Büren. Seit Jahrzehnten ist das Liebfrauengymnasium Büren (LFG) einer Mitteilung zufolge ein Ort des Lernens und des Miteinanders, das Generationen von Schülerinnen und Schülern auf ihrem Bildungsweg begleitet hat. Doch mit der Umstellung von G8 auf G9 zum Schuljahr 2026/2027 ist die Schule, deren Träger die Malteser-Werke sind, vor finanzielle Herausforderungen gestellt.
Diesen möchten sich die Städte Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg nun gemeinsam mit dem Kreis Paderborn stellen, indem eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung für investive Baumaßnahmen sowie eine Trägervereinbarung geschlossen wurde, die die Zukunft des LFG langfristig sichern soll.
Mit der 2026 anstehenden Umstellung des LFG von G8 auf G9 steigt durch die erwarteten zusätzlichen 100 bis 120 Kinder auch der Raumbedarf. Bestehende Räume müssen energetisch auf Stand gebracht werden. Für die Aufstockung des Ende der 60er-Jahre erstellten sogenannten „Neubaus“ um eine zusätzliche Etage sowie die Sanierung und Dämmung der Außenhülle des Bestandsgebäudes werden nach aktueller Kostenschätzung voraussichtlich 8,5 Millionen Euro benötigt.
Dem Kreis Paderborn gehören Immobilien und das Inventar des LFG
Der Kreis Paderborn, der Eigentümer der Grundstücke, der Gebäude und des Inventars des LFG ist, hat sich bereit erklärt, neben der Kostenübernahme für die Erfüllung behördlicher Auflagen auch 50 Prozent der zwischenzeitlichen Baukostenindexsteigerung zu übernehmen. Bis zu einem Maximalbetrag von 540.000 Euro trägt er zudem auch die Kosten für die Inventarausstattung der baulichen Erweiterung mit.
Die Kostenübernahme durch den Kreis an den geschätzten Gesamtkosten beträgt somit rund 1,48 Millionen Euro, so ist es in einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung festgehalten, die nun durch den Kreis und die Städte Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg unterzeichnet wurde. „Es ist unsere Aufgabe, die Bildungsqualität am Standort Büren weiterhin sicherzustellen. Die Umstellung von G8 auf G9 bringt zweifellos Herausforderungen mit sich. Es steht außer Frage, dass wir diese annehmen“, erklärt Landrat Christoph Rüther.
Gelder richten sich nach Schülerzahlen
Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg werden laut Vereinbarung anteilig die voraussichtlichen Restkosten von rund 7,1 Millionen Euro übernehmen, so wurde es im Vorfeld in den politischen Gremien der einzelnen Städte beschlossen. So wird Büren die Kosten in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro, Salzkotten von rund 1,8 Millionen Euro und Bad Wünnenberg von rund 1,5 Millionen Euro tragen.
Die jeweiligen Summen berechnen sich dabei prozentual nach dem Anteil der aus dem jeweiligen Stadtgebiet stammenden Schülerinnen und Schüler, wobei die endgültigen Prozentsätze erst feststehen, wenn die Schülerzahlen für 2024/2025 und 2025/2026 final ermittelt wurden. Die Stadt Lichtenau, aus der rund drei Prozent der Schülerinnen und Schüler stammen, die das LFG besuchen, hat sich per Ratsbeschluss gegen eine finanzielle Beteiligung an den baulichen Maßnahmen entschieden.
Anteil bisher nur durch die Stadt Büren getragen
Die Malteser Werke haben die Trägerschaft des LFG 2012 übernommen, solange der Trägeranteil von Dritten aufgebracht wird. Seit Übernahme der Trägerschaft trägt die Stadt Büren diesen freiwillig geleisteten Anteil allein; die aktuelle Vereinbarung zwischen Malteser-Werken und der Stadt Büren läuft zum Ende des Schuljahres 2025/2026 aus.
Um jedoch neben den investiven Zuschüssen hinsichtlich der anstehenden Baumaßnahmen auch eine gerechte Lastenverteilung zwischen den Kommunen beim Schulträgeranteil zu schaffen und die Schulfinanzierung langfristig auf ein sicheres Fundament zu stellen, wurde kurz vor den Weihnachtsferien eine gemeinsame Trägervereinbarung der Städte Büren, Salzkotten und Bad Wünnenberg mit den Malteser-Werken geschlossen, die mit Beginn des Schuljahres 2026/2027 in Kraft treten wird.