800 Jecken feiern in Delbrück einen Karnevalsabend für die Ewigkeit

Delbrück. Es war eine Sitzung allererster Güte, die Peter Hartmann in seinem 25. Jahr als Präsident der &bdquo;Eintracht von 1832“ den mehr als 800 Jecken in der Delbrücker Stadthalle präsentierte. Eine Jubelrakete nach der anderen schossen sie gemeinsam in den Karnevalshimmel und verwandelten die Halle in ein närrisches Tollhaus. Fantastische Büttenreden, fetzige Live-Musik und hinreißende Tänze hielten das Stimmungsbarometer konstant auf &bdquo;heiß“. Henny Moor und Josef Zeyen wurden zu &bdquo;Doktoren der Unwuiserigge“ gekürt. Nach 13 Jahren Bühnenabstinenz schenkte Humorist Reinhold Hartmann seinem Sohn Peter zum Jubiläum ein Comeback. Der Eintracht-Vorsitzende Bernd Austerschmidt und sein Vize Lars Rodewald riefen die völlig überraschten Mitglieder des Ältestenrats auf die Bühne, um ihren vor großer Kulisse die roten Hüte aufzusetzen. Die Auszeichnung &bdquo;Doktor humoris causa (Dr. h.c.) der Unwuiserigge“ sei die höchste Ehrung, die der traditionsreiche Verein zu vergeben habe, leitete Austerschmidt die Laudationen ein. Die Geehrten sind seit 1969 Mitglieder, traten 1982 in den Elferrat ein und gehörten 1975 zu den Gründern der Gesangsgruppe Kellermeister. Beide sind Träger des Goldordens vom Bund Deutscher Karneval (BDK). Henny Moor ist Erfinder des Festes für Daheimgebliebene auf seinen &bdquo;Moorschen Wiesen“, bei dem über Jahrzehnte Spendengelder für die Caritas-Konferenz gesammelt wurden. Zudem machte er sich als Wagenbauer und Teilnehmer in den Umzügen verdient. Ein Abend voll närrischer Glückseligkeit Josef Zeyen war jahrelang in den Katakomben der Stadthalle zu finden, wo er sich akribisch um die Betreuung der Künstlerinnen und Künstler kümmerte. Nach wie vor ist als Fähnchenverkäufer bei den Umzügen, beim Bühnenaufbau und beim Bau des Prinzenwagens aktiv. Alle Gäste im Saal erhoben sich und schmetterten zu Ehren der beiden den &bdquo;Jungen aus Westfalen“. Auch interessant: &bdquo;Eintracht Delbrück von 1832“: Der älteste Karnevalsverein der Region ist bereit fürs Finale Der Orden des unbekannten Spenders ging in diesem Jahr an Peter Hartmann (Apotheker). &bdquo;Wenn wir dich brauchen, bist du da“, lobte der Eintracht-Chef sein Engagement. Abschied nehmen hieß es für das Kranzkönigspaar Steffen Kückmann und Katharina Tanger. &bdquo;Vielleicht habe ich am Montag auf dem Reitplatz noch einmal so ein Glück“, erklärte in seiner gereimten Dankesrede, er wolle die Kette nicht kampflos abgeben. Hier geht es zum: Karnevals-Liveticker fürs Paderborner Land &bdquo;Das Brauchtum der Büttenrede hängt am seidenen Faden“, sprach Peter Hartmann eine große Herausforderung an. Am Samstag schwelgte er in Glückseligkeit, denn gleich drei &bdquo;Wortakrobaten“ rissen alle von den Stühlen. Schon beim Einzug von Reinhold Hartmann, eine der prägenden Figuren der Eintracht, flippten die Jecken aus. Der Vorzeige-Humorist, der die KPD (Karnevalspartei Delbrück) gewählt hat, räumte mit der Ampel auf, bevor er seine mit Lokalkolorit gespickten Kalauer zum Besten gab. Rockige Versionen Delbrücker Karnevalslieder Comedian &bdquo;Amjad“, ein sympathischer Palästinenser mit Rucksack, zollte dem 82-jährigen Hartmann riesigen Respekt. In seinem Stand-up-Programm nahm er deutsche Redewendungen und arabische Bräuche auf Korn. Seine Donald-Duck-Nummer versetzte das Narrenvolk in schiere Begeisterung. Zum Thema: Beim Delbrücker Karneval gibt es erstmals einen Solo-Tanzmajor Der WDR-Komödiant René Steinberg kam mit der Botschaft: &bdquo;Make Humor great again.“ Wie bereits vor zwei Jahren machte er für Delbrück eine große Ausnahme: &bdquo;Ich trete nur hier auf einer Narrenbühne auf.“ Er verzückte die Gäste mit fulminanten Kabarett-, Gesangs- und Tanzeinlagen. &bdquo;Oh, wie ist das schön“, konnte das jecke Publikum nicht genug davon bekommen. Eigene Songs und rockige Versionen alter Delbrücker Karnevalslieder sind das Markenzeichen der Live-Band &bdquo;Brocken der Heimat“. Jonas Wolf, Tobias Bolte, Florian Kroker, Rainer Henneke, Jürgen Melcher und der ehemalige Kranzkönig Benedikt Knapp brachten den Saal zum Beben. Mit ihrem Live-Act versetzten Joschi Stamm und Anna Fortmeier-Borheyer als singendes Duo &bdquo;Joschi und Anna“ alle in Ekstase. &bdquo;Das ist sensationell“, kommentierte Präsident Peter Hartmann die Darbietungen der Prinzen-, Jugend- und Kindergarde, des Solomariechens Mia Dunschen, des Jugendsolomariechens Johanna Kampmeier und des Tanzmajors Felix Bertram. Als quirlige &bdquo;Bienen“ schenkten die Showtänzerinnen der Gruppe &bdquo;Shiva“ dem Publikum ein sonniges Programm-Finale. Lesen Sie auch: Neuer Karnevalsprinz in Delbrück regiert und dirigiert Gregor I. Hüllmann holte sich stellvertretend für alle Aktiven im Verein seinen persönlichen Betreuer Philipp Fecke auf die Bühne, um Danke zu sagen. &bdquo;Ihr habt Eintracht im Blut und Konfetti im Herzen“, wandte er sich an die Mädels &bdquo;seiner“ Prinzengarde und schenkte ihnen Rosen.

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