Mehr Platz für Kindertagespflege und Reittherapie auf einem Warburger Bauernhof

Scherfede/Ossendorf. Sie zieht um. Mit ihrem gesamten Hof. Von der Wiese am Schwemberg in Scherfede an den Ossendorfer Ortsrand in Richtung Menne. Dort hat sie das Areal eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes erworben. Auf dem großzügigen Gelände wird genügend Platz sein für die Pferde, Ziegen, Zwergschafe, Minischweine, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen und Hund Vroni. &bdquo;Ein Erlebnisraum für Kinder und Jugendliche“, blickt sich die diplomierte Reittherapeutin Sonja Fischer um. &bdquo;Bauernhof-Erlebnispädagogik“, nennt die 36-Jährige den Bereich, den sie über ihre Arbeit als Tagesmutter mit Zusatzqualifikation zur Betreuung von Kindern mit Behinderung in der U3-Betreuung anbietet. Naturorientiertes und tiergestütztes Arbeiten nennt sie den Schwerpunkt. Bewegung das Stichwort. Seit 2018 gibt es die Kindertagespflege von Sonja Fischer, 2019 macht sie sich mit dem Angebot unter dem Namen &bdquo;Kükennest“ selbstständig. &bdquo;Die Nachfrage ist da“, sagt die gelernte Erzieherin. &bdquo;Stärker denn je“. Erweiterung am neuen Standort in Ossendorf Vor 15 Jahren hatte Fischer am Scherfeder Schwemberg begonnen. Reittherapie für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Kinder, Jugendliche, Erwachsene. Aktuell sind es sechs Pferde, die sie selbst ausgebildet hat. Um die Vielfalt der Klientinnen und Klienten abzudecken, achte sie bei der Auswahl der Tiere auf den Charakter, sagt sie. Denn jedes Pferd, jedes Pony habe jeweils andere Eigenschaften, die sie individuell nutze. Die Therapiestunden mit den Vierbeinern sind auf Menschen mit geistiger, körperlicher, seelischer Behinderung oder Beeinträchtigung ausgerichtet. Sie arbeite auch mit verhaltensauffälligen oder traumatisierten Kindern, sagt sie. In der Kindertagespflege betreut die Scherfederin als Alternative und Ergänzung zum U3-Bereich im Kindergarten Kinder von ein bis drei Jahren. &bdquo;Forschen und Experimentieren an der frischen Luft“, sagt sie. Die Kinder verbringen viel Zeit im Freien. Bisher &bdquo;auf der grünen Wiese in offenen Stallungen inmitten der Natur“, sagt die zweifache Mutter. Mit dem Umzug aus dem Zuhause nach Ossendorf wird sich vieles ändern. Die Natur und die Tiere als Konzept allerdings bleibt. Warten auf die neue Reithalle Ein Großteil der bisherigen Gebäude auf dem Areal sind abgerissen und bis auf die Baumaterialien, die wieder verwendet werden können, ist der Schutt abgefahren. Neue Stallungen und Gehege entstehen, in einer Scheune sind derzeit die Handwerker fleißig. Es wird renoviert und ausgebaut. Die neuen großen hölzernen Tore sind geliefert. Für die Bereiche Kindertagespflege und Ergotherapie wird eigens neu gebaut. Auch aus dem Wohnhaus an der Menner Straße 39 sind Bohrer und Hammer zu hören. Ein Prunkstück wird die neue Reithalle. &bdquo;Das stählerne Stück ist bestellt und wird derzeit vorgefertigt“, berichtet sie. Sonja Fischer kann auf die Unterstützung von Freunden und der Familie setzen. Ebenso wie auf ihre drei Mitarbeiterinnen. Ab September werde eine weitere Mitarbeiterin das Team ergänzen, kündigt sie an. Ein neuer Verein für die &bdquo;Bauernhofzeit“ in Ossendorf Und macht auf die Schulkinderbetreuung nach den Ferien aufmerksam. Die jungen Schülerinnen und Schüler werden nach dem Unterricht aus den Grundschulklassen abgeholt. &bdquo;Die Ossendorfer kommen zu Fuß, aus Scherfede und den beiden Warburger Grundschulen werden sie mit dem Auto gebracht“, sagt Fischer. Auf dem Hof werde mittags frisch gekocht und gemeinsam gegessen, bevor es an die Hausaufgaben gehe. Die Jungen und Mädchen lernen das Obst kennen, &bdquo;bauen in unserem Garten Gemüse an, pflegen, ernten und essen es.“ Die Sorge um Flora und Fauna auf dem Hof stärke das Selbstbewusstsein. An den Nachmittagen sind auch Kinder außerhalb der Gruppe eingeladen, ist das Team für Anfragen offen. Die Bauernhofzeit: Ein Freizeitangebot, das um 17 Uhr endet. Finanziert wird die &bdquo;Bauernhofzeit“ durch Elternbeiträge und den gemeinnützigen Verein &bdquo;Dorfkinder Ossendorf“, den die Erzieherin gegründet hat. &bdquo;Spenden sind gern gesehen“, sagt sie. Fischer kooperiert mit der Koordinierungsstelle im Kreis Höxter, der Blick online in den &bdquo;Familienkompass“ oder den &bdquo;Kita-Planer“ lohne sich, merkt sie an. Es gebe verschiedenste Modelle, auch auf Bauernhöfen in der Region. Erfahrung, die sich für alle auszahlt Mit Tieren zu arbeiten, sei immer schon ihr Ding gewesen, sagt sie und erinnert sich an die vielen Praktika, die sie in ihrer Schulzeit absolvierte. Heute ist sie eine Therapeutin und Kindertagspflegemutter mit einer Menge Erfahrung aus der Vielfalt ihrer erlebnis-, natur- und umweltpädagogischen Angebote. Sie möchte Schulen und Kindergärten aus der Umgebung den Bauernhof als praktischen Lernort näherbringen. Ein Flyer informiert über Fischers Angebote, am Auftritt im Internet werde gearbeitet. Für weitere Informationen und Anmeldung ist Fischer unter Tel. 0162 1991696 zu erreichen. Aktuell läuft das Kinderferienprogramm. Wer spontan noch dabei sein möchte: Für die kommende Woche sind noch Plätze frei.

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