Delbrückerin macht mit Pferden kranke Kinder und sich selbst glücklich

Delbrück-Westenholz. Antonie Ebbesmeyer aus Westenholz hat sich den Traum vom &bdquo;besten Job der Welt“ erfüllt, wie sie selbst sagt. 18 Jahre lang arbeitete sie mit drei ausgebildeten Ponys als selbstständige Reittherapeutin auf dem Familienanwesen am Talweg. Als ihre Therapiepferde erkrankten, musste sie eine schwere Entscheidung treffen: Platz machen für neue Tiere oder den geliebten Beruf aufgeben. Sie entschied sich für ihre Tiere und erteilte ihnen das Gnadenbrot. &bdquo;Sternchen“ überlebte eine Kolik und ist dieser Tage im Alter von 28 Jahren noch immer ein treuer Begleiter. Die frei gewordene Zeit nutzte Ebbesmeyer aber, um sich einen weiteren Traum zu erfüllen. Von November 2022 bis Juli 2023 arbeitete sie am Manuskript für ein autobiografisches Sachbuch. Entstanden ist &bdquo;Erlebnisse einer Reittherapeutin“, jüngst im Franckh-Kosmos-Verlag erschienen. Ebbesmeyer erzählt darin Geschichten über &bdquo;heldenhafte Pferde und außergewöhnliche Kinder“. Etwa über die Entwicklung der blinden Leona oder die drei Pferdepersönlichkeiten, mit denen ihre Klienten Abenteuer erlebten. Viel Raum nimmt die Arbeit mit Joscha ein, die ins Thema Autismus einführt. &bdquo;Ich war schon als Kind Pferde-affin“, erzählt Ebbesmeyer im NW-Gespräch über ihre Anfänge. Die Paderbornerin arbeitete als Erzieherin in Kindertagesstätten in Paderborn und Düsseldorf sowie nach einer weiteren Ausbildung als Heilpädagogin in einem Kinderheim in Lippstadt. Sie folgte dann ihrem Mann Elmar nach Westenholz. Beide kauften 1999 ein Heuerlingshaus am Talweg, renovierten es und errichteten zwei Nebengebäude. Mit VHS-Kursen fing die Pferdearbeit an Die 57-Jährige erinnert sich an eine besondere Zeit in ihrem Leben: &bdquo;Sieben Jahre lang habe ich unsere beiden Söhne und die Liebe zu Pferden großgezogen.“ Die erste eigene Stute kaufte sie nach der Geburt des älteren Sohnes. &bdquo;Donna Felicitas“, genannt Feli, gehörte fortan zur Familie, Ritte entlang des Boker Kanals sorgten für viele schöne Stunden. Lesen Sie auch: Pferdebesitzerin scheitert: Gericht weist Klage gegen Delbrücker Tierarzt ab Im Jahr 2004, die Söhne gingen in den Kindergarten und in die Schule, verfolgte sie das Ziel, ihren Beruf mit der Pferdeleidenschaft zu verknüpfen. Ebbesmeyer gab Kurse bei der Volkshochschule Salzkotten. Daraus entwickelte sich Heilpädagogik für Kinder rund ums Pferd, das schon bald bestens angenommen wurde. Auf dem kleinen Hof in Westenholz begrüßte sie jeweils Gruppen mit sechs Kindern zu acht Terminen. Schnell wurden weitere ausgebildete Tiere nötig. So kam &bdquo;Sternchen“, ein Therapiepferd und Sportpony, das damals acht Jahre alt war, hinzu. &bdquo;Nachdem ich erste Klienten mit Beeinträchtigungen zur Einzelförderung angenommen hatte, entstand der Wunsch, mich intensiver mit der Reittherapie zu beschäftigen“, berichtet die Pferdenärrin von einem Wendepunkt. Kinder mit Beeinträchtigung im Fokus der Delbrückerin Ebbesmeyer entschied sich für eine Ausbildung von 2004 bis 2008 nahe Augsburg. &bdquo;Mein Mann und die Großeltern haben grünes Licht gegeben“, ist sie heute noch dankbar für die damalige Unterstützung daheim. &bdquo;Es war unglaublich lehrreich“, spricht sie voller Begeisterung von der Ausbilderin. Als weitere Therapiepferde kaufte sie später &bdquo;Pares“ und &bdquo;Sweet Dream“, sodass im Laufe der Jahre immer zwei bis vier Pferde auf dem Hof standen, die sie für die Ausübung ihres Berufs benötigte. Der Fokus lag auf der Arbeit mit Kindern mit Beeinträchtigungen. Um allen Klienten die Therapie zu ermöglichen, sprangen Sponsoren, im Besondern die örtliche Volksbank, ein. Zudem entwickelten sich Kooperationen mit der damaligen Förderschule in Lippling, sowie den beiden Kitas und der intergenerativen Einrichtung &bdquo;Haus voller Leben“ in Westenholz. Delbrücker Autor: Heinz Nixdorf und Steve Jobs: Ein Roman verändert die Paderborner Geschichte &bdquo;In der Corona-Zeit hatte ich einen Vorteil“, erinnert sich die Therapeutin. Da sie ausschließlich draußen arbeitete, genehmigte das Gesundheitsamt die Einzelstunden. In den Ferien lud sie Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen zur Tierschule mit Ponys, Hunden und Katzen ein. Jetzt bietet sie tiergestützte Betreuungsangebote für Pflegebedürftige an, um ihnen und den Angehörigen Auszeiten zu ermöglichen. &bdquo;Sternchen“ freut sich derweil über die Gesellschaft von &bdquo;James“, einem Besuchspony aus der Nachbarschaft. Eine interessante Ergänzung im autobiografischen Buch ist der &bdquo;Qualitäts-Check Reittherapie“. Die Autorin hat einen Leitfaden für Eltern entwickelt, der ihnen helfen soll, die richtige Therapie zu finden. Sarah Lübbers begrüßt alle Interessierten am Mittwoch, 13. August, um 19 Uhr zu einer Lesung in der Buchhandlung Magic Books, Lange Straße 20 in Delbrück. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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