Büren-Ahden/Kreis Paderborn. Der zweite Freitag im Januar ist beim Kreis Paderborn fest eingeplant für den Neujahrsempfang. Auch 2023 stimmte Landrat Christoph Rüther über 150 Personen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf das neue Jahr ein. Im Mittelpunkt stand die Verleihung des Ehrenamtspreises an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter, Fritz Deneke aus Büren und die [U25] Suizidprävention Paderborn. Die Veranstaltung im Quax-Hangar am Flughafen Paderborn-Lippstadt wurde wie in den beiden Vorjahren wieder per Livestream übertragen.
In seiner Begrüßung ging der Landrat auf die aktuelle Lage ein. Die Corona-Krise wurde von der nächsten Krise, dem Ukraine-Krieg, abgelöst. Die Folgen würden alle Familien und Unternehmen im Kreis Paderborn deutlich spüren, so Rüther. „Ich will die Situation nicht beschönigen – vor uns liegen keine einfachen Zeiten. Aber die liegen auch hinter uns. Sprich: Gemeinsam werden wir auch diese Krise meistern.“ Die Krisen hätten gezeigt, dass die Menschen im Kreis Paderborn zusammen stünden und füreinander da seien. "In der Not kann man sich auf Sie alle verlassen", zeigte sich Christoph Rüther dankbar.
Der Landrat hob im Rückblick die Tätigkeiten der Verwaltung hervor. So konnte der Neubau am Kreishaus bezogen werden, Digitalisierungsprojekte wurden umgesetzt und die Energiekrise durch den Krisenstab thematisiert. Auch im laufenden Jahr werde der Kreis mit den Folgen des Ukraine-Krieges beschäftigt sein. Als weitere wichtige Projekte nannte Rüther Straßenbaumaßnahmen und den Glasfaserausbau. Einblick in die verschiedenen Themenbereiche gaben Videos und Gespräche mit Studiogästen.

Das neue Team zur Verkehrsunfallaufnahme der Kreispolizei präsentiert sich und ihr zugehöriges Fahrzeug direkt vor Ort. Weitere Beiträge stellten die Initiative Neue Mobilität Paderborn sowie das Infrastrukturkonzept „Radnetz OWL“ in den Mittelpunkt. Für die musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte das Bundes-Schützen-Musikkorps Paderborn-Elsen in Form von Video-Einspielern.
Auszeichnung für zwei Initiativen und einen Bürener
Als Höhepunkt der Veranstaltung wurden die Ehrenamtspreise an die diesjährigen Preisträger verliehen. Christoph Rüther überreichte jeweils einen Pokal und eine Ehrenurkunde an Silvia Jäger für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter, Fritz Deneke aus Büren und an Antonia Sausner für [U25] Suizidprävention Paderborn. „Sie werden heute für unterschiedliches Engagement geehrt. Sie eint jedoch der vorbildliche Einsatz für Ihre Mitmenschen und die Gemeinschaft. Sie leisten damit einen sehr wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, für den ich Ihnen herzlich danke“, hob Rüther hervor. Alle drei Ausgezeichneten erhalten zudem jeweils einen Betrag in Höhe von 1.000 Euro.
Die komplette Sendung sowie die Videoclips zu den Preisträgern stehen weiterhin unter www.kreis-paderborn.de/nje2023 im Internet zur Verfügung.
INFORMATION
Die Preisträger 2023
Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Paderborn-Höxter
Seit 2006 begleitet der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst (AKHD) Paderborn-Höxter Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzender Erkrankung. Der Dienst setzt sich für die Eltern und Geschwister der Erkrankten bis zum Tod und darüber hinaus ein.
Der AKHD unterstützt in der Alltagpraxis, fördert die Selbsthilfe, vermittelt an andere Institutionen und gibt Gesprächsangebote. Die Begleitung ist für die Familien kostenfrei und auf ehrenamtlicher Basis. 65 ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter im Alter von 20 bis 75 Jahren unterstützen den Verein. Aktuell begleiten die Ehrenamtlichen im Hochstift 35 Familien und deren erkrankte Kinder sowie deren Geschwister.
Fritz Deneke aus Büren
Der Bürener hat sich seit mehr als drei Jahrzehnten in vielfältiger Weise für seine Heimatstadt ehrenamtlich eingesetzt. Durch sein Engagement und seine Vereins- und Vorstandsarbeit gestaltete er das öffentliche Leben in seiner Heimatstadt aktiv mit. So war er unter anderem Vorsitzender des Verkehrsvereins Büren, Gründungsmitglied der Bürgerstiftung Büren und viele Jahre Vorsitzender der Touristik-Gemeinschaft Bürener Land. Unter seiner Regie wurde etwa der Wandertag 1996 wieder eingeführt, den Bürener Ortschaften seitdem im Wechsel ausrichten.
2002 wurde unter seiner Federführung der Wander-Marathon ins Leben gerufen, zudem ist Fritz Deneke Ideengeber und Initiator der „Bürener Wanderwoche“, zu der Gäste aus ganz Deutschland und europäische Nachbarn im Kreis Paderborn begrüßt werden.
[U25] Suizidprävention, Paderborn
Das anonyme Online-Suizidpräventionsangebot für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Krisen und bei Selbsttötungsgefahr ist an die Caritas angebunden. Die Begleitung der Hilfesuchenden wird durch speziell dafür ausgebildete, ehrenamtlich tätige „Peers“ im Alter zwischen 18 und 27 Jahren geleistet.
Die „Peers“ begleiten junge Menschen in Krisen ehrenamtlich per E-Mail, stehen ihnen in schweren Zeiten zur Seite, ermutigen sie, ihnen ihre Gedanken und Gefühle anzuvertrauen, um sich zu entlasten und die eigenen Ressourcen zu nutzen, damit sie gemeinsam nach neuen Perspektiven schauen können.
Seit 2015 haben sich insgesamt 62 ehrenamtliche Krisenbegleiterinnen und Begleiter aus dem Kreis Paderborn engagiert. Aktuell sind 22 junge Erwachsene für [U25] aktiv.