Karneval: Trotz Corona gibt es in Delbrück einen humorvollen Schlagabtausch

Delbrück. Dass der Rosenmontags- und der Kinderzug der &bdquo;Eintracht von 1832" Delbrück nicht stattfinden konnte, mussten die Jecken bereits 1991 wegen des Golfkriegs und 1997 wegen der Schweinegrippe hinnehmen. Irgendwie gefeiert haben die Mitglieder der ältesten und größten Narrengemeinschaft Westfalens trotzdem. Aber in der 189. Session geht nicht einmal das. &bdquo;Wie alle anderen schaffen wir es, zu verzichten", vermeldete der Vorsitzende Peter Josephs am Freitagabend in der Stadthalle offiziell die Absage der Umzüge, des Kranzreitens und aller Sitzungen. &bdquo;In Corona-Zeiten ist sogar unsere Generalversammlung absolut denkwürdig. Ich muss heute allein singen", stimmte der Vereinschef neben den eigenen Fastnachtsliedern den Narrenruf &bdquo;Ha ha vertuit sik" an. Das bedeutet, die schlechte Laune verzieht sich. Und die ließen sich die Protagonisten nicht vermiesen. Mit ihrem humorvollen Schlagabtausch sorgten sie für beste Unterhaltung. Närrischer Gottesdienst in der Pfarrkirche Die Sessionseröffnung am 11. November plant der Vorstand im kleinen Rahmen. &bdquo;Ein Motto wird es geben. Denkt euch was Schönes aus, aber ohne Corona", baten Präsident Peter Hartmann und Vize Ralf &bdquo;Nippel" Brüggenthies um Vorschläge, die bei Pache am Kirchplatz und unter www.karneval-in-delbrueck.de eingereicht werden können. Am Karnevalssonntag wollen die Narren ihren Gottesdienst in der Pfarrkirche feiern. Josephs und der zweite Vorsitzende Lars Rodewald erläuterten die Möglichkeiten, die im Elferrat diskutiert wurden. Das Kranzreiten als Kulturveranstaltung zu feiern, sähen sie bei mehr als 1.000 Jecken kritisch. Das Vorhaben in Paderborn, den Zug ausfallen zu lassen, aber eine Party zu feiern, könne man nicht nachvollziehen. Wie in Düsseldorf, den Rosenmontag im Stadion zu feiern, käme auch nicht Frage. Der Vorsitzende kündigte an, dass sich Vertreter der Karnevalsvereine des Kreises Paderborn am Montag, 19. Oktober, in Scharmede treffen, um sich auszutauschen. Melcher verlässt nach 32 Jahren den Elferrat Der Abschied von Hans Melcher nach 32 Jahren Engagement im Elferrat gehörte zu den Höhepunkten des Abends. Der 71-Jährige trat 1984 dem Verein bei und repräsentierte ihn 1985 als Kranzkönig. Josephs attestierte dem unermüdlichen &bdquo;Mann für alle Fälle" handwerkliches Geschick und lobte den Musiker als Verbindungsmann zur Stadtkapelle. Alle erhoben sich, als eine kleine Abordnung unter der Leitung von Bernd Schnittker ihren Flügelhorn-Spieler mit dem Gassenhauer &bdquo;Junge aus Westfalen" begleitete. Meinolf Päsch hört als langjähriger Kassenprüfer auf Die neu gewählten Elferräte Markus Berhorn (Prinz 2018), Oliver Brinkmeyer (Reiter an der Standarte), Jürgen &bdquo;Joschi" Stamm (Delbrücker Sänger), Benedikt Knapp (Kranzkönig 2019), Klaus &bdquo;Diego" Gosny (Haus- und Hoffotograf) und Bernd Austerschmidt (Prinz 2015) verbreiteten Aufbruchstimmung. Über den großen und kleinen Verdienstorden freuten sich die Elferräte Carsten Rediker und Carsten Chomiak. Ihre Bestätigung für weitere drei Jahre nahmen Johannes Grothoff, Peter Horenkamp, Volker Protte, Josef Donhoff, Thomas Wook, Christof Bertram, Dominik Schilling, Carsten Rediker, Philipp Fecke, Thorsten Päsch, Wigbert Jakobi und Dirk Meier an. Theo Beiwinkel erntete viel Applaus für zwei Jubiläen. Er ist seit 55 Jahren Mitglied und war vor vier Jahrzehnten Prinz Karneval. 15 Mitglieder blicken auf 22 Jahre und zwölf auf 44 Jahre Mitgliedschaft zurück. Nach 37 Jahren legte Meinolf Päsch das Amt des Kassenprüfers nieder. Sein Sohn Fabian Päsch wurde neu bestimmt und unterstützt jetzt Prüferin Manon Brüggemann. Kosten für Sicherheit steigen enorm Karneval kostet auch Geld: Kassierer Heinz-Dieter Rath geht davon aus, dass die Kosten für die Sicherheit in der Stadthalle und auf den Straßen in wenigen Jahren auf über 30.000 Euro steigen würden. 2019 hat die Eintracht mit 1.136 die angepeilte Mitglieder-Marke 1.111 deutlich geknackt. Vize-Kassierer Hartwig Tanger vermeldete eine Steigerung auf aktuell 1.147 Mitglieder. Davon sind 27 Prozent weiblich. Ziel sei es weiter, die Jugend für den traditionellen Delbrücker Karneval zu begeistern, bewertete Tanger die positive Altersstruktur. &bdquo;Wir rücken mit Abstand näher zusammen", versuchten die Trainerinnen Christina Eikel und Kathrin Bücker der schwierigen Situation aller Garden etwas Positives abzugewinnen. &bdquo;Wir dürfen hier in der Stadthalle auf der Bühne unsere Tänze einstudieren", versprachen sie, die wichtige Jugendarbeit aufrecht zu erhalten. &bdquo;In das Museumsstübchen im Heimathaus dürfen nur zwei Personen, aber sie können ja nacheinander hineingehen", warb Reinhold Hartmann für die beliebten Führungen. Absprachen nimmt er unter Tel. (05250) 84 02 entgegen.

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