Nach Delbrück fließen Millionen für Schule und Bikepark

Delbrück. Der Weg vom Fototermin mit Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz führte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) zügig in den schweren Dienst-Mercedes: Schaltgespräch mit Ministerpräsident Armin Laschet sowie Bürgermeistern und Landräten aus den Flutregionen. Die Mammutaufgabe, die vor allem die Menschen der überschwemmten Orte bewältigen müssen, treibt auch die Politik vor sich her. Trotz der Lage wollte Scharrenbach aber nach Delbrück kommen und den lange zugesagten Termin einhalten. Hier blickt sie nicht in entsetzte, sondern in ziemlich fröhliche Gesichter. Kein Wunder, denn die Ministerin hatte die Bewilligung für eine große Fördersumme dabei. Vom Geld soll auch Delbrücks Nachwuchs profitieren. Knapp drei Millionen Euro Fördermittel von Land und Bund fließen in die zweitgrößte Stadt im Kreis. Gut 42.000 Euro sind für den Bikepark am Nordring neben dem Abenteuerspielplatz vorgesehen, der rund 44.000 Euro kosten soll. Ähnlich wie die Bike-Anlage am Lippesee sollen Kids mit Rädern hier wilde Fahrten und Stunts vollführen können – in einem Umfeld ohne Beton, dafür mit aufgeschütteten Erdhügeln. Fachbereichsleiter Manuel Tegethoff will zeitnah mit den Ausschreibungen starten und zuvor Jugendliche und Anwohner für die Ausgestaltung des Areals bei einem Workshop ins Boot holen. Eine 70-fach höhere Fördersumme schießen Bund und Land bei der Sanierung des Gymnasiums zu. Gefördert wird aus Berlin und Düsseldorf der Umbau von Gymnasialräumen, die künftig auch als Bürgerbildungszentrum für Vereine und Initiativen offen stehen sollen. Die Kosten für dieses Vorhaben belaufen sich laut Stadt auf 5,8 Millionen Euro, 2,9 Millionen davon fließen als Förderung. Das Gebäude soll zu diesem Zweck im Erdgeschoss umstrukturiert werden. Es sollen zwei Mehrzweckräume mit jeweils 70 Quadratmetern entstehen. Beide können über 140 Quadratmeter auch gemeinschaftlich genutzt werden. Zudem sind energetische, technische und brandschutztechnische Sanierungen des Hagedornforum und von 16 Klassenräumen für die Nutzung als Bürgerbildungszentrum geplant. Der gesamte Bereich soll barrierefrei gestaltet werden. Nach den Sommerferien geht's in Container Die komplette Sanierung des Gymnasiums, dessen Bau in weiten Teilen aus den 70er Jahren stammt, kalkuliert Bau-Fachbereichsleiter Markus Hückelheim auf knapp 15 Millionen Euro. Unklar ist, ob dafür weitere Fördermittel gewonnen werden können. Die Komplettsanierung ist in fünf Bauabschnitten für vier Jahre angesetzt. Nach den Sommerferien ziehen die ersten acht Klassen in eine Containeranlage, die in zwei Etagen an der Marktstraße steht. Baubeginn ist im Oktober geplant. Hückelheim lobt, dass die Vorbereitung des Projekts in großer Harmonie mit der Schule vonstatten ging. Er bereitet dennoch alle Beteiligten im Schulbetrieb auf &bdquo;Einschränkungen und Störungen" vor. Die Delbrücker Projekte sind für die aus Unna stammende Ministerin kein Neuland. Bürgermeister Peitz berichtet von Telefonaten mit Scharrenbach, die sich Zeit nehme für die Belange der Kommunen. Bei allem Lob will es der Rathauschef aber auch nicht versäumen, der potenziellen Laschet-Nachfolgerin als Ministerpräsidentin noch einen Wunsch mit auf den Weg zu geben. Die Förderung für den Anbau am Sportheim des Delbrücker SC hat es in der jüngsten Bewilligungsrunde nicht gegeben. Doch Peitz lässt nicht locker und diktiert der Ministerin in ihren Notizblock, wie wichtig dieses sei, damit auch Frauen und Mädchen dort duschen könnten. Das Kabinettsmitglied notiert und ist mit den Gedanken aber auch schnell wieder bei den Flutopfern. Ein Katastrophenfonds, den Bund und Länder mit Geld befüllen sollen, muss organisiert werden. &bdquo;Wir bauen alles wieder auf", verspricht Scharrenbach. Das hat sie auch dem Bürgermeister von Stolberg gesagt. Dort war gerade erst die Innenstadt – auch mit Fördergeldern – für 20 Millionen Euro saniert worden. &bdquo;Alles weg", sagt sie.

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