung zur Variante, wobei die Genossen, genau wie FDP und Grüne, aktuell eine weitere und konkretere Planung des Areals rund ums Schulzentrum vermissen. Diese &bdquo;Masterplan" genannte Planung war auf CDU-Antrag 2019 bei der Gemeindeverwaltung beauftragt worden. Bürgermeister antwortet den Kritikern Der Bürgermeister sagt, dass zunächst der Hallenbad-Beschluss stehen müsse, danach soll es um die weiteren Flächen gehen. &bdquo;Wir wollen dazu Kinder und Jugendliche über das HoT ins Boot zu holen und in einer Zukunftswerkstatt erfahren, was sie sich wünschen." Schließlich würden durch den Bad-Neubau ein Soccer-Court und ein Kleinspielfeld wegfallen. Marian Hahne (SPD) vermisst dennoch &bdquo;strategische Planung der Verwaltung". Marcus Praschan (Grüne) erinnert sich, dass der Masterplan bis zur Kommunalwahl hätte fertig sein sollen. Für Tobias Steinrücke (CDU) ist das aktuellen Vorgehen sehr wohl geplant, und dieser Plan werde &bdquo;derzeit abgearbeitet". Laut Bürgermeister hat die Verwaltung lange mit dem Gedanken gespielt, das neue Bad am bisherigen Standort zu planen. Doch die Tatsache, dass dann vier oder fünf Jahre kein Hallenbad zur Verfügung gestanden hätte, führte zu einem erneuten Umdenken und den aktuellen Plänen für die allerletzte Ertüchtigung des Schwimmbadschätzchens. Trennglas zwischen den beiden Becken Der Standort an der Dreifachhalle ermögliche zudem für Badegäste einen herrlichen Blick in die Krollbachaue, wie Berens schwärmt. Er kann sich einen sehr ähnlichen Bau wie das Gütersloher Nordbad vorstellen. Demnach würde die östliche Wand des Bades aus Glas bestehen und den Blick in die Natur freigeben. Einziger Unterschied: Schwimmerbereich und Kursbecken sollten per Glaswand getrennt werden. Das Vorbild-Bad in Gütersloh entstand 2015 für 6,7 Millionen Euro. Wegen anhaltender Preissteigerungen müsse in Hövelhof mit mindestens 11,3 Millionen Euro kalkuliert werden, erklärt Fachberater Jens-Wilhelm Brand vom Bielefelder Büro Constrata. Den jährlichen Zuschuss aus dem Gemeindehaushalt beziffert er auf etwa 730.000 Euro, beim derzeit geschlossenen Sennebad waren es 2019 etwa 350.000 Euro. Berens will möglichst ohne Steuererhöhungen auskommen. Bei den beantragten Bundesfördermitteln ist die Gemeinde in der Vorwoche nicht zum Zuge gekommen, es sollen aber weitere Förderungen beantragt werden, wie Berens sagt. Nach NW-Informationen laufen zusätzlich Gespräche über eine Einbindung der Wirtschaft. Zu den offenen Fragen zählt, wie teuer es wird, das marode Bad aus dem Jahr 1972 für die kommenden vier Jahre zu ertüchtigen. Das Vorhaben werde derzeit überprüft, verspricht der Bürgermeister. Bis Mai will er dem Ausschuss eine Kostenplanung vorlegen. Die CDU drängt merklich darauf, dass auch während der Bauzeit Vereinssport und Schwimmkurse im alten Bad stattfinden können. Dessen Abrisskosten werden von der Verwaltung mit 250.000 Euro angegeben. Unklar ist hingegen noch, wie es mit der Zweifachhalle am Schwimmbad weitergehen soll. Eine Überprüfung der Hallenbedarfe durch die Vereine ist Corona zum Opfer gefallen. Überdies muss noch geklärt werden, welche Heizungsanlage für das gesamte Schulzentrum im Keller des neuen Bades installiert werden soll. Bei einem Bürgervotum für den Neubau könnte dieser wohl frühestens in zwei Jahren starten.

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