Mahnende Worte bei Demo gegen rechts auf Bürens Marktplatz

Büren. Auch in Büren wehren sich die Menschen gegen Hass und Diskriminierung. Mehr als 300 Menschen demonstrierten am Samstagnachmittag auf dem Bürener Marktplatz für Freiheit und Demokratie. Aufgerufen hatte zu der Kundgebung die Flüchtlingsinitiative &bdquo;Büren ist bunt“. &bdquo;Die zahlreichen Demonstrationen in den vergangenen Tagen haben uns ermutigt, auch in Büren einer Kundgebung durchzuführen“, sagte Jutta Schmidt vom Organisationsteam. Rund 90 Minuten dauerte die ungestört verlaufende Veranstaltung, die von Rede- und Musikbeiträgen umrahmt wurde. Bürgermeister Burkhard Schwuchow zeigte sich in seiner Ansprache kämpferisch. &bdquo;Egal, welcher Region wir angehören, aus welchem Land wir kommen, ob Mann oder Frau, jung oder alt, alle Menschen sind wichtig. In Büren ist ganz klar kein Platz für extreme Ideen, egal ob diese von links oder rechts kommen. Wir werden unsere Verfassung schützen und die Demokratie verteidigen“, versicherte Schwuchow . Eine Lawine beginnt oft als Schneeball Mahnende Worte richtete Kirsten John-Stucke an die Teilnehmer. Die Geschichte mache deutlich, wohin rechtes Gedankengut führt, sagte die Leiterin der Gedenkstätte in Wewelsburg. Es sei wichtig, die Menschen frühzeitig auf die Gefahren aufmerksam zu machen. &bdquo;Eine Lawine beginnt oft als Schneeball,“ lautete ihre Mahnung. Gedenkstätten leisten dazu einen wichtigen Beitrag. In ihrem Redebeitrag zitierte die Gedenkstättenleiterin auch den ehemaligen Häftling des Konzentrationslagers Niederhagen, Max Mannheimer. Dieser sagte: &bdquo;Ihr seid nicht verantwortlich dafür was geschehen ist, aber ihr seid dafür verantwortlich, dass die Zukunft gerecht ist.“ Die Wewelsburg sei aufgrund ihrer Geschichte ein besonderer Anziehungspunkt für die rechte Szene, so John-Stucke. Personen, die gegen die Hausordnung verstoßen, werde der Gedenkstättenzutritt verweigert. Das offene Tragen von Symbolen, die der extremen Szene zuzuordnen sind, gehören dazu. Viel Aufmerksamkeit ernteten auch die Redebeiträge von Dean Wegener und Luca Dahlbüdding. Die beiden Schüler des Bürener Mauritiusgymnasium machten mit klaren Worten deutlich, wie sie die Zukunft in Deutschland sehen. &bdquo;Fakt ist es“, so Dean Wegener, &bdquo;die AfD hetzt gegen alles, was ihrer rechtsextremen Ideologie im Wege steht, aber diesen Weg werden wir nicht freimachen, sondern eine Mauer der Vielfalt und Offenheit aufbauen, die sie niemals durchdringen werden. Wir werden für eine offene, tolerante Gesellschaft, in der jeder willkommen ist, kämpfen – denn ohne Vielfalt bleibt uns nur Bratwurst und Schlager und ganz ehrlich, das tut sich doch keiner an.“ Auch der 15-jährige Luca Dahlbüdding ließ keine Zweifel aufkommen. &bdquo;Die bessere Zukunft, die die AfD uns verspricht, möchte sie anscheinend dadurch erreichen, einen großen Schritt in die Vergangenheit der Zeitgeschichte zurückzuspringen. Und genau deswegen dürfen wir nicht wieder das Grundgesetz vergessen. Das Grundgesetz erinnert daran, dass wir verpflichtet sind, uns füreinander einzusetzen. Deshalb sagen wir laut und deutlich: Man lässt keine Menschen ertrinken, Punkt. Diese Worte sind nicht nur Gesetz, sondern ein Appell an unser gemeinsames Mitgefühl und unsere Menschlichkeit“. Im Anschluss appellierte die Pfarrerin Almuth Reihs-Vetter an das Christliche, das den Menschen auszeichnet und Peter Kunze, Vorsitzender des Gedenktags 2. April , mahnte eindringlich, sich die Geschichte mit ihren Folgen in Erinnerung zu rufen. Zudem rief er die Politik zu einem glaubwürdigen Handeln auf. Der AfD gegenüber solle man sich inhaltlich stellen, denn da werden deren Schwächen sichtbar, sagte Kunze. Umrahmt wurde die Kundgebung von Musikbeiträgen des Trios Andreas, Eva und Jens.

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