Delbrück

Kräftige Finanzspritze für Delbrücker Sportvereine

Aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ werden in Delbrück 433.000 Euro für die geplanten Projekte gezahlt. Warum Fußballvereine diesmal leer ausgehen.

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13.09.2020 | 13.09.2020, 08:00

Delbrück. Insgesamt neun Delbrücker Sportvereine können sich über eine kräftige Finanzspritze aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022" freuen. Insgesamt wurden 432.770 Euro für die geplanten Projekte der Vereine bewilligt. Aber nicht jeder Antrag kam durch. Zwölf Vereine hatten für 33 Projekte, um eine Investitionssumme von rund 1,8 Millionen Euro gebeten. Über die Verteilung des Geldes hatte der Stadtsportverband Delbrück zu entscheiden. Förderbedingung war, dass das Geld ausschließlich für vereinseigene oder langfristig von den Vereinen gepachtete Sportstätten beantragt werden kann.

Eine vom Stadtsportverband (SSV) gebildete Arbeitsgruppe aus eigenen Vorstandsmitgliedern (Bernhard Hoppe-Biermeyer, Frank Ewen, Michael Hartmann und Silke Hüllmann) besuchte alle Vereine, um sich vor Ort zu informieren. Die Gruppe erarbeitete eine Förderliste, beriet sie mit Vertretern aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen, stellte sie dem Sportausschuss vor und verabschiedete die Liste jetzt in einer Mitgliederversammlung im Sport- und Begegnungszentrum in Westenholz.

NRW fördert nur ein Projekt pro Verein

Nach den Parteien folgten auch die Sportvereine dem Vorschlag des Vorstandes einstimmig. Reinhold Höber, Vorsitzender des Tennisclubs Westenholz, dankte dem SSV-Vorstand stellvertretend für alle Sportvereine im SSV dafür, dass es der Arbeitsgruppe gelungen sei, einen von allen akzeptierten Vorschlag erarbeitet zu haben. „Dass das alles so glatt geht, hatten wir vorher auch nicht unbedingt erwartet", gab SSV-Vorsitzender Bernhard Hoppe-Biermeyer den Dank gern an die Sportvereine zurück. Grundsätzlich seien in Delbrück die Projekte mit denen vom Land vorgegebenen Untergrenzen gefördert worden, das seien 50 Prozent der Investitionssumme oder 10.000 Euro als Mindestsumme.

Außerdem fördere das Land von keinem Verein mehr als ein Projekt, erläuterte Hoppe-Biermeyer die Eckpunkte des Vorschlags. „Dadurch können wir unter dem Strich mehr Vereine und Projekte fördern", erklärte der langjährige SSV-Vorsitzende, der auch Sprecher aller Stadt- und Gemeindesportverbände im Kreis Paderborn und Vorsitzender des Sportausschusses im Düsseldorfer Landtag ist.

Fußballer wurden schon oft unterstützt

Ein weiteres Kriterium sei, dass alles außer Fußball gefördert werde. „Wir hatten uns die Förderhistorie angesehen und festgestellt, dass in den letzten Jahren überwiegend der Fußball in den Genuss von finanzieller Unterstützung durch die Stadt gekommen ist. Das räumten auch die betroffenen Fußballvereine ein", erläuterte Bernhard Hoppe-Biermeyer die Entscheidungsfindung.

Der Stadtsportverbands-Vorsitzende Bernhard Hoppe-Biermeyer stellte die Förderliste dem Sportausschuss und den Sportvereinen in Delbrück vor. - © Hoppe-Biermeyer
Der Stadtsportverbands-Vorsitzende Bernhard Hoppe-Biermeyer stellte die Förderliste dem Sportausschuss und den Sportvereinen in Delbrück vor. | © Hoppe-Biermeyer

Die dicksten Schecks bekommen der SV GW Anreppen (150.300 Euro) für den Anbau eines Gymnastikraums an das Sportheim, der SC BW Ostenland (111.770 Euro) für den Ersatzbau des Pavillons neben der Reitsporthalle und der Reitverein „Delbrücker Land" Westenholz (67.900 Euro) für die Dachsanierung und Umstellung auf LED-Technik an der Reithalle. Des Weiteren werden gefördert: SuS Boke (37.200 Euro für den Bau einer Leichtathletiklaufbahn mit Weitsprunganlage im Waldstadion), TC Delbrück (15.200 Euro für die Sanierung des Sanitärbereichs im Clubhaus), RFV Graf Sporck Delbrück (10.000 Euro für die Sanierung der Damentoiletten auf der Reitsportanlage),TC Steinhorst (10.000 Euro für die Grundsanierung eines Tennisplatzes), Schießsportverein St. Hubertus Lippling (17.200 Euro, Digitalisierung des Schießstandes) und FC Westerloh-Lippling (13.200 Euro für Brunnenbohrung, Wasseraufbereitung und Umbau der Beregnungsanlage auf der Tennisanlage).

Sechs Vereine investieren aus eigener Kasse

Sechs der neun Vereine haben erklärt, die zweite Hälfte der Kosten aus eigener Kraft aufzubringen. Drei Vereine (GW Anreppen, SuS Boke, FC Westerloh) haben Anträge über eine weitergehende Förderung an die Stadt gestellt. Der Antrag des TC Westenholz für eine Förderung des Baues einer Terrassenüberdachung am Clubhaus werde mit 6.800 Euro aus dem Preisgeld von „Mission Olympic" gefördert, wie Hoppe-Biermeyer mitteilte.

Ebenfalls 3.000 Euro aus diesem Topf des Stadtsportverbandes erhalte die DJK Delbrück für den Bau eines Flutlichts am Bouleplatz. Damit stimmte die Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes der Förderung von insgesamt elf Vereinen zu.