Modellprojekt für Kitas im Kreis Paderborn startet in Delbrück

Delbrück. Die Stadt Delbrück verzeichnet in den Kindertageseinrichtungen einen leichten Rückgang bei den Anmeldezahlen für das Jahr 2025/2026. &bdquo;Wir sind weg von der Überbelegung. Zum ersten Mal seit zehn Jahren mussten wir keine Absagen erteilen“, lautete die positive Nachricht von Marie Brokmeier vom Fachbereich Bildung, Sport und Kultur. Jetzt stellte sie den Mitgliedern des Sozialausschusses die Zahlen des Bedarfsplans vor. Als bedeutsame Veränderung für das neue Kita-Jahr erläuterte sie das Gruppenstärkeabsenkungsmodell, das zunächst in den Kitas Boke und Schöning als kreisweites Modellprojekt zum Tragen käme. Bei dem Modell wird die Größe der Gruppen mit Integrationskindern reduziert. Ein Integrationskind belegt somit zwei Plätze. Das verbessere die Betreuungsqualität und es seien lediglich zusätzliche Fachkraftstunden, aber kein weiteres Personal erforderlich, erklärte Brokmeier. Das Jugendamt des Landschaftsverbands Westfalen Lippe (LWL) finanziert die für die Absenkung wegfallenden Pauschalen gemäß des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) und die zusätzlichen Fachkraftstunden. Von der Behörde erhalten die Modell-Kitas erhöhte KiBiz-Pauschalen für Kinder mit Behinderung und zusätzliche Eingliederungshilfeleistungen. Das Modell böte eine vielversprechende Alternative zur Anstellung von kostenintensiven Integrations-Zusatzkräften, so Brokmeier. Im Bezirk des Landschaftsverband Rheinland würde das Modell bereits angewandt. Beim LWL sei Delbrück eine der ersten Kommunen, die ihr Interesse bekundet hätten. Mit Salzkotten und Borchen gäbe es bereits einen Austausch. Nach der Vorstellung sei die Resonanz aus den Kita-Teams im Delbrücker Stadtgebiet sehr positiv ausgefallen. Keine Fusion der Kitas in Schöning und Boke Wilden Gerüchten über die Fusion der Kitas in Schöning und Boke erteilte die Sachgebietsleiterin eine klare Absage. Bei zu geringen Anmeldezahlen für die Bestandsgruppenstruktur sei die Schließung jeweils einer Gruppe in Boke und Schöning eine Option gewesen. Die zweite Option sei das vorgestellte Modell, das auf einer einjährigen pädagogischen Erprobungsphase basieren würde. &bdquo;Wir planen keine weiteren Kitas. Mit 14 städtischen Einrichtungen stehen wir kreisweit an der Spitze, woraus wir den Anspruch herleiten, noch aktiver für den Kinderschutz einzutreten,“ informierte die Verwaltungsexpertin über den Einsatz einer insoweit erfahrenen Fachkraft (InsoFa). Der Fachbereichsleiter Manuel Tegethoff betonte, es sei wichtig, dass die Mitarbeitenden Unterstützung bei der Beurteilung im Bereich Kinderschutz erhalten. Derzeit werden zwei Fachkräfte ausgebildet. Auf Wunsch der internen Kita-Landschaft würde ein Netzwerk für den Kinderschutz aufgebaut. Der kommunale Allgemeine Soziale Dienst (ASD) erhielte Entlastung bei den Erstberatungen nach Meldungen möglicher Kindeswohlgefährdungen. Delbrücks Versorgungsquote bei U3-Kinder ist besser als im Kreisgebiet Marie Brokmeier lobte die große Trägervielfalt: &bdquo;In den Kita-Bedarfsplan fließen alle Zahlen der städtischen Kitas und der Kitas unter freier Trägerschaft ein.“ In Delbrück und den neun Ortsteilen gibt es insgesamt 885 Kinder unter drei Jahren. Sie freute sich über die Versorgungsquote von 48 Prozent bei den U3-Kindern, im Kreis Paderborn liegt die Quote bei 44,4 Prozent. Für die meisten Kinder hätten die Eltern 45- sowie 35-Stunden-Plätze gebucht. Sie nannte weitere Zahlen des Kita-Bedarfsplans. Bei den 428 belegten U3-Plätzen sind 133 Kinder unter zwei Jahre alt. In den 14 städtischen Einrichtungen wird es weiterhin 50 Gruppen geben, in denen 899 Kinder (538 in den Ortsteilen) betreut werden. Das sind 13 weniger als 2024/2025. Neu angemeldet wurden 42 integrative Kinder, im Vorjahr waren es 49. Durchschnittlich 90 Prozent aller Kinder, die eine städtische Einrichtung besuchen, essen in ihrer Kita zu Mittag. Spitzenreiter dieses personalintensiven Betreuungsangebots sind in Delbrück-Mitte das Familienzentrum Purzelbaum mit 93,42 Prozent und die Kita Kunterbunt mit 92,59 Prozent sowie die Kitas Boke und Anreppen mit jeweils 92,45 Prozent. Alle anderen bewegen sich zwischen 81 und 91 Prozent. Die geringsten Auslastungen gibt es in den Kitas Lippling (81,13 Prozent) und Regenbogen (85 Prozent).

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