Halle für den Bücherbus im Kreis Paderborn muss für eine Million Euro verlängert werden

Kreis Paderborn. Der Bücherbus des Kreises Paderborn ist dafür da, um die Menschen im südlichen Paderborner Land mit Lesestoff zu versorgen. Wenn die fahrende Bücherei aber nicht auf Tour ist, braucht sie auch eine sichere Heimat. Im nächsten Jahr gibt es für den Bus ein neues Zuhause - an historischem Ort in Wewelsburg. Das hat die Kreisverwaltung auf Anfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ nun mitgeteilt. Das für den Bus vorgesehene Gebäude ist allerdings noch nicht groß genug - und erhält deshalb nun eine Verlängerung. Angefahren werden vom Bus aktuell 45 Ortschaften in den Städten Bad Wünnenberg, Büren, Delbrück, Lichtenau und Salzkotten. Es gibt einen festen Fahrplan mit 76 Haltepunkten, wobei die Touren wochenweise wechseln. Die mobile Bücherei unter der Leitung von Heinz-Josef Struckmeier ist seit 1971 eine Institution in den angefahrenen Orten. Kreismusikschule Paderborn und Bücherbus waren über Jahrzehnte in Büren an der Lindenstraße untergebracht. Der Kreistag entschied im Jahr 2020 dann, die Kultureinrichtungen des Kreises mit dem Kreismuseum, der Kreismusikschule und der Kreisfahrbücherei in Wewelsburg zu konzentrieren. Einige Mitarbeiter sind schon nach Wewelsburg umgezogen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Kulturbereich und der Kreismusikschule bezogen daraufhin schon 2023 ihre Büros in der sanierten Häftlingsküche des ehemaligen Konzentrationslagers Niederhagen in Wewelsburg. Die Mannschaft des Bücherbusses blieb samt Fahrzeug jedoch vorerst in Büren. Anfang 2026 soll nun auch dieser Umzug vollzogen werden. Wer dieser Tage an der ehemaligen Häftlingsküche unweit des Mahnmals für die KZ-Opfer vorbeikommt, sieht, dass dort bereits gewerkelt wird. Zum Thema: Der neue Bücherbus im Kreis Paderborn nimmt offiziell Fahrt auf Beim Gebäude handelt es sich um eines mit besonderer Geschichte. Die einstige Häftlingsküche war ab 1954 von der Wewelsburger Feuerwehr genutzt worden. 2016 plante dann die Stadt Büren, diese Räumlichkeiten für Feuerwehrzwecke auszubauen. Deshalb errichteten die Kameraden an Ort und Stelle in Eigenleistung eine neue, große Fahrzeughalle. Kurz vor Beginn des geplanten Umbaus des Seitentraktes, in dem sich früher Flüchtlingswohnungen und später Sozialwohnungen befanden, erteilte jedoch die LWL-Denkmalpflege einen Baustopp. Zahlreiche originale Bauspuren aus der KZ-Zeit machten eine Unterschutzstellung erforderlich. Für die Feuerwehr war es ein Schock, doch es entwickelte sich für die Blauröcke eine noch bessere Lösung. Auch interessant: Einzigartig in OWL: Bibliothek auf Rädern im Kreis Paderborn Kreis Paderborn hat Gebäude in Wewelsburg übernommen Nachdem sich die Freiwillige Feuerwehr in einem &bdquo;Public Private Partnership“-Projekt in einer viel beachteten Anstrengung als Alternative für einen Neubau an der Böddeker Straße entschieden hatte (Eröffnung 2022), erwarb der Kreis Paderborn 2018, wie seine Pressestelle in Erinnerung ruft, zunächst den Seitenflügel der ehemaligen Häftlingsküche und sanierte ihn zum Preis von 700.000 Euro mit EU- und Landesmitteln. 2020 habe der Kreis dann auch die ehemalige Häftlingsküche und die Fahrzeughalle gekauft, um hier die Belegschaft der Kreismusikschule und des Bücherbusses unterzubringen. Durch die Corona-Pandemie verzögerten sich jedoch die Baumaßnahmen. Lesen Sie auch: Bei Büren baut ein ganzes Dorf das neue Feuerwehrhaus Um nun sowohl die Garage für den Bus als auch Magazinräume für den Bestand an Bücherei-Medien sowie zusätzlich Büroräume für das Team zu schaffen, wird jetzt die – noch einst von der Freiwilligen Feuerwehr errichtete - Fahrzeughalle im Niederhagen für rund eine Million Euro umgebaut. Die Außenhaut und das Dach der Halle sollen dabei weitgehend erhalten bleiben. Nach vorn hin werde nun aber verlängert, da der Bus deutlich größer ist als ein Feuerwehrwagen.

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