Zu wenige Kita-Plätze in Löhne: Für wen es besonders schwierig ist

Löhne. Beim Ausbau der Kita-Plätze ist weiterhin noch einiges zu tun. Auch im Kita-Jahr 2025/26 gibt es längst nicht für jedes Kind auch einen Platz in einer Löhner Kita. Das geht aus aktuellen Zahlen des Amts für Kinder, Jugend und Familie hervor, die am Mittwoch, 12. März, im Jugendhilfeausschuss diskutiert werden. Dabei geht es auch darum, wie der Betreuungsbedarf in Zukunft besser abgedeckt werden kann. Und das ist auch weiterhin dringend nötig, auch wenn die Werrestadt prozentual weiterhin über dem Landesschnitt liegt. Derzeit gibt es für Kinder unter drei Jahren (U3) insgesamt 271 Plätze in den Löhner Kitas. Das entspricht einer Versorgungsquote von 28,28 Prozent. 160 zusätzliche Plätze in der Kindertagespflege hinzugerechnet, erhöht sich die Quote im U3-Bereich auf 44,78 Prozent. Dem gegenüber stehe aber auch ein deutlich gestiegener Bedarf, berichtet das Jugendamt. Bei den Kindern über drei Jahren (Ü3) liegt die Versorgungsquote mit 1.130 Plätzen immerhin bei 97,41 Prozent. Kitas in Not: Jetzt bittet auch der Waldkindergarten um Hilfe von der Stadt Besonders viel fehlt im U3-Bereich .responsive23-kJtbHk5ixmxMYbsM-ttc-linechart-versorgungsquote-kita-plaetze { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-kJtbHk5ixmxMYbsM-ttc-linechart-versorgungsquote-kita-plaetze { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-kJtbHk5ixmxMYbsM-ttc-linechart-versorgungsquote-kita-plaetze { padding-top: 142.86%; } } Für das Kita-Jahr 2025/26 liegen laut Verwaltung 468 Neuanmeldungen vor, denen 366 freie Plätze gegenüberstehen. Also 102 Plätze zu wenig. Insgesamt fehlen 75 U3- und 27 Ü3-Plätze. Diese verteilen sich jedoch nicht gleichmäßig auf das Stadtgebiet. Während in Löhne-Ort und Mennighüffen-West die Anmeldungen den Plätzen ungefähr entsprechen, hat Obernbeck zwar mehr als genug Ü3-Plätze, aber zu wenig U3-Plätze. In Halstern, Mennighüffen-Ost, Melbergen/Wittel und Löhne-Bahnhof spricht die Verwaltung von einer leichten Unterversorgung. In Gohfeld gibt es vor allem im U3-Bereich eine Unterversorgung. Dies sei in erster Linie auf den notwendigen Neubau der Kita &bdquo;In den Tannen“ in Gohfeld zurückzuführen, erklärt das Jugendamt. Das Gebäude der Kita ist baufällig, zudem wechselt sie im Herbst den Träger von der AWO OWL zum Kitaverband im evangelischen Kirchenkreis Vlotho. Während der Neubau-Phase sollen zwei provisorische Gruppen im Simeon-Gemeindehaus die Betreuung der Kinder gewährleisten, die jetzt schon in der Kita angemeldet sind. U3-Plätze können dort aber aktuell nicht angeboten werden. &bdquo;Zum Kindergartenjahr 2026/27 wird mit der Inbetriebnahme des Neubaus gerechnet“, schreibt die Verwaltung. Im Zuge der mittelfristigen Ausbauplanung sei dort dann eine Einrichtung mit fünf Gruppen – und neuen U3-Plätzen – vorgesehen. Hunderte Kitaplätze weniger: Brauchen Eltern keine U3-Betreuung mehr? Kompensation über Kindertagespflege Die Situation bei der Kita &bdquo;In den Tannen“ sei außerdem ein Grund dafür, dass im kommenden Kita-Jahr auch insgesamt zunächst einmal weniger Plätze zur Verfügung stehen als im Vorjahr. Die Gesamtzahl schrumpft von 1.422 auf 1.401. Darin enthalten sind auch schon die beiden provisorischen Gruppen mit 45 Ü3-Plätzen für die Bestandskinder der Kita &bdquo;In den Tannen“ sowie 50 provisorische Ü3-Plätze in der evangelischen Kita &bdquo;Himmelsstürmer“ in Obernbeck. Für Letztere werden laut Verwaltung die Pavillons hinter der ehemaligen Werretalschule genutzt. Im U3-Bereich könne zudem über die Kindertagespflege kompensiert werden, sei außerdem die Umwandlung einiger der Plätze in den Kitas in Ü3 vereinbart worden. Die Fachberatung sei zudem im Gespräch mit mehreren Interessenten für Kindertagespflegen in Löhne. &bdquo;Bislang sind zusätzliche Kindertagespflegestellen aber noch nicht in Aussicht“, heißt es weiter. Sechs Häuser, drei Tagespflegen: Die wohl kinderfreundlichste Straße in Löhne Mittelfristig soll neben dem geplanten Neubau in Gohfeld auch geschaut werden, wo weitere Kapazitäten geschaffen werden können. So sei das Amt für Kinder, Jugend und Familie im Gespräch mit dem evangelischen Kirchenkreis Herford. Hierbei gehe es um Ausbaumöglichkeiten in Mennighüffen und Halstern. Besondere Herausforderungen für die Planung Die Verwaltung betont, dass eine langfristige Planung des Betreuungsbedarfs gar nicht so einfach sei. So sei Zuwanderung ein wichtiger Faktor: Das betrifft sowohl junge Familien, die für die Arbeit nach Löhne ziehen als auch andere, schwer vorherzusagende Zuwanderungsbewegungen. So hatte der Zuzug von ukrainischen Familien 2022 zu deutlich mehr Anmeldungen geführt. Auch andere demografische Effekte, wie der kleine Corona-Baby-Boom 2021, zeigen ihre Wirkung. Von solchen Schwankungen mal abgesehen, ist klar, dass Löhne noch einiges für den notwendigen Kita-Ausbau bewältigen muss. Besondere Herausforderung bleibt dabei der Fachkräftemangel bei den Erzieherinnen und Erziehern und natürlich auch die Kosten. Im laufenden Haushaltsjahr übersteigen im Bereich Kindertageseinrichtungen die Ausgaben die Einnahmen um 7,2 Millionen Euro. Bei den Kindertagespflegen gibt es ein Minus von 1,6 Millionen Euro.

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