Der Flughafen entzweit Kreis-Parteien - erste Urlaubsflüge geplant

Kreis Paderborn/Büren. Die CDU im Kreis Paderborn wehrt sich gegen die Kritik an ihrer Unterstützung des Flughafens Paderborn/Lippstadt. Zuletzt hatte die SPD den Christdemokraten einen &bdquo;Blindflug" vorgeworfen und die Beauftragung einer externen Beratung für den Weg aus der Finanz-Misere als Ohrfeige für Landrat und Flughafen-Aufsichtsratschef Manfred Müller (CDU) sowie die Airport-Geschäftsführung gewertet. Für den CDU-Antrag, aus dem Kreishaushalt 100.000 Euro für eine Beratung über die Risiken der Flughafen-Beteiligung auszugeben, haben laut Mitteilung auch die Grünen &bdquo;kein Verständnis". Die CDU teilt nun mit: &bdquo;Die Vorwürfe der SPD sind unbegründet, haltlos und in ihrer Interpretation schlichtweg falsch." Die CDU-Kreistagsfraktion arbeite seit Jahren vertrauensvoll mit dem Landrat zusammen. Hintergrund des Antrags sei, die Verantwortungsträger mit einer zusätzlichen Beratungsleistung darin zu unterstützen, die Zukunft des Flughafens langfristig zu sichern. &bdquo;Unsere Region braucht einen finanziell gesunden und gut frequentierten Flughafen. Eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum ist unabdingbar mit unserem Flughafen verbunden. Es geht um die Zukunft unserer Region, um den Erhalt von Arbeitsplätzen und letztendlich auch um die Sicherheit an unserem Flughafen", wird der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Bernhard Wissing (Westenholz), zitiert. In ihrer jüngsten Sitzung habe sich die Kreistagsfraktion per Beschluss zum Flughafen bekannt. Sie unterstütze demnach &bdquo;alle Maßnahmen für die Fortführung der in der Region verkehrlich so bedeutsamen Infrastruktureinrichtung". Standortfaktor oder Millionengrab Die Grünen sehen im Airport dagegen nur noch ein Millionengrab, wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist: &bdquo;Der Flughafen Paderborn/Lippstadt droht die Finanzen des Kreises Paderborn zu ruinieren." Nachdem für 2020 zunächst ein Minus von knapp sechs Millionen Euro prognostiziert worden sei, befürchten die Grünen, dass sich der Jahresverlust durch Corona &bdquo;nahezu verdoppeln könnte". Kreistagsfraktionschefin Kerstin Haarmann (Paderborn) fordert: &bdquo;Der Flughafen ist strukturell defizitär. So kann es nicht weitergehen. Es darf kein Steuergeld mehr verbrannt und das Geschäftsmodell muss grundlegend überdacht werden". Dabei dürfe es keine Tabus mehr geben. Der Kreis Paderborn ist mit 56,37 Prozent an der Flughafen Paderborn-Lippstadt GmbH beteiligt und muss somit alljährlich mehr als die Hälfte der Millionendefizite übernehmen. Neben dem Kreis Paderborn sind an der Flughafen-Gesellschaft auch die Kreise Soest, Gütersloh, Lippe, Höxter, Hochsauerland, die Stadt Bielefeld sowie die IHK Bielefeld und Detmold beteiligt. Dem Aufsichtsrat und seinem Vorsitzenden Landrat Müller werfen die Grünen vor, der Negativentwicklung zu lange zugesehen zu haben. &bdquo;Die einzige Idee des Landrats war, den defizitären Flughafen mit immer neuen Geldspritzen zu Lasten der Steuerzahler vollzupumpen", so Jürgen Wrona (Ostenland), sachkundiger Bürger im Wirtschaftsausschuss des Kreises. Die Grünen glauben aber, erfahren zu haben, dass trotz aller Beteuerungen hinter den Kulissen &bdquo;endlich über eine Redimensionierung des Flughafens nachgedacht" werde. Demnach solle der Flughafen gesund schrumpfen und wirtschaftlich neu ausgerichtet werden. Die Grünen schreiben, &bdquo;dass die CDU im Kreistag endlich wach geworden ist", sowie &bdquo;die wirtschaftliche Misere und einen Schaden für den Kreis Paderborn einräumt". Den CDU-Antrag auf 100.000 Euro für eine neue Beratungsleistung will die Fraktion ablehnen.

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