Bildung im Paderborner Land

Liebfrauengymnasium wird teurer: Büren plant 3,7 Millionen Euro ein

Die Sanierung steht an. Ein Konflikt herrscht zudem bei der Aufteilung der Schulträgerfinanzierung. Nur mit einer von zwei Nachbarstädten herrscht Einigkeit.

Das Liebfrauengymnasium ist in die Jahre gekommen. Im Hintergrund ist der sogenannte Neubau zu sehen, der aufgestockt werden soll. Rechts liegt die Turnhalle. | © Johannes Büttner

07.06.2024 | 07.06.2024, 10:30

Büren. Mit der geplanten Umstellung des Liebfrauengymnasiums Büren (LFG) von G8 auf G9 zum Schuljahr 2026/2027 steigt durch die erwarteten zusätzlichen 100 bis 120 Kinder auch der Raumbedarf und bestehende Räume müssen energetisch auf Stand gebracht werden.

Nach aktueller Kostenschätzung werden laut Bürens Stadtverwaltung hierfür etwa 8 Millionen Euro benötigt. 7,1 Millionen Euro sollen von den drei Schülerkommunen Salzkotten, Bad Wünnenberg und Büren aufgebracht werden. Mit Ratsbeschluss von Donnerstagabend, 6. Juni, wird die Stadt Büren dabei eine tragende Rolle übernehmen und 3,7 Millionen Euro, also mehr als 50 Prozent der Kosten, bereitstellen.

Bei der Einbringung des Nachtragshaushalts für 2024 im vergangenen Februar waren Verwaltung und Lokapolitik zunächst noch von einem gesamten Investitionsvolumen in Höhe von rund 7,1 Millionen Euro ausgegangen. Die nun kalkulierten Mehrkosten von 900.000 Euro seien einerseits mit der zwischenzeitlichen Baukostenindexsteigerung, andererseits mit behördlichen Auflagen (unter anderem Brandschutz) zu erklären und werden voraussichtlich vom Kreis Paderborn übernommen. Nachdem die Stadt Lichtenau bei der Finanzierung ausgestiegen ist, erhöht sich der Bürener Anteil von ursprünglich 3,6 auf nunmehr rund 3,7 Millionen Euro.

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Appell des Bürener Bürgermeisters

Um eine gerechte Lastenverteilung zwischen den Kommunen beim Schulträgeranteil herzustellen und die Schulfinanzierung langfristig auf ein sicheres Fundament zu stellen, sieht die nun beschlossene Nachtragssatzung Erstattungen der Nachbarkommunen anhand der Schülerzahlen vor. Die Stadt Büren betont, dass sie obwohl rund 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus den Nachbarkommunen kommen, den Schulträgeranteil bisher allein trage und diesen bereits seit 2012 auf freiwilliger Basis leiste.

„Es sollte jedoch unser aller Ziel sein, das Liebfrauengymnasium als zentralen und wertvollen Bestandteil der regionalen Schullandschaft zu erhalten. Die Schule überzeugt seit Jahrzehnten durch ihre schülerorientierte Agenda. Sie lebt von der Gemeinschaft und ist für so viele junge Menschen aus den Orten Salzkotten, Bad Wünnenberg und Büren ein Ort des Lernens und der Begegnung. Das sollte uns ein Anliegen sein, an einem Strang zu ziehen, um eine für alle Seiten faire Lösung zu erzielen“, appelliert Bürgermeister Burkhard Schwuchow und zeigt sich erfreut darüber, dass sich mit Bad Wünnenberg bereits eine Nachbarstadt klar zur Schule bekannt hat.

Die Bürener Kritik richtet sich in Richtung Salzkotten. Zwischen den Rathäusern bestehen unterschiedliche Ansichten über eine gerechte Kostenaufteilung. Salzkotten möchte den Betrachtungszeitraum für die Schülerzahlen gerne deutlich erweitern. Während Bad Wünnenberg und Büren fünf Jahre von 2021 bis 2026 auswerten möchten, würde Salzkotten gerne die Jahre von 2018 bis zur Umsetzung der Bautätigkeiten als Grundlage nutzen.